Geliebte Teufelin
Handy, wählte verschiedene Nummern und schüttelte schließlich den Kopf.
„Auch verschwunden, nirgendwo zu erreichen. Was willst du denn von Hollmann, glaubst du wirklich, dass dieser Jammerlappen uns irgendwie helfen kann?“
„Hollmann ist ein absolutes Computergenie. Es gibt doch an allen Bahnhöfen und Flughäfen Überwachungskameras und soweit ich weiß, werden die Aufnahmen eine Weile aufbewahrt. Wenn wir ein aktuelles Bild von Fleischer hätten und mit den Aufzeichnungen vergleichen würden, könnten wir vielleicht herausfinden, wo er abgeblieben ist. Hollmann kann solche Sachen schneller als jeder andere. Er könnte sich bestimmt in die Überwachungszentralen einhacken und ein Gesichter-Erkennungs- oder Vergleichsprogramm laufen lassen.“
„Die Idee ist nicht übel, aber wieso brauchen wir dafür diesen Hollmann? Ich weiß nicht, wie gut er ist, aber das kann ich auch. Es wird natürlich eine Weile dauern.“ Leo begann mit der Arbeit.
„Also schießen sie los, warum soll ich mir ihre Kühe angucken?“
Fleischer antwortete mit einer Gegenfrage: „Wissen sie, was nächstes Jahr in Mü n chen los ist?“
Adrian schaute ihn verständnislos an. „Was hat ihr Viehzeug mit München zu tun? Sie sprechen in Rätseln, spannen sie mich nicht länger auf die Folter.“
„Ganz einfach, in München findet im nächsten Jahr die Universiade statt.“
„Die was?“
„Die Universiade, das ist die Studentenolympiade. Der ursprünglich geplante Au s tragungsort hat wegen finanzieller Probleme die Segel gestrichen und da ist Mü n chen eingesprungen. Die Sportanlagen, die für die olympischen Spiele 1972 gebaut wurden, sind immer noch gut in Schuss und es ist eine gute Werbung für die Stadt.“
„Ja gut, ich verstehe, ein internationales Ere ignis, zu dem bestimmt einige t ausend Sportler aus aller Welt kommen werden und noch mehr Besucher und Presseleute. Eine gute Gelegenheit, viel e Menschen mit irgendeinem Gift oder Virus zu infizieren. Für die weitere Verbreitung würden sie dann selbst sorgen, wenn sie wieder nach Hause fahren. Aber was zum Teufel…“
„Haben meine S chweine und Kälber damit zu tun? Ich weiß schon, was sie fragen wollen. Ganz einfach, ich habe einen Exklusivvertrag mit dem Veranstalter gemacht. Ich beliefere die Firma, die für die Verpflegung der Sportler sorgen wird, mit Fleisch und zwar mit Rind- und Schweinefleisch. Na, was sagen sie jetzt?“
„Wie schön für sie, da werden sie sich ja eine goldene Nase dran verdienen. Sie wo l len mir doch nicht etwa erzählen, dass sie den Tieren irgendeinen Giftsto ff eing e pflanzt haben, der alle die davon essen, umbringt.“
Fleischer tätschelte nahezu liebevoll das Hinterteil einer Kuh.
„Doch, das will ich. Es ist mir nach jahrelanger Forschungsarbeit gelungen, einen Virus zu züchten, der sich im Muskelfleisch von Rindern und Schweinen besonders wohl fühlt. Die Tiere selbst werden dadurch nicht krank, sie fungieren nur als Wirte. Aber das Beste daran ist, dass diese Viren absolut hitzeunempfindlich sind, das heißt, man kann das Fleisch braten oder kochen, solange man will, die Viren überl e ben zu mindestens 85 Prozent.“
Adrian schaute noch etwas skeptisch. „Und was ist mit der Magensäure der Me n schen, die das Fleisch essen, überleben die Viren die auch?“
„Sicher, es sind reine Überlebenskünstler. Etwa 82 Prozent der noch lebenden Viren überleben auch das. Aber das Allerbeste kommt noch.“
„Na komm, spuck‘s aus, oder soll i ch raten?“
„Nein nein, ich verrate es ihnen schon. Also, das Allerbeste ist die Tatsache, dass erst frühestens nach einer Woche die ersten Krankheitssymptome auftreten. Ich werde zu Beginn der Veranstaltung einwandfreies Fleisch ohne Viren liefern und das infizierte erst so spät, dass die Teilnehmer an der Veranstaltung erst krank werden, wenn sie längst wieder zu Hause sind.“
Adrians Mine hellte sich deutlich auf und sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen.
„Kompliment, das ist genial, Satan wird begeistert sein. Das einzige Problem ist nur, dass es noch bis zum nächsten Jahr dauern wird.“
Leo schlug sich auf die Schenkel. „Bingo, wir haben ihn. Er ist vorgestern unter dem Namen Hans Meier mit einer Lufthansa-Maschine von Washington nach Stuttgart geflogen.“
Was für ein origineller Name, dachte Luzia ironisch.
„Lässt sich seine Spur noch weiter verfolgen?“ , Cornelius schielte Leo über die Schu l ter.
„Im Prinzip kann ich das
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