Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
dabei ohne weiteres um eine Person handeln, die in der feinen Gesellschaft verkehrt. Das sehe ich doch richtig?«
    »Ja, mit einer einzigen Ausnahme gehören die Herren, die sich in jüngster Zeit um Mrs. Heskett bemüht haben, den oberen Zehntausend an«, erwiderte sie ungeduldig. »Mr. Charles Dill war der einzige, der sich nicht in diesen Kreisen bewegt hat, und er ist, wie ich Ihnen bereits sagte, knapp zwei Wochen vor der Ermordung Mrs. Hesketts an einem Herzanfall gestorben.«
    »Genau. Dann könnte es sich also bei einem derjenigen, deren Misstrauen durch ein absolut untypisches Verhalten von meiner Seite aus erregt werden könnte, durchaus um den Mörder handeln.«
    Charlotte öffnete den Mund und schloss ihn gleich darauf wieder. Sie schnitt eine Grimasse. »Da könnten Sie durchaus recht haben.«
    »Und daher bleibt uns nur noch eine einzige Alternative, wenn man einerseits meinen Hang bedenkt, Skandale und Gerüchte zu vermeiden, und andererseits Ihren Wunsch berücksichtigt, sich Ihre zukünftigen Geschäftsaussichten nicht zu verderben. Wir werden unsere Verlobung offiziell bekanntgeben, denn das bietet uns den bestmöglichen Vorwand dafür, dass wir in den besseren Kreisen verkehren können, während wir unsere Nachforschungen anstellen.«
    Ein kurzes angespanntes Schweigen entstand zwischen ihnen.
    »Wir?« wiederholte Charlotte dann mit äußerster Höflichkeit.
    »Sie sind doch immer noch entschlossen, den Mörder von Drusilla Heskett zu entlarven, oder etwa nicht?«
    »Sie war eine Klientin, die möglicherweise deshalb ums Leben gekommen ist, weil es mir nicht gelungen ist, an gewisse grundlegende Informationen heranzukommen.« Charlotte holte tief Luft. »Ich bin es ihr schuldig, dass ihr Mörder seine gerechte Strafe erhält.«
    »Der Meinung bin ich nicht. Sie sind ihr nichts dergleichen schuldig. Aber mir ist klargeworden, dass ich Sie nicht von Ihrem Ziel abbringen kann«
    »Nein, Sie können mich nicht von meinem Vorhaben abhalten.«
    »Wie ich Ihnen bereits erklärt habe, verfolge ich aufgrund des Versprechens, das ich meiner Tante gegeben habe, dasselbe Ziel.« Baxter sah ihr in die Augen. »Mir scheint es ganz so, als müssten wir zusammenarbeiten, um beide ans Ziel zu gelangen.«
    Charlotte schüttelte langsam den Kopf, eine Geste, in der sich Resignation und Ungläubigkeit zugleich ausdrückten. »Alles, was ich bereits bei unserer ersten Begegnung an Ihnen wahrgenommen habe, hat sich inzwischen bestätigt, Mr. St. Ives.«
    Er zog die Stirn in Falten. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sind tatsächlich ein sehr gefährlicher Mann.«
    »Verlobt? Mit Charlotte Arkendale ?« Rosalind knallte ihre zierliche Teetasse auf die hauchdünne Untertasse. »Ich kann es einfach nicht glauben. Es geht doch nicht an, dass du dich schlicht und einfach mit einem solchen Geschöpf verlobst. Du musst den Verstand verloren haben.«
    »Das ist eine Möglichkeit, über die ich bereits ausgiebig nachgedacht habe«, gestand Baxter.
    »Erlaubst du dir etwa einen Scherz mit mir?« Rosalind sah ihn mit einem vorwurfsvollen Stirnrunzeln an. »Du weißt genau, dass ich deinem entschieden merkwürdigen Sinn für Humor noch nie so ganz folgen konnte. Und jetzt erzähl mir haargenau, was hier eigentlich vorgeht.«
    »Ich dachte, das hätte ich dir bereits erklärt. Es ist die einzig logische und naheliegende Vorgehensweise, die sich anbietet, vorausgesetzt, du wünschst, dass ich weiterhin meine Nachforschungen betreibe.«
    Er lief durch das Wohnzimmer, um den neuen Kaminsims zu betrachten, der gerade erst über der offenen Feuerstelle installiert worden war. Das kunstvoll geschnitzte Muster war im neuen zamaranischen Stil gehalten, so wie fast alles andere in diesem Raum auch. Rosalind hatte sich erst vor kurzem neu eingerichtet. Der frühere Salon im ägyptischen Stil mit den von Hieroglyphen bedeckten Tapeten, den hohen Palmen, den seltsamen Statuen und den künstlichen Säulen war in einen zamaranischen Innenhof verwandelt worden.
    Das war die letzte eingreifende Umgestaltung des geräumigen Stadthauses. Als er mit seiner Mutter und seiner Tante hier aufgewachsen war, hatte Baxter in einem etruskischen Häuschen gespielt, in einem chinesischen Garten seine Schulaufgaben gemacht und in einem griechischen Tempel das Fechten geübt und hatte dann - zum Glück - aus einem römischen Grabdenkmal ausziehen können.
    Seit dem Tage, an dem er seine eigene Unterkunft bezogen hatte, hatte Baxter eine eiserne Grundregel für

Weitere Kostenlose Bücher