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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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länger als ein Handkuss es erfordert hätte. Als ich die Wärme seiner Lippen auf meiner Haut fühle, überläuft mich ein heißer Schauer. Er sagt nichts, zieht mich aber ins Haus, und zwar direkt in seine Arme. Die Arme fest um mich geschlungen, drückt er mich an sich und küsst mich besitzergreifend. „Sie ist eigentlich wegen meines Unterrichtes hier“, erklingt eine spöttische Frauenstimme. Ich zucke erschrocken zusammen, und mache mich hastig von ihm frei. Es ist Rose, die in der Tür zum Wohnzimmer lehnt, und uns amüsiert mustert. Mein Kopf ruckt wieder zu Maurice herum, ich frage ungläubig: „Sie weiß von unserer Affaire?“ Für einen Moment meine ich Schmerz in seinen schokoladenbraunen Augen zu sehen, aber ich kann mich auch getäuscht haben, denn er erwidert sarkastisch: „Ist mir der Teil unserer Abmachung entgangen, in dem wir Geheimhaltung vereinbart hatten?“ „Nein, ich wusste nur nicht, ob du willst, dass die anderen Vampire davon wissen.“ „Dann wissen deine Hexen wohl nichts von uns?“, stellt er eisig fest. Himmel warum ist er denn so wütend? Ich versuche die Lage zu retten: „Ich wollte sie nicht aufscheuchen, ich dachte das wäre dir nur recht.“ Ich kann sehen, wie er die Zähne zusammenbeißt, nur um kurz darauf ein unbeteiligtes Gesicht zu machen, und zu sagen: „Vergiss es, wie sie schon sagte, du bist wegen ihres Unterrichtes hier.“ Damit wendet er sich ab und verschwindet durch die Tür, durch die ich eben erst gekommen war, und zwar indem er sie heftig hinter sich zuknallt.
    Während ich ihm noch verblüfft hinterherstarre, sagt Rose lächelnd: „Nimm ihn nicht zu ernst, er ist heute nicht gut drauf. Also was hast du für mich?“ Ich schüttle meine Verwirrung ab und konzentriere mich auf Rose. Ich erkläre: „Ich nehme an, du hast im Grunde überhaupt keine Ahnung von der Magie.“ Sie seufzt: „Die Annahme ist völlig richtig.“ Ich beruhige sie: „Das ist völlig verständlich, wenn du bisher nichts mit Hexen zu tun hattest. Ich denke es ist am besten du lernst erst mal, die Magie in dir zu erspüren. Wenn wir Hexen mächtige Zauber wirken wollen, versetzten wir uns in eine leichte Trance, denn in diesem Zustand sind wir der Magie am engsten verbunden. Am Besten wir gehen wieder ins Wohnzimmer, der weiche Teppich ist gut geeignet.“

    Nachdem wir wieder am Boden Platz genommen haben, hole ich ein Pendel heraus. Es ist ein Kristall an einer schwarzen Lederschnur. Sie sieht ihn zweifelnd an, und meint: „Wir Vampire sind nicht besonders anfällig für Hypnose.“ Ich beruhige sie mit einem Lächeln, „das dachte ich mir schon, aber ich will dich auch nicht hypnotisieren. Man könnte sagen du tust es selbst.“ Verwirrt runzelt sie die Stirn, was auf dem hübschen Puppengesicht wie gespielt aussieht. Ich fahre fort: „Der Bewegung des Pendels zuzusehen, dient vor allem dazu, dich von allen anderen äußeren Einflüssen abzulenken. Ich werde das Pendel vor dir schwingen lassen, und du lässt den Blick nicht davon. Während du das tust, versuchst du nach innen zu spüren und nach deiner Magie zu tasten.“ Sie wird verlegen, „ich weiß nicht, wie man nach der Magie tastet.“ Das ist schwieriger als erwartet, ich überlege, wie ich ihr etwas erklären soll, das für mich von Kindesbeinen an selbstverständlich ist, als mir zum Glück eine Idee kommt. Ich frage: „Ihr Vampire habt doch auch geistige Fähigkeiten.“ „Schon, aber richtig mächtig werden die erst mit dem Alter. Ich kann gerade mal ein paar Minuten Blackout verursachen, und das nur bei Leuten, die keinen allzu starken Willen haben.“ „Macht nichts, aber die Gabe ist da, und ich wette du weißt, wie du danach greifen kannst.“ „Natürlich, aber was hat das mit der Magie zu tun?“ „Diese Gabe ist in dir, fasse nach demselben Ort, und versuche etwas zu finden, das anders ist, das ist dann deine Magie. Und keine Sorge, falls es nicht auf Anhieb klappt, das kann schon etwas dauern.“
    Ich beginne das Pendel zu schwingen und sie starrt es an, gleichzeitig kann ich den Ausdruck von Konzentration auf ihr Gesicht treten sehen. Ich bin völlig ruhig, sogar meinen Atem lasse ich regelmäßig kommen und gehen, um sie nicht abzulenken, und tatsächlich nach einer Weile kann ich den abwesenden Ausdruck, den eine leichte Trance mit sich bringt, in ihren Augen sehen. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick dann wird ihr Blick wieder klar und sie flucht: „Verdammt noch mal, ich hatte es,

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