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Geliebte Gefangene

Geliebte Gefangene

Titel: Geliebte Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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errötete dann. „Es ist nur, weil wir viel schneller fertig sind, wenn wir gemeinsam die Pferde versorgen.“
    „Wie du willst.“ Verschmitzt lächelte er in sich hinein. Seine Gedanken gingen zurück zu anderen Ställen und Heuböden, auf denen er mit ihr gewesen war. „Aber ich weiß nicht so recht, ob du jetzt mit mir zusammen sein willst, oder ob du dich vor dem Haus fürchtest.“
    „Wenn ich mich fürchte“, erwiderte sie spitz, während sie ihre Pferde zu dem kleinen Stall an der Rückseite führten, „dann nur, weil du mich das Fürchten gelehrt hast mit all deinen Geschichten über Diebe, Kobolde und Cromwells marodierende Eiferer.“
    „Aber du doch nicht, Kleines“, sagte er und zündete eine der Laternen an, die nahe der Tür hingen und deren einfaches, gelbes Licht so ganz anders war als das Mondlicht, das sie bis hierher geleitet hatte. „Du bist zweifellos das tapferste Wesen im ganzen Universum.“
    „Oh ja, wirklich das tapferste“, meinte sie und bückte sich, um den Sattelgurt zu lösen. Sie wusste nicht, dass sich dabei die runden Formen ihrer Hüfte und ihres Pos unter den Röcken abzeichneten. Der Anblick reizte Harry so sehr, dass er ein Stöhnen unterdrücken musste. Der Hut war ihr vom Kopf gerutscht, und das Haar fiel ihr als wirre goldblonde Mähne über den Rücken. Harry mochte es so am liebsten, unordentlich und zerzaust statt glatt und straff frisiert. Und er verspürte ein großes Verlangen, es noch mehr durcheinanderzubringen – und Sophie dazu.
    „Als ob irgendjemand tapfer sein könnte, wenn du darauf bestehst, deine Pistolen für dich zu behalten, und ich mich deswegen jetzt nicht wehren kann.“
    „Du kannst dich nicht wehren, ach du meine Güte“, sagte Harry. Er stand nun hinter ihr. „Du, Sophie Potts, besitzt mehr Waffen, als irgendein sterblicher Mann überleben kann.“
    „Tue ich nicht“, widersprach sie sofort und wollte sich zu ihm umwenden.
    „Dreh dich nicht um“, befahl er, fasste sie bei der Taille und hielt sie fest. „Bleib so, bitte. Für mich.“
    Sie warf das Haar über die Schulter, aber sie wandte sich nicht um, wie er sie gebeten hatte. Immer noch stand sie leicht vornübergebeugt da und stützte sich auf die Flanke der Stute. Langsam ließ er die Hände über sie gleiten, zeichnete die schmale Taille und den Schwung der Hüften nach. Selbst durch den dicken Wollstoff konnte er die Wärme ihrer Haut spüren, die Lebendigkeit ihres Körpers, der voll und reif nur auf ihn zu warten schien. Er streichelte die Unterseite ihrer Brüste, und Sophie erschauerte unter seiner Berührung.
    „Harry“, flüsterte sie keuchend. „Oh Harry, ich …“
    „Schscht“, machte er nur und zog sie eng an sich. Er vermutete, dass sie irgendein steifes Leinenkorsett trug – er konnte das eingenähte Fischbein fühlen –, und trotzdem spürte er, wie ihre Knospen, harte kleine Kugeln der Lust, sich gegen seine Hand pressten. Seine Liebkosungen wurden kühner, und Sophie ließ den Kopf an seine Schulter sinken und schloss hingebungsvoll die Augen.
    „Habe ich es nicht gesagt, mein Mädchen“, flüsterte Harry und küsste sie zärtlich aufs Ohr. „Du weißt, wie gut wir zusammenpassen.“
    Doch plötzlich schrak sie zusammen und öffnete die Augen. „Was war das, Harry? Hast du es nicht gehört? Schritte! Jemand schleicht hier herum, oder …“
    „Oder niemand“, flüsterte er und streichelte sie beruhigend. „Dein Herzschlag ist alles, was ich höre, Sophie. Hör doch nur, mein Schatz, es schlägt so schnell, als wärst du von diesem Haus auf Iron Hill bis hierher gelaufen, nur um bei mir zu sein. Dein Herz lügt nicht, Sophie, und ich auch nicht.“
    „Nun gut“, meinte sie und drehte sich zu ihm um. „Aber mein Herz und auch mein Kopf sagen mir, dass ich nicht hier bleiben sollte, wo die Stalltür sperrangelweit offen steht. Sie sagen mir, ich sollte besser in deine kleine Festung gehen, um dort sicher zu sein.“
    Er lachte und zog sie wieder an seine Brust. „Es gab eine Zeit, da mochtest du Ställe und Heuboden voll duftendem Heu.“
    Sie zuckte unbehaglich mit den Schultern und legte ihm dann die Arme um den Hals. „Heuboden voller Heu waren gut genug zu der Zeit, als wir uns hier und da eine Stunde füreinander stahlen. Aber wir haben noch die ganze Nacht für uns. Wir haben Zeit, solange dieser Mond da draußen scheint.“
    „Nicht mehr?“, fragte er. Mit einem Mal klang er bedrückt und unglücklich. Er wollte nicht, dass sie ihrer

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