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Geliebte Kurtisane

Geliebte Kurtisane

Titel: Geliebte Kurtisane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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bei jedem Dinner, zu dem er die folgenden Wochen geladen war, Lamm kredenzt wurde.
    Und das war längst nicht alles, was Parret sich hatte zuschulden kommen lassen. Vor drei Monaten hatte Mark einen einzigen Tanz mit Lady Eugenia Fitzhaven. Sie war ihm als ein reizendes Mädchen erschienen – Betonung auf Mädchen –, zudem war er mit ihrem Vater befreundet. Da es der letzte Tanz vor dem Dinner war, hatte er sie zu Tisch geführt. Aberhunderte von Herren dürften an diesem Abend in London Aberhunderte von Damen in ebensolcher Manier zu Tisch geleitet haben, doch über sie hatte niemand ein Wort verloren. Mark war aber nicht irgendwer. Er war Sir Mark.
    Natürlich war ihm nicht der Glanz in Eugenias Augen entgangen, ihre geröteten Wangen und dass sie in seiner Gegenwart kaum ein Wort herausbrachte. Aber was sollte er machen? Er konnte es jungen Damen nicht verbieten, sich in ihn verliebt zu wähnen. Er konnte indes auf die ersten Anzeichen achten und ihre Fantasien nicht weiter befördern. Derlei Schwärmereien pflegten zu vergehen, wenn er ihnen mit höflicher Distanz begegnete. Meist dauerte es nicht lange, bis besagte junge Damen ihre Aufmerksamkeit jemanden zuwandten, der diese mehr zu würdigen wusste.
    Nigel Parret hatte Lady Eugenia aufgespürt, ehe ihre Gefühle sich hatten wandeln können. Er hatte mit ihr gesprochen, und sie hatte ihm sehr detailliert Auskunft gegeben über ihre unerwiderte Liebe. In kindlicher Unschuld hatte sie ihm anvertraut, wie sie Marks Herz zu gewinnen dachte. Ein Plan, der vor allem darauf zu bauen schien, ihn mit ihrer Schönheit zu blenden. Sie hatte ihm auch erzählt, wie viele Kinder sie mit Mark zu haben gedachte, wäre sie erst mit ihm verheiratet. Wenn Mark daran dachte, stellten sich ihm noch immer die Nackenhaare auf.
    Parret hatte diese jugendlichen Ergüsse auf dem Titelblatt seiner Zeitung gebracht. Marks Reputation hatte nicht darunter gelitten, legte der Artikel doch recht deutlich nah, dass Mark nichts Unziemliches getan hatte. Er hatte das Mädchen nicht ermutigt, aber Mädchen in diesem Alter bedurften auch keiner Ermutigung. Es war geradezu unmöglich, sie von ihren vergeblichen Träumen abzubringen.
    Außer vielleicht, wenn diese Träume publik wurden und sie sich damit öffentlich bloßstellten.
    Ganz London hatte über Lady Eugenia gelacht – und Nigel Parret hatte mit der Auflage ein kleines Vermögen gemacht. Seitdem sah Mark sich vor, mit jungen, leicht beeindruckbaren Damen zu reden.
    Parret musterte ihn mit einem Blick, der die wildesten Spekulationen beinhaltete. Mark konnte gleichsam sehen, wie sich der nächste Artikel in ihm zusammenbraute. Diesmal würde er vielleicht tiefere Schlüsse aus Marks Feuerholz schließen, das sich hinter dem Haus stapelte. Und was er von Mrs Farleigh halten, wie er sie in seiner Kolumne verwerten würde, daran wagte Mark gar nicht erst zu denken.
    „Nur ein einziges kleines Interview“, bettelte Parret. „Nur ein paar winzige Fragen.“
    „Kommt nicht infrage. Sie sind der letzte Mensch auf Erden, dem ich ein Exklusivinterview gewähren würde.“
    Parret nickte so verständnisvoll, als habe er Marks Beleidigung nicht verstanden, griff nach seinem Notizbuch und begann hastig zu schreiben.
    Irritiert sah Mark ihm zu. Parret hatte eine große, runde Schrift, die sich auch über Kopf und auf zwei Schritt Entfernung lesen ließ.
    Ihr Korrespondent hat Sir Mark in dessen Heimatort Shepton Mallet angetroffen. Unglaublich, wie schnell der Mann schreiben konnte, Mark kam kaum mit dem Lesen hinterher. Beim Anblick seines geschätzten Freundes – denn als solchen, liebe Leser, meine ich mich ohne falsche Bescheidenheit bezeichnen zu können – begrüßte Sir Mark mich mehr als überschwänglich.
    „Das stimmt gar nicht!“
    „Wer will das überprüfen?“, fragte Mr Parret. „ Mehr als überschwänglich , dabei bleibt es.“
    Und schon schrieb er weiter. Gut gelaunt und wie immer voll der Bescheidenheit, wehrte er alle Komplimente ab, die ich ihm machte.
    Nun war es aber genug. In seiner Gier nach einer Geschichte würde Parret ihm jedes Wort im Mund herumdrehen. Mark verschränkte die Arme und überlegte, wie er dem Mann sagen konnte, dass er sich zum Teufel scheren solle, ohne dass Parret auch dies verdrehen würde. Der Reporter sah zu ihm auf, neigte den Kopf erwartungsvoll zur Seite, als harre er nur Marks nächster Bemerkung.
    Mark presste die Lippen fest zusammen und trommelte mit den Fingern.
    Die Freude über

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