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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wahrnimmt. Aber eine hohe Dosis davon ist tödlich.«
    »Die Dosis in Ihrem Salon heute war ganz entschieden zu hoch«, sagte Charlotte.
    »Nachdem ich ihm heute morgen die Karten gelegt habe, hat er mehr Räucheressenzen in die Kohlenpfanne gelegt.« Juliana schloss in stummem Schmerz die Augen. »Als ich zu ihm gesagt habe, dass ich mich vor diesem Zeug fürchte, hat er geantwortet, er würde dafür sorgen, dass mir nichts passieren kann. Er hat seine Maske aufgesetzt, die Maske, die er immer dann aufsetzt, wenn er vermeiden will, dass die Dämpfe ihm etwas anhaben, und kurz darauf war ich völlig benommen und verwirrt.«
    »Reden Sie weiter«, sagte Charlotte behutsam.
    Juliana schlug die Augen auf, und Tränen strömten über ihr Gesicht. »Er hat mich hochgehoben und mich auf das Sofa gelegt. Ich dachte, er würde mich lieben, denn das hat er oft getan, nachdem ich ihm die Karten gelegt habe. Ich konnte ihn nicht mehr klar erkennen, aber ich werde niemals seine Stimme vergessen, als er gesagt hat, er bräuchte mich jetzt nicht mehr. Ich sei für ihn zu einem Problem geworden. Er hat mir versprochen, ich würde nicht leiden und keine Schmerzen spüren. Ich würde einfach nur einschlafen und nie mehr erwachen.«
    »Gütiger Gott«, flüsterte Charlotte. »Sie haben auf dem Boden vor dem Sofa gelegen, als ich sie gefunden habe. Sie müssen vom Sofa gefallen sein.«
    Baxter runzelte die Stirn. »Zweifellos haben Sie es diesem Umstand zu verdanken, dass Sie überlebt haben, bis Charlotte Sie entdeckt und in Sicherheit gebracht hat, Miss Post.«
    Juliana sah ihn mit einer Spur von Erstaunen an. »Wie meinen Sie das ?«
    »Im Lauf meiner Experimente habe ich häufig festgestellt, dass Dämpfe und Rauch dazu neigen, leichter als Luft zu sein. In einem gewissen Sinne sind sie bestrebt, aufzusteigen und möglichst weit oben zu treiben. Die Luft direkt über dem Fußboden Ihres Salons war daher weniger giftig.«
    Charlotte war beeindruckt. »Eine sehr kluge Analyse der Situation.«
    Baxter sah sie amüsiert an. »Danke. Ich gebe mich gern der Vorstellung hin, dass nicht all die Zeit, die ich in meinem Laboratorium verbracht habe, gänzlich nutzlos gewesen ist.«
    Juliana erschauerte. »Wie dem auch sein mag, ich verdanke Ihnen mein Leben, Miss Arkendale. Wenn Sie nicht rechtzeitig eingetroffen wären, wäre ich an den Wirkungen dieser grässlichen Dämpfe gestorben. Welcher unverhoffte Glücksfall hat Sie dazu veranlasst, mich ausgerechnet heute zu besuchen?«
    »Es war kein Zufall«, erwiderte Charlotte schroff. »Ich habe logische Schlussfolgerungen gezogen. Nun ja, vielleicht war auch ein bisschen Glück mit im Spiel. Sagen wir es ganz einfach so: Ich habe eine Information erhalten, aus der ich schließen musste, dass die Stimme dieses geheimnisvollen Mannes der Schlüssel zur Lösung dieser ganzen Angelegenheit ist. Sie waren der einzige Mensch, den ich kenne, der möglicherweise ein Gesicht mit dieser Stimme in Verbindung bringen könnte.«
    Juliana umfasste das Revers ihres Morgenmantels und starrte in die Flammen. »Malcolm hat seine Stimme gehasst Er hat gesagt, es sei eine Ungeheuerlichkeit, dass ihm diese Beeinträchtigung zugemutet würde.«
    Baxter musterte Juliana einen Moment lang. »Ich habe heute mit meinem Bruder gesprochen. Er hat bestätigt, dass der sogenannte Magier, der die Clubmitglieder im Grünen Tisch unterhält, eine Stimme besitzt, die ungewöhnlich rau ist.«
    Charlotte sah ihn an. »Nach den Angaben der Person, mit der ich heute morgen gesprochen habe, trifft das auch auf den Mann zu, der Drusilla Heskett getötet hat. Und der Mann in dem schwarzen Dominoumhang, der mich letzte Nacht auf dem Maskenball angesprochen hat, hatte ebenfalls eine sehr merkwürdige raue Stimme.«
    »Der Teufel soll mich holen«, murmelte Baxter. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, dir davon zu berichten.«
    »Es muss Malcolm sein«, flüsterte Juliana. »Er hat den Club im Grünen Tisch gegründet und junge Männer aus einflussreichen Familien angelockt. Das hat alles zu seinem Plan gehört.«
    »Aber was hat er sich vorgenommen? Worauf soll das alles hinauslaufen?« fragte Baxter. »Hat er es auf den Untergang sämtlicher Clubmitglieder abgesehen?«
    »Den Untergang?« Juliana schien echt und ehrlich verblüfft zu sein. »Nein, natürlich nicht. Weshalb sollte er so etwas tun wollen?«
    Licht funkelte auf Baxters Brillengläsern. »Einige Menschen scheuen keine

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