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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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du die falsche Information bekommen?
    Einer deiner Spione muß sich verhört haben, wenn er gesagt hat, heute abend fände hier eine Kartenparty statt - nur ich bin hier.«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Und natürlich du.«
    Sabrinas Finger krümmte sich fester um den Abzug, ihre Hand zitterte unmerklich, als sie erwartungsvoll zum Fenster sah, vor dem die Vorhänge zugezogen waren.
    »Oh, solltest du auf deinen großen Freund warten, dann tust du das vergebens. Ich fürchte, er hatte einen leichten Unfall«, sagte der Herzog von Camareigh beiläufig, aber seine sherryfarbenen Augen blitzten amüsiert.
    »Eine Falle«, sagte Sabrina leise, und ihre Augen wurden vor Angst ganz dunkel.
    »Ja, eine Falle. Aber ich sollte mich erst einmal vorstellen. Ein Gefangener sollte das Vergnügen haben, seinen Kerkermeister zu kennen. Ich bin der Herzog von Camareigh. Du darfst mich mit Euer Gnaden anreden.«
    Sabrina hatte das Gefühl zu ersticken. Sie mußte einen klaren Kopf bewahren. Sie durfte jetzt keinesfalls in Panik geraten. Sie nahm all ihren Mut zusammen, und es gelang ihr, mit fester Stimme zu sagen:
    »Ihr überseht anscheinend die Tatsache, Euer Gnaden, daß meine Pistole auf Euren Kopf zielt.«
    »Ich sehe es«, erwiderte der Herzog ruhig. »Aber soweit ich mich erinnern kann, hast du mich mit dem Schwert bedroht.«
    Sein verächtlicher Blick beleidigte sie zutiefst. »Natürlich hattest du damals deine bewaffneten Freunde als Rückendeckung. Ach, übrigens, habe ich deinen großen Freund neulich abend umgebracht? Ich fürchte, ich hatte keine Zeit, richtig zu zielen und habe vielleicht danebengeschossen.«
    Sabrina schäumte vor Wut bei dieser brutalen Bemerkung. Zu gerne hätte sie dieses höhnische Lächeln von seinem Gesicht geschlagen. »Nein, Ihr habt ihn nur an der Schulter getroffen, Euer Gnaden«, erwiderte sie ebenso ruhig. »Was mich zu berechtigten Zweifeln an Eurer Treffsicherheit veranlaßt, wenn Ihr nicht einmal ein so großes Ziel treffen könnt.«
    Der Herzog lachte. Er schien sich wirklich köstlich zu amüsieren. »Du bist ja eiskalt, Bonnie Charlie. Also, welche Todesart bevorzugst du? Ich lasse dir die Wahl. Ich könnte dich jetzt erschießen, aber ich ziehe es vor, noch ein bißchen mit dir zu spielen.«
    Ein ohrenbetäubender Knall erscholl, und Sabrina machte unwillkürlich einen Satz rückwärts. Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie die Adlerfeder von ihrem Hut zu Boden schwebte und vor ihren Stiefeln landete. Hinter der Maske wurde ihr Gesicht aschfahl, und kalter Angstschweiß stand ihr auf der Stirn. Sie legte ihre Pistole auf seine Anweisung hin vorsichtig auf den Boden.
    »Ich beuge mich vor Eurer überlegenen Verschlagenheit, Euer Gnaden«, sagte sie leise, innerlich aber kochte sie vor Wut. Wenn es ihr Schicksal war, durch seine Hand zu sterben, dann sollte es sein, aber erst wenn sie ihn zumindest verletzt hatte.
    Er stieß mit einem bösen Grinsen die Pistole aus ihrer Reichweite und legte seine eigenen auf den Kaminsims.
    »Ich verabscheue es, mit jemandem zu kämpfen, der mir so offensichtlich unterlegen ist«, sagte er und zog seinen Degen, »aber du wolltest es ja. Keiner schlägt mich ungestraft ins Gesicht. Du magst ja nicht sonderlich imposant aussehen, aber du bist ein bösartiger kleiner Kerl, und es ist an der Zeit, daß du eine Lektion in Sachen Manieren bekommst.«
    Sabrina zog ihr Schwert und, schob hochmütig ihr Kinn vor.
    »Wie ich schon einmal ankündigte, Euer Gnaden, ich werde Euch eine passende Narbe auf der anderen Wange verpassen.«
    Der Herzog baute sich vor ihr auf, seine hirschlederne Hose umspannte seine muskulösen Schenkel, und ein feines Batisthemd betonte seine breiten Schultern. Sein blonder Kopf glänzte wie Gold im flackernden Kerzenlicht, als er den Stuhl mit dem Absatz trat, so daß er auf Sabrina zuschlitterte.
    »En garde, Todgeweihter«, forderte er sie lachend heraus.
    Sabrina wich geschickt aus, ihre kleine Statur erwies sich als vorteilhaft, als sie einen Degenstoß gegen die Brust des Herzogs ausführte. Er parierte den Stoß mühelos, griff an und zwang Sabrina, vor ihm zurückzuweichen. Stahl klirrte auf Stahl, sie tänzelte um den größeren Mann.
    Sabrina schöpfte Hoffnung, weil sie den Herzog dauernd zur Verteidigung zwang. Aber als sie das Grinsen in seinem Gesicht sah, merkte sie, daß er nur mit ihr spielte. Ohnmächtige Wut stieg in Sabrina auf, und sie griff an, der überraschte Herzog vernachlässigte seine Deckung, und sie

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