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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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durchaus haben. Die Neigungen. Derartige Neigungen.«
    »Ich bin alles andere als frei von solchen Neigungen«, sagte Baxter mit fester Stimme. »Aber ich lebe sie nicht in der Öffentlichkeit aus.«
    »Wie bitte ?« entgegnete Charlotte schreiend.
    Baxter seufzte. Dieses Gespräch ließ sich weitaus übler an, als er es sich vorgestellt hatte. »Ich gehöre nicht zu den Männern, die sich vor den Augen der feinen Gesellschaft mit ihren Affären brüsten und sie regelrecht ins Rampenlicht rücken. Grob gesagt, ich bin nicht wie mein Vater.«
    »Ich verstehe.« Dennoch wirkte sie nachdenklich.
    »Charlotte, die Leute, die mich kennen, wissen sehr wohl, dass ich niemals in der Öffentlichkeit mit einer Mätresse prahlen würde, und schon gar nicht, wenn es sich dabei auch noch um eine relativ junge Frau handelt, die nie verheiratet gewesen ist. Das wäre absolut untypisch für mich, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich glaube, ich beginne allmählich, die Situation zu begreifen. Sie sind im Grunde Ihres Wesens eben doch ein Gentleman, Sir. Es ist sehr großmütig von Ihnen, dass Sie sich um meinen Ruf sorgen, aber ich kann Ihnen versichern, dass mir das Gerede der Leute nicht das geringste ausmacht.«
    »Verdammt noch mal, das Gerede der Leute sollte Sie aber stören, wenn Sie auch nur die leiseste Hoffnung hegen, Ihren Beruf weiterhin ausüben zu können, sobald diese Angelegenheit erledigt ist.« Es war ein Schuss ins Blaue, aber im Moment fiel ihm kein besseres Argument ein.
    Ihre Augen wurden groß. »Gütiger Himmel. Diesen Aspekt hatte ich noch gar nicht bedacht. Glauben Sie wirklich, Gerüchte über eine romantische Liaison zwischen uns beiden könnten sich für mich geschäftsschädigend auswirken?«
    Baxter sah eine Möglichkeit und stürzte sich erbarmungslos auf sie. »Die Gesellschaft kann sehr wankelmütig und extrem scheinheilig sein, wenn es um solche Dinge geht. Sie müssen sich darüber klarwerden, dass gerade die Damen, die zu den oberen Zehntausend zählen und die Sie als Klientinnen anzulocken hoffen, an diejenigen, die Sie beschäftigen, strengere Maßstäbe anlegen als an ihre eigene Person.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.« Charlotte betrachtete ihre Hände. »Mrs. Witty, meine Haushälterin, hat mir Geschichten von eleganten Damen erzählt, die selbst unzählige Affären haben, aber keinen Moment zögern würden, ein Dienstmädchen zu entlassen, weil es von einem Lakaien geschwängert worden ist.«
    »Genauso verhält es sich. Und derartigen Damen würde es mit Sicherheit widerstreben, Geschäfte mit einer Frau zu tätigen, die eine allgemein bekannte Affäre mit einem Mann in meiner Position gehabt hat.«
    »In Ihrer Position?«
    »Wie oft muss ich Sie eigentlich noch daran erinnern, dass ich ein Bastard bin?«
    »Ein Bastard, der besessen davon zu sein scheint, dass niemand Gerüchte über ihn in Umlauf setzt.«
    »Vielleicht möchte ich es gerade deshalb vermeiden, weil ich schon seit dem Tag meiner Geburt mit Gerüchten leben musste«
    »Ja, selbstverständlich.« Sie ließ sich langsam wieder auf ihren Stuhl sinken. »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Sir. Ich habe Ihre Gefühle nicht genügend in Betracht gezogen. Es muss zeitweilig sehr schwierig für Sie gewesen sein.«
    »Sagen wir es doch einfach so: Skandale stoßen mich ab.« Das Mitgefühl, das er in ihren Augen sah, gefiel ihm gar nicht. Er gab der an ihm zehrenden Unruhe nach und lief zum Fenster. »In den letzten zweiunddreißig Jahren habe ich mehr als genug davon erlebt.«
    »Das bezweifle ich nicht.«
    Er stemmte eine Hand auf das Fensterbrett. »Was ich Ihnen bei unserem ersten Gespräch über mich selbst erzählt habe, hat rundum der Wahrheit entsprochen. Ich bin tatsächlich so fad wie Haferschleim. Dazu kommt noch, dass ich nicht anders haben will. Ich habe hart daran gearbeitet, mir eine ruhige und geordnete Existenz aufzubauen, die nicht von mir erfordert, dass ich gesellschaftlichen Umgang pflegen muss. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, prickelnde Situationen zu vermeiden, die das Interesse anderer und infolgedessen Gerüchte wachrufen könnten.«
    »Das ist absolut verständlich.«
    Er schaute in den vom Regen durchnässten Garten hinaus und sah Szenen aus seiner eigenen Vergangenheit vor sich. »Ich unterhalte keine skandalösen Affären mit flotten Witwen. Ich lasse nicht zu, dass die Leidenschaft in meinem Leben Chaos hervorruft. Ich lasse mich auf keine Liaison ein, bei der ich mich

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