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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Clubmitglieder scheinen sich amateurhaft mit Mesmerismus zu beschäftigen, aber das tun auch viele andere Leute.«
    »Das gefällt mir alles gar nicht, Baxter.«
    »Mir auch nicht.«
    »Wenn es in diesem Club, der sich im Grünen Tisch trifft, einen Mörder gibt, könnte dein Bruder in Gefahr sein.«
    Er sah ihr wieder in die Augen. »Wir werden in dieser Angelegenheit Schritt für Schritt vorgehen, genauso, wie man es bei einem durchdachten Experiment tut. Zuerst einmal werde ich meinen Verdacht überprüfen, was die Zeichnung angeht. Dann werden wir sehen, ob wir den Namen des Besitzers des Grünen Tischs ermitteln können. Wer auch immer es sein mag, er muss über diese Angelegenheit informiert sein.«
    Charlotte sah ihn mit einer Bewunderung an, die sie gar nicht erst zu verbergen versuchte. »Ich glaube, Sie werden sich als ein extrem nützlicher Sekretär erweisen, Sir.«

13
    Das kleine Buch war alt, eines der ältesten in Baxters Bibliothek. Er hatte schon seit langer Zeit keine Gelegenheit mehr gehabt, es in Ruhe zu studieren. Es handelte sich dabei um einen der alchemistischen Texte, die er sich im Lauf der Jahre zugelegt hatte. Er hätte noch nicht einmal mit Sicherheit sagen können, warum.
    Die Alchemie war ein Thema, das ganz entschieden der Vergangenheit angehörte. Es war die dunkle Seite der Chemie, ein teuflisches Gebräu aus alten Studien, metaphysischen Spekulationen und übernatürlichen Geheimnissen. Kurz gesagt - kompletter Blödsinn.
    Die Alchemie hüllte sich jedoch in ein Geheimnis, das ihn schon immer fasziniert hatte, vor allem in jüngeren Jahren. Das endlose, besessene Suchen nach dem Stein der Weisen, die Ursache der grundlegenden Gesetze, denen die Natur unterworfen war, all das lockte ihn und übte einen elementaren und tiefgreifenden Zauber auf ihn aus, den er sich nicht erklären konnte.
    Deshalb hatte er Bücher dieser Art zusammengetragen.
    Der lederne Einband war brüchig, aber die dicken Seiten waren in einem bemerkenswert guten Zustand. Wenn er von der langen schlaflosen Nacht nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte ihn die Titelseite einen Moment lang amüsiert. In der weit zurückreichenden Tradition der Alchemisten, die sich entschlossen, Abhandlungen über ihr Thema zu schreiben, hatte sich der Autor ein extremes Pseudonym zugelegt. Aristoteles Augustus.
    Fast so fesselnd wie Basil Valentine, dachte Baxter, der Name, den er für Gespräche über die Chemie gewählt hatte. Aber andererseits war er erst zwanzig Jahre alt gewesen, als er das Buch geschrieben hatte, und damals hatte er gerade erst in Oxford seinen Abschluss gemacht. Zu jenem Zeitpunkt hatte er die Notwendigkeit verspürt, ein Pseudonym zu wählen, das einen guten Klang hatte.
    Basil Valentine war ein legendärer Alchemist gewesen, ein mysteriöser Mann. Er hatte sich den geheimen Künsten des Feuers verschrieben. Es hieß, er sei großen Geheimnissen auf die Spur gekommen und hätte die Natur der reinen Kraft ergründet.
    Kurz und gut, der Name hatte wesentlich aufregender und romantischer geklungen als Baxter St. Ives.
    Baxter wollte gern glauben, dass er seit seinen Studienzeiten in Oxford wesentlich reifer geworden war.
    Er stemmte sich mit seinen Händen auf den blankpolierten Ebenholztisch und sah das schmale Bändchen an, das vor ihm lag. Die Übersetzung des lateinischen Titels lautete Eine wahre Geschichte der Geheimnisse des Feuers . Die Zeichnung, eine grobe schematische Darstellung eines Dreiecks, das von einem Kreis umschlossen war, befand sich etwa in der Mitte des schmalen Bandes. Im Gegensatz zu Drusilla Hesketts Skizze war diese hier weitaus leichter verständlich. Die Dinge, die sich wanden, waren keine Würmer, sondern diverse mythologische Tiere. Die Kleckse waren winzige Symbole, in denen Baxter alchemistische Bezüge erkennen konnte.
    Bei der Zeichnung handelte es sich um die übliche Mischung aus Metaphern und kryptischen Entwürfen, für die sich die Alchemisten schon immer begeistert hatten. Baxter wusste, dass er es hier mit einem Diagramm zu tun hatte, das als ein alchemistischer Schlüssel gedacht war - die bildhafte Darstellung eines geheimen Experiments, das, wenn es erfolgreich durchgeführt wurde, zur Entdeckung des Steins der Weisen führen würde.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass diese Graphik einen direkten Zusammenhang mit dem Club hatte. Die Frage blieb dennoch unbeantwortet, warum Drusilla Heskett das Diagramm in ihren Skizzenblock übertragen hatte. Warum hatte es

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