Geliebte Rebellin
Schwierigkeiten bereitet.«
»Wenn Sie das sagen. Warum stehen Sie eigentlich immer noch herum, Lambert? Besorgen Sie sich etwas zum Frühstück, und dann sehen Sie zu, dass Sie bei den Agenturen vorsprechen, sobald diese heute morgen öffnen. Wir müssen uns eine neue Haushälterin suchen.«
»Ja, allerdings, Sir.« Lambert neigte den Kopf. »Soll ich Ihnen Eier und Toast zubereiten, Mr. St. Ives?«
»Das ist nicht nötig.« Baxter massierte sich träge den Nacken. »Ich werde mich erst einmal für ein paar Stunden schlafen legen. Ich habe eine lange Nacht hinter mir.«
»Wie Sie meinen.«
»Ach, da wäre noch eine Kleinigkeit.« Baxter ging um seinen Schreibtisch herum und öffnete eine Schublade. Er zog ein Blatt Papier heraus, nahm eine Feder zur Hand und schrieb eilig ein paar Worte auf den Briefbogen. »Lassen Sie diese Nachricht bitte so schnell wie möglich bei Esherton abliefern.«
»Selbstverständlich, Sir.« Lambert runzelte die Stirn, als sei ihm gerade etwas durch den Kopf gegangen. »Da wir gerade von Nachrichten sprechen, Sir, haben Sie eigentlich schon das Schreiben gesehen, das ich auf dem kleinen Tisch in der Eingangshalle auf den Präsentierteller gelegt habe? Es ist gestern Abend eingetroffen, während Sie außer Haus waren.«
»Nein, es ist mir bisher noch nicht aufgefallen.«
»Ich glaube, es kommt von Ihrer Tante.« Lambert humpelte durch die Eingangshalle zu dem Tisch, nahm ein zusammengefaltetes Schreiben vom silbernen Tablett und brachte es in die Bibliothek.
Baxter warf einen Blick auf die Nachricht von Rosalind, während er darauf wartete, dass die Tinte trocknete, mit der er sein eigenes Schreiben aufgesetzt hatte.
Lieber Baxter,
gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Ich bin begierig darauf, von Dir zu hören.
Hochachtungsvoll
Lady T.
PS: Lady G. erkundigt sich bereits nach dem Termin für die Hochzeit. Für den Moment habe ich sie abgewimmelt, aber sie wird sich nicht ewig hinhalten lassen. Du weißt ja, was für ein unverbesserliches Klatschmaul sie ist. Vielleicht sollten wir ganz einfach einen Tag in der fernen Zukunft festlegen? Wie denkst du über nächstes Jahr zu Weihnachten?
Als hätte ich nicht ohnehin schon genug Probleme, sagte sich Baxter. Und jetzt wollte Rosalind zu allem Überfluss auch noch ein fiktives Hochzeitsdatum festlegen, um seine fiktive Verlobung mit Charlotte zu krönen.
»Ich bitte um Verzeihung, Sir.« Lambert schien noch unbeholfener als sonst zu sein. »Ich werde mich natürlich darum kümmern, eine neue Haushälterin zu verpflichten, und ich werde auch dafür sorgen, dass diese Nachricht abgeschickt wird. Aber heute ist der Tag, an dem ich meinen regulären Termin bei Dr. Flatt habe. Wenn es Ihnen nichts ausmachen sollte, Sir, würde ich diesen Termin sehr gern wahrnehmen. Meine Gelenke schmerzen heute morgen mehr als sonst.«
»Ja, sicher. Selbstverständlich. Lassen Sie Ihren Termin unter gar keinen Umständen verstreichen.« Plötzlich schoss Baxter etwas durch den Kopf. »Setzt Dr. Flatt irgendwelche Kräuter oder Duftstoffe für seine Therapie ein?«
»Nein, Sir. Er greift ausschließlich auf die Macht des Blicks und auf gewisse Handbewegungen zurück, um den biologischen Magnetismus in Bahnen zu leiten. Damit wirkt er tatsächlich Wunder, das versichere ich Ihnen.«
»Ich verstehe.« Baxter gähnte, als er die Nachricht an Esherton zusammenfaltete. »Ich gelobe es Ihnen, ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne Sie täte, Lambert.«
»Ich tue mein Bestes, um Sie zufriedenzustellen, Sir.« Lambert nahm das Schreiben entgegen und ging langsam und sichtlich unter Schmerzen durch die Eingangshalle zur Küche.
Baxter musterte die Treppe durch die offene Tür. Sein Schlafzimmer schien im Moment sehr weit entfernt sein. Das Sofa war näher und erschien ihm in diesem Augenblick viel, viel praktischer.
Er schloss die Tür der Bibliothek und lief wieder durch das Zimmer, um seine Brille auf den Tisch zu legen, auf dem die Karaffe mit dem Cognac stand. Dann machte er es sich auf den Polstern des Sofas bequem.
Einen Moment lang sah er die Decke an. Oberstes Gebot war es, dafür zu sorgen, dass Charlotte nichts zustieß. Der Schlaf forderte sein Recht.
Die schweren dunklen Flügel des Umhangs flatterten um das Ungeheuer im Korridor herum. Es war gut, dass sie sein Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Ein Teil von ihr widersetzte sich, mehr zu erfahren. Es war, als wehrte sich ein angeborenes Anstandsgefühl tief in ihrem Innern gegen
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