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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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sah Luciens Lächeln und sagte: »Und, was gibt es da zu grinsen?«
    »Oh, ich wünschte nur, daß Ihr und eine gewisse Person die Gelegenheit hättet, einander kennenzulernen.«
    »Eine Frau, was?« riet die Herzogin.
    »O ja, und was für eine! Trotzdem habe ich sie einen Degen schwingen und reiten sehen und erlebt, wie sie zwölf Männer so nachdrücklich das Fürchten gelehrt hat, daß man an ihrem Ge-schlecht zweifeln könnte.«
    Die Herzogin lachte. »Hört sich an, als wäre die Dame nicht zu verachten. Aber es ist wohl besser, sie nicht zu kennen«, bohrte sie.
    Luciens Lachen war grimmig. »Nein, und wenn Ihr sie treffen würdet, bezweifle ich, daß es unter Umständen geschähe, die Euch gefallen würden«, sagte er geheimnisvoll.
    Die Herzogin schlug ihren Stock auf den Boden. »Du hast meine Neugier geweckt. Erzähl, wer ist sie?« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Oh, ich verstehe. Wenn sie so viel Esprit hat, muß es wohl eine von deinen Opernsängerinnen oder Tänzerinnen sein, was? Also, du solltest dich jetzt mehr damit beschäftigen, Blanche zum Altar zu bringen. Später ist noch Zeit genug für die anderen Freundinnen.«
    Luciens Lächeln war kalt. »Ihr erinnert mich sehr an diese andere Frau. Ihr seid beide willensstark, dickköpfig und ein Dorn in meiner Seite. Ihr und Eure Horde von Anwälten müßt ja die ganze Nacht aufgeblieben sein, um die verdammte Bedingung auszuarbeiten, die Ihr an Euer Testament angefügt habt.«
    »Verbittert, Lucien?« reizte sie ihn.
    »Ich hasse es, wenn jemand sich in mein Leben einmischt, und ich mag es nicht, wenn man mir ein Ultimatum stellt«, sagte er zornig.
    »Du warst immer schon stur und schwierig, selbst als Baby.
    Ständig warst du in Schwierigkeiten und hast mir dauernd Wi-derworte gegeben. Ein impertinentes Balg, das warst du, aber ich muß zugeben, deine Unverfrorenheit war mir immer lieber als Percys tugendhaftes Getue.«
    »Warum gebt Ihr dann dem lieben Percy die Chance, meinen Besitz zu erben?« fragte Lucien barsch.
    Die Herzogin lachte schelmisch. »Das einzige, was dich endlich an die Kandare bringt. Zuerst dachte ich, ich muß dich nur knapp bei Kasse halten, aber nein, du mußtest ja hingeh’n und dir ein Vermögen erspielen und dir außerdem noch einen ziemlichen Namen machen«, sagte sie kühl. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich dir verzeihen soll, daß du mich zwei Jahre einfach ignoriert hast. Du hast mich nicht einmal besucht, Lucien«, sagte sie, und an ihrem Tonfall spürte er, wie sehr sie das verletzt hatte.
    Aber Lucien war ungerührt. »Offensichtlich hat es Euch nicht allzu schwer getroffen, sonst würdet Ihr mir jetzt nicht drohen.
    Es hat Euch nicht gepaßt, daß ich nicht von Euch abhängig war.
    Ich habe bewiesen, daß ich mich selbst ernähren kann, und es ist mir gelungen, ein Vermögen zu machen, das dreimal größer ist als das, was ich erben sollte, aber ihr müßt immer noch versuchen, mein Leben zu regieren. Also diesmal ist es Euch gelungen. Meine Freiheit oder mein Erbe? Eine interessante Wahl, aber ich bin nicht mehr länger der Heißsporn, der ich einmal war, als ich das erste Mal davonstürmte und Euch und meinem Erbe entsagte. Ich habe festgestellt, daß ich meinen Stolz bezähmen kann, weil Camareigh mir mehr bedeutet als Eure Machenschaften. Es gehört mir, und ich werde es kriegen.«
    »Du hast also deine Lektion gelernt«, die Herzogin lächelte zufrieden. »Ich bin überrascht, daß es so lange gedauert hat, bis du eingesehen hast, daß ich meinen Willen durchsetzen werde.
    Dir gefällt die Vorstellung nicht, daß deine Cousins dein Geld ausgeben und in deinem Zuhause leben? Eine seltsame Vorstellung, daß Percy der Herr von Camareigh geworden wäre und Kate die Herrin, denn du weißt, daß sie auch dort leben würde.
    Percys Frau hat nichts zu melden, wenn Kate da ist - und das ist sie eigentlich immer. Kate, die Schöne, die Herzlose, die Ehrgei-zige und eifersüchtig auf dich, Lucien. Hat sie dir nicht wegen irgendeines Spielzeugs diese Narbe zugefügt, mein Junge? Sie kann sehr bösartig sein, wenn es nicht nach ihrem Willen geht.
    Ich frage mich, was Percys Frau darüber denkt, daß seine Schwester bei ihnen lebt, seit sie verwitwet ist? Die arme, kleine Maus, Kate wird sie einfach niedertrampeln.«
    »Hättet Ihr Camareigh wirklich Percy und Kate überlassen, Grandmère?« fragte Lucien mit eisiger Stimme.
    Die Herzogin sah ein bißchen traurig aus, dann setzte sie sich auf und sagte

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