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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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haben.“
    „Wer wollte sie loswerden, etwa ein Konkurrent in ihrer Firma? Sie glauben doch nicht wirklich, dass jemand einen fünffachen Mord begeht, weil er scharf auf ihren Posten ist?“
    „Es ging nicht um meinen Posten, da waren ganz andere Sachen im Spiel.“
    Dr. Winter sah ihn fragend an.
    „Es ging um illegale Geschäfte, um Millionenbeträge, die ins Ausland verschoben wurden. Ich war kurz davor, die ganze Sache platzen zu lassen. Aber…ich habe schon viel zu viel erzählt, ich weiß ja noch nicht einmal, ob sie die sind, für sie sich ausgeben. Außerdem kann man hier nie wissen, ob nicht irgendjemand…“ Er scha u te sich nervös um, als fühlte er sich beobachtet.
    Dr. Winter beugte sich über den Tisch und flüsterte: „Sie meinen, ob nicht jemand mithört?“ Vielleicht sollten wir uns wirklich woanders weiter unterhalten. Ehrlich gesagt bin ich ja aus einem anderem Grund hier, aber Ihr Fall fängt langsam an, mich zu interessieren.“
    Hollmann antwortete in der gleichen Lautstärke: „Das mit dem woanders unterha l ten können sie vergessen, es gibt in allen Räumen der geschlossenen Abteilung K a meras und wahrscheinlich auch Mikros.“
    Dr. Winter sah sich im Raum um. „Sind sie sicher, ich meine, auch in den Zimmern der Patienten? Das wäre ja wie bei George Orwells Roman , 1984 ‘ . Den haben sie doch bestimmt gelesen?“
    Hollmanns Stimme wurde wieder lauter: „Ja sicher, im Englischunterricht. (wieder leiser) Ich kann es nicht beweisen, aber ich vermute, dass alle Räume überwacht werden. Es gibt hier einen Menge Selbstmordkandidaten.“
    Dr. Winter nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, beugte sich dann wieder vor und sprach noch leiser als vorher: „Wo ist denn hier eine Kamera?“
    Hollmann nickte fast unmerklich mit dem Kopf in Richtung Computertisch. „Eine ist auf den PC gerichtet und dann gibt es noch eine für den hinteren Teil der Bücherei. Normalerweise sitzt hier auch eine Aufsicht, weil kein Patient alleine hier sein darf, aber bei mir macht man eine Ausnahme.“ Als er Dr. Winters fragenden Blick b e merkte, fügte er hinzu: „Ich habe ein Programm für die Bücherei geschrieben. Es gibt hier 3124 Bände, die verwaltet werden müssen. Ein großer Teil davon gehörte früher mal dem Chefarzt Dr. Ziesmer. Er hat die Bücher der Klinik gestiftet, weil er keinen Platz mehr dafür hatte. Na ja, auf jeden Fall war er froh, als ich angeboten hatte, die Bücherei auf Vordermann zu bringen. Vorher herrschte hier ein völliges Chaos. Ein bestimmtes Buch zu finden, war echt Glückssache.“
    Dr. Winter nahm ein Blatt Papier aus ihrer Handtasche, schrieb etwas darauf und ließ es dann zu Boden fallen. Sie zwinkerte Hollmann zu: „Wie ungeschickt von mir, wären sie so freundlich, ich kann mich schlecht bücken, ich hab Rücken .“ Fast mus s te sie laut loslachen, weil sie dabei an Horst Schlämmer denken musste. Sie konnte sich aber gerade noch beherrschen. Hollmann kniete sich auf den Boden, das Blatt war halb unter den Tisch gesegelt. Als es aufhob, zwang ihn seine Neugierde, zu l e sen:
     
    „Kann das Display meines Notebooks von einer Kamera erfasst werden? Antworten Sie nur mit Kopfbewegungen und tun Sie anschließend alles, was ich Ihnen sage!“
     
    Er schüttelte leicht den Kopf und legte den Zettel auf den Tisch zurück.
    Dr. Winters Stimme klang übertrieben laut und deutlich, als sie weitersprach: „Wenn sie nichts dagegen haben, möchte ich jetzt mit der Befragung beginnen. Setzen sie sich doch bitte neben mich, ich möchte ihnen zu verschiedenen Fragen Bilder ze i gen.“
    Hollmann folgte ihrer Aufforderung und setzte sich neben sie. Er spürte deutlich die Wärmeausstrahlung ihres Körpers und ein Dufthauch ihres Parfüms stieg in seine Nase. Es roch süßlich und irgendwie nach…
    Dr. Winters Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Zunächst einmal brauche ich ein paar persönliche Daten.“
    Sie fragte die üblichen Personendaten ab, die Hollmann alle etwas gelangweilt b e antwortete.
    „Würden sie bitte kontrollieren, ob ich alles richtig geschrieben habe.“
    Hollmann warf einen kurzen Blick auf das Display und nickte.
    „Dann zeige ich ihnen jetzt ein Bild, das sie sich bitte in Ruhe ansehen sollten. Achten sie auf alle Einzelheiten und lassen sie sich Zeit. Ich habe es nicht eilig.“ Eigentlich habe ich es schon eilig, aber, Luzia, bleib ruhig.
    Auf dem Display erschien eine Grafik mit einer Art verzerrtem Enzephalogramm, so erschien es zumindest

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