Geliebte Teufelin
gleiche machen wie vorher, das heißt die Aufzeichnungen der Überwachungskameras kontrollieren. Vielleicht haben wir Glück und es ist zu erkennen, wo er nach der Zollkontrolle hingegangen ist. Allerdings muss ich erst mal in das Sicherheits-Netzwerk des Flughafens eindringen. Bei den amerikanischen Airports ist das kein Problem, da haben wir überall unsere Leute, aber hi er…?“
Luzifer hatte eine Lösung parat: „Das ist hier auch überhaupt kein Problem. Wir h a ben in allen großen Flughäfen weltweit Leute sitzen, damit wir kontrollieren können, wohin bestimmte Leute reisen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn wir vo r her wissen, wer überwacht werden soll.“ Er nahm sein Handy und wählte Adrians Nummer, schüttelte missmutig den Kopf und rief dann in der Firma an.
„Ja ich bin’s, Luzifer, habt ihr eine Ahnung, wo Adrian steckt. Ich kann ihn schon seit gestern nicht erreichen. Was, hat sich nicht abgemeldet, ihr wisst auch nicht, wo er steckt? Wozu haben wir eigentlich diese ganze Menschen-Computer-Handy-Technik-Scheiße angeschafft, wenn wir noch nicht einmal wissen, wo unsere Leute stecken? Wir sollten wieder die altbewährten Methoden ei nführen. Na ja, egal, noch eine andere Frage. Wen haben wir am Stuttgarter Flughafen?“ Luzifer hielt die Hand vor sein Handy und sagte zu den Anderen: „Er muss erst im Computer nachsehen… wie ich diese PC-Scheiße hasse. Ich weiß wirklich nicht, warum wir uns auf diesen ganzen Computer-Mist eingelassen haben.“
Cornelius flüsterte Luzia ins Ohr: „Auf die Frage hätte ich auch gerne eine Antwort. Wozu braucht ihr Teufel Computer und Handys, könnt ihr euch nicht, wie soll ich sagen, ähm, telepathisch oder so verständigen?“
„Im Prinzip ja“, flüsterte Luzia zurück, „aber nur auf kurze Entfernung. Ich muss leider zugeben, dass die Engel das viel besser können. Uriel braucht kein Handy, um mit Gott in Verbindung zu treten. Na ja, und außerdem müssen wir uns natürlich den Menschen und ihrer Technik anpassen. Mit dem Internet habt ihr Menschen uns eine super-tolle Möglichkeit gegeben, euch zu kontrollieren.“
Inzwischen hatte Luzifer sein Handy an Leo weitergereicht, der etwas in seine Not e book-Tastatur eintippte. Nach ein paar Minuten konnte er einen ersten Erfolg me l den: „So, ich bin drin, das Vergleichsprogramm läuft, jetzt können wir nur noch a b warten. Leider sind die Videoaufzeichnungsgeräte des Flughafens etwas langsam. Ich habe einen Alarm eingestellt, der sich meldet, wenn etwas gefunden wurde.“
Luzia nahm Cornelius an die Hand und ging mit ihm nach draußen, wo sie sich auf eine Bank setzten. Sie schaute ihren Freund sorgenvoll an und strich ihm sanft die Haare aus der Stirn.
„Du sollte st mal wieder zum Friseur gehen oder soll ich dir die Haare schneiden?“ Cornelius‘ Gesichtsausdruck war ein einziges großes Fragezeichen.
„Guck nicht so, was meinst du, was ich schon für Berufe hatte. Als ich noch in den USA lebte, habe ich jahrelang Promis aus dem Showgeschäft observiert. Da kam ich irgendwann auf die Idee, eine Friseur-Ausbildung zu machen. Nirgendwo erfährt man so viel über die Leute wie im Friseur-Salon.“
„Da hast du wohl Recht“, musste Cornelius zugeben. „Im Moment sind meine Haare aber das kleinste Problem. Als ich vorhin geschlafen habe, hatte ich einen furchtb a ren Alptraum. Ich lag wieder gefesselt auf der Liege in dem Kellergewölbe und hatte Angst vor dem nächsten Wasserguss.“
„Mein geliebter Schatz, ich glaube, du solltest mal zu einem Psychiater gehen. Ich kenne da jemanden, der ganz nett ist, das heißt, wenn er nicht gerade selbst hypnot i siert ist.“ Sie musste sich krampfhaft zu einem ernsten Gesicht zwingen.
Cornelius sah sie an, als wollte er sagen, Was erzählst du denn da wieder für eine kom i sche Geschichte. Er lehnte sich zurück, schlug beide Hände vor das Gesicht und atmete ein paar Mal tief durch. Mit dem letzten Atemzug drang ein lautes Seufzen aus se i ner Kehle. Er ließ die Arme wieder sinken, sah Luzia lange an und sagte schließlich: „Ich habe mal gehört, dass es traumatisierten Patienten manchmal hilft, an den Ort des Geschehens zurückzukehren. Vielleicht sollte ich das auch versuchen, vorausg e setzt, Satans Geist lauert nicht irgendwo auf uns.“
„Das hoffe ich allerdings auch, noch mal möchte ich ihm nicht begegnen. Er dürfte auch einigermaßen sauer auf mich sein, nachdem ich ihn einen K opf kürzer gemacht habe.“ Ihr
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