Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
anständiges Zuhause. Ich habe das Lagerleben satt, will nicht mehr jede Nacht die Kälte in meinen Knochen spüren. Ich möchte eine Frau, die mein Bett wärmt und mir gute Söhne und Töchter schenkt.«
    Er strich mit dem Finger über die Konturen von Marys Mund und sah ihr dabei tief in die Augen. »Bist du Frau genug für mich, Mary? Ich denke schon, und ich habe vor, um deine Hand zu bitten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dein Vater irgendwelche Einwände hat. Ich bin der Sohn eines Grafen, und ich habe einen recht ansehnlichen Besitz, auf den ich mich in Bälde zurückziehen will. Dir wird es dort gefallen, Mary, das verspreche ich dir.« Seine Augen strahlten, als er ihr sein Zuhause beschrieb.
    »Es liegt nördlich von hier in einem Tal voll wunderschöner Seen, die im Mondlicht schimmern. Es ist ein Platz für Liebende, Mary. Und ich bin nicht so alt, daß ich vergessen habe, wie ich meiner Frau meine Liebe zeigen kann. Das Haus ist klein, aber komfortabel, und ich habe einen Flügel anbauen lassen, der bald fertig sein wird. Im Herbst -«
    »Oh, hör bitte auf«, flüsterte Mary. »Quäl mich nicht so.«
    Colonel Fletcher verstummte, und seine Augen wurden schmal. Mary wandte sich von seinem durchdringenden Blick ab, konnte den Schmerz in seinen Augen nicht ertragen. Ihre Hand fand die seine und kuschelte sich hinein, während sie in seinem Gesicht nach Antworten für ihre Zweifel suchte.
    »Du ehrst mich durch deinen Antrag, Terence, aber ich kann dich nicht heiraten und auch keinen anderen«, erklärte sie ihm leise. »Ich werde hier gebraucht. Nach dem, was ich gerade gesehen habe, weiß ich, daß es so sein wird. Ich kann dich nicht heiraten und meine Familie verlassen, wenn sie mich brauchen.«
    Mary sah hinunter auf ihre ineinanderverschlungenen Hände und fügte noch hinzu: »Ich kann dich auch nicht bitten zu warten, das wäre nicht fair.«
    Terence wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht und gab ihr einen sanften Kuß. »Ich werde warten, Mary, denn du bist die einzige Frau, die ich heiraten will. Und ich verstehe deine Entscheidung, obwohl sie mich nicht glücklich macht. Aber deine Schwester ist in großen Schwierigkeiten«, sagte er sehr ernst.
    »Ich möchte gerne mit ihr reden. Würdest du ihr das sagen?«
    Marys Mund zitterte. »Sie ist fort. Sie ist vor dem Herzog davongelaufen und will ihn nicht heiraten. Deshalb verkleidet sie sich wieder als Bonnie Charlie. Sie hatte schon damit aufgehört, bis jetzt.« Marys Hand packte die des Colonels fester, und sie versuchte, es ihm begreiflich zu machen: »Du verstehst doch, warum sie es gemacht hat? Wir mußten leben und hatten kein Geld. Sabrina hat es nur getan, um uns zu retten. Du verstehst das doch?«
    »Ja, das tu’ ich. Aber warum muß sie sich in solche Gefahr begeben? Sie könnte den Herzog heiraten, dann wären all ihre Probleme gelöst.«
    Mary schüttelte traurig den Kopf. »Sabrina ist ein sehr leidenschaftlicher Mensch, und sie haßt den Marquis und den Herzog sehr. Sie haben beide schwere Fehler gemacht, indem sie sie bedrohten und demütigten, und sie wird keinem von beiden verzeihen. Aber das Tragische ist, es ist alles so sinnlos! Der Herzog hat bereits dem Marquis eine Abfindung bezahlt, und er ist nach Europa abgereist. Sabrina wird keinen haben, dem sie ihr unrechtmäßig erworbenes Geld geben kann, sie hat sich umsonst in Gefahr gebracht. Ich mache mir solche Sorgen um sie. Sie steht kurz vor dem Zusammenbruch. Daß der Herzog hier ist, macht die Sache auch nicht leichter, denn ich glaube, er gibt sich nicht so leicht geschlagen.«
    »Nein, das tut er nicht«, bemerkte Colonel Fletcher, »ich habe von ihm gehört, und er hat diesbezüglich einen Ruf wie Donnerhall.«
    »Und ich werde ihm gerecht, Colonel«, kam Luciens Kommentar von der Tür her.
    Mary stieß einen leisen Schrei aus, kuschelte sich an die breite Brust des Colonels und richtete angsterfüllte Augen auf das vernarbte Gesicht des Herzogs. Er musterte die beiden kühl.
    »Ich nehme an, man darf gratulieren?«
    »Ja, man darf«, erwiderte Colonel Fletcher mit eisiger Stimme und musterte abschätzig den Herzog, der lässig am Türpfosten lehnte.
    »Ist es gestattet, die Feierlichkeiten kurz zu unterbrechen?«
    fragte Lucien, mit einem wissenden Blick auf Marys tiefes Dekollete. »Ich möchte nur wissen, was zur Hölle die Szene da unten zu bedeuten hatte? Ihr habt das Zweite Gesicht?«
    Mary hatte ihre Jacke gefunden, sie über ihr Korsett gestreift und

Weitere Kostenlose Bücher