Geliebte Feindin
sich auf das, was sie sagte, zu konzentrieren. Ihre Finger wanderten langsam bis zu seiner Leiste. Nathan schloß die Augen in süßem Entzücken.
»Wenn du den Höhepunkt erreichst«, murmelte er heiser. »Guter Gott, Sara, berühre mich!«
Sein Körper war angespannt und hart, und Sara lächelte. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, daß ihn eine bloße Berührung so erregen konnte. Sie zog seine Breeches noch ein wenig weiter herunter. »Ich berühre dich ja, Nathan«, hauchte sie.
Er konnte die süße Folter nicht länger ertragen. Er ergriff ihre Hand und legte sie dorthin, wo er ihre Zärtlichkeit am meisten brauchte.
Sie wollte ihn streicheln, aber er ließ das nicht zu und stammelte atemlos: »Nicht … halt ihn nur fest … drück ein bißchen … O Gott, Sara, hör auf.«
Er hörte sich an, als ob er schreckliche Schmerzen erleiden würde, und Sara zog ihre Hand weg. »Tue ich dir weh?« wisperte sie.
Er küßte sie, und Sara schlang die Arme um seinen Nacken und preßte sich fest an ihn. Als seine Lippen zu ihrem Hals wanderten und feuchte kleine Küsse auf ihre Ohrläppchen hauchten, versuchte sie erneut seine harte Männlichkeit zu liebkosen.
Er hielt ihre Hand auf und legte sie auf seine Taille. Er stöhnte. »Es ist zu früh. Ich verliere sonst sofort die Beherrschung«, raunte er. »Es ist für mich unerträglich.«
Sie drückte einen Kuß auf seinen Hals. »Ich werde dich nie mehr dort berühren, Nathan, wenn du mir versprichst, dich nicht mehr zu bewegen, wenn du mich liebst.«
Er lachte. »Du wirst dir wünschen, daß ich mich bewege.«
Er drehte Sara herum und drückte seine Brust an ihren Rücken. »Soll ich dir etwas verraten, Sara?«
»Was?«
»Ich habe beschlossen, dich dazu zu bringen, daß du sogar darum bittest.«
Er hielt sein Wort. Als sie das Bett erreicht hatten und er zwischen ihren Schenkeln kniete, flehte Sara ihn an, die süße Qual zu beenden.
Das Feuer der Leidenschaft verzehrte sie, und als Nathan in sie drang, spürte sie nicht den Hauch eines Schmerzes.
Sie war so eng, so heiß, und es machte ihn grenzenlos glücklich, sie langsam zu erobern. Er war sehr bemüht, behutsam vorzugehen, da er wußte, wie empfindlich sie war, und er rührte sich nicht, bis sie sich krümmte und ihm gleich darauf ihre Hüften entgegenhob.
Sie fand ihre Erfüllung vor ihm, und als er spürte, wie sie in höchster Ekstase zuckte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesprochen – sie hatte nicht aufgehört, vor sich hinzuplappern – sinnlose zärtliche Worte.
Als er schließlich über ihr zusammensank und nach einiger Zeit wieder klarer denken konnte, registrierte er, daß sie weinte.
»Lieber Gott, Sara, habe ich dir weh getan?«
»Nur ein bißchen«, gestand sie scheu.
Er sah ihr in die Augen. »Warum weinst du?«
»Ich weiß es selbst nicht«, schluchzte sie, »es war so … überwältigend, ich habe …«
Er unterbrach ihre Erklärung mit einem Kuß, und als er ihr das nächste Mal in die Augen sah, lächelte er, weil sie wieder diesen versonnenen Gesichtsausdruck hatte.
Diese Frau berührte sein Herz – die plötzliche Erkenntnis war bestürzend. Der Pfiff des Bootsmann, der den Wachwechsel ankündigte, klang in seinen Ohren wie eine eindringliche Warnung. Es war gefährlich, sich zu sehr von einer Frau umgarnen zu lassen, und es war ebenso idiotisch wie unverantwortlich. Ihm war bewußt, daß er um so verwundbarer wurde, je mehr er sich um seine Frau sorgte, und wenn er eines aus seinen früheren Eskapaden gelernt hatte, dann war es die Notwendigkeit, sich vor zu starken Gefühlen zu schützen.
Die Liebe zu ihr konnte ihn zerstören.
»Nathan, warum siehst du mich so böse an?«
Er gab keine Antwort, stand statt dessen auf, zog sich an und verließ die Kajüte. Er schloß die Tür leise hinter sich.
Sara war so konsterniert über sein Benehmen, daß sie lange Zeit nicht in der Lage war, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Ihr Mann war regelrecht aus der Kajüte geflohen, und es hatte fast so ausgesehen, als wäre eine Horde von Dämonen hinter ihm her gewesen.
Hatte ihm das Liebeserlebnis so wenig bedeutet, daß er es gar nicht erwarten konnte, von ihr wegzukommen? Sara vergoß bittere Tränen. Wie sehr sehnte sie sich danach, ein gutes Wort von ihm zu hören – aber er behandelte sie, als ob sie nur dazu da wäre, seine Leidenschaft zu stillen. Bestimmt hatte er sie im nächsten Augenblick schon vergessen, und Sara
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