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Geliebte Teufelin

Geliebte Teufelin

Titel: Geliebte Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Bisplinghof
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Teufel gar nicht so schlimm und grausam waren, wie er immer gedacht hatte, wurde er nun eines Besseren belehrt. Offensichtlich hatte sie irgendein Verbrechen bega n gen, dann hatte sie vor seinen Augen einen Menschen getötet und nun drohte man ihr selbst mit dem Verlust ihres Körpers, also praktisch mit der Todesstrafe.
    Adrian bedauerte es zu tiefst, dass er von allerhöchster Stelle den Auftrag erhalten hatte, Luzia und Cornelius eine Alternative vorzuschlagen. Deshalb kostete es ihn einige Überwindung, noch die zweite Möglichkeit zu erwähnen, die Luzias irdisches Leben retten konnte.
    Er stand auf, ging ein paar Mal im Zimmer auf und ab und begann dann, an der Tür lehnend, wie ein schlechter Schauspieler in übertrieben theatralischem Tonfall: „Wie ich sehe, liebe Luzia, ist es mir zum ersten Mal gelungen, dich sprachlos zu machen. Du siehst ja sogar richtig bedrückt aus, auch dein em herzallerliebsten Cornelius- Schatzi scheint nichts mehr einzufallen. Von dem kleinen Pisser dort mal gar nicht zu reden. Wenn es nach mir ginge, würde ich euch kleine Sünder einfach eurem Elend überlassen oder besser noch, die ganze Hütte mit euch darin anzünden. Aber mich fragt ja keiner.“
    Luzia hatte sich inzwischen neben Cornelius gesetzt und die Arme um ihn geschlu n gen. Nach dem ersten Schock war der alte Kampfgeist wieder in ihr erwacht und sie dachte ernsthaft darüber nach, Adrian zu töten und mit Cornelius irgendwo unterz u tauchen. An Hollmann verschwendete sie keine Gedanken mehr, sie konnte sich nicht auch noch um ihn kümmern. Cornelius und ihre eigene Haut zu retten, war im Moment das einzig Wichtige. Bevor sie zum äußersten Mittel griff, wollte sie Adrian allerdings ausreden lassen, alleine schon aus reiner Neugierde.
    Die nächsten Worte betonte Adrian noch übertriebener, um ihnen mehr Ausdruck zu verleihen: „Sein e Exzellenz, Luzifer persönlich, in seiner grenzenlosen Weishei t und Güte, hat mich beauftragt, jawohl ihr Lieben, ihr staunt, mich Adrian persönlich, hat mich also beauftragt, euch die Möglichkeit zu geben, eure armselige Haut zu retten. Allerdings müsst ihr euch voneinander lossagen…“
    Luzias Ungeduld wurde mal wieder auf eine harte Probe gestellt.
    Wenn du dich nicht beeilst, bist du tot, bevor du zu Ende geredet hast. Ist eigentlich auch egal, was er noch sagen will, es reicht.
    Nachdem Luzia gesehen hatte, wer vor der Haustür stand, hatte sie sich nicht nur angezogen, sondern auch mehrere Waffen an ihrem Körper versteckt.
    An beiden Unterschenkeln trug sie Halfter mit kleinen, spitzen und äußerst scharfen Wurfmessern, die sie perfekt beherrschte. Sie konnte damit aus zwanzig Metern En t fernung eine Fliege treffen. Wichtig war, dass sie genau in ein Auge traf und die Messerspitze bis ins Gehirn vordrang. Adrians Geist würde den Anschlag zwar übe r leben, es konnte aber Tage, Wochen oder sogar Monate dauern, bis ihm ein neuer Körper zur Verfügung stand.
    Luzia dachte nicht an die noch schlimmere Strafe, die sie für einen solchen Mord zu erwarten hatte. Sie stand auf und warf das Messer so blitzschnell, dass weder Corn e lius noch Adrian die Bewegung registriert hatten.
    Das Messer surrte durch die Luft, genau auf Adrians rechtes Auge zu. Kurz bevor es sein Ziel erreichte, schlug plötzlich die Zimmertür auf, Adrian fiel nach vorne und das Messer sauste haarscharf am Hut eines Mannes vorbei, der wie ein Geist erschi e nen war. Niemand hatte ihn kommen hören, scheinbar hatte die Haustür kein Hi n dernis für ihn bedeutet.
    „Adrian, dein Gefasel ist nicht zu ertragen, an Luzias Stelle hätte ich auch ein Messer nach dir geworfen. Nu n steh schon auf, lieg da nicht so faul rum! “
    Cornelius kam sich vor wie auf einem Bahnhof, schon stand der nächste unangeme l dete Fremde in seinem Haus.
    „Und wer sind sie…“ Weiter kam er nicht, da ihn Luzia heftig vor sein linkes Knie trat. Sie hatte ihn zwar noch nie persönlich gesehen, aber trotzdem hatte sie sofort gewusst, wer durch die Tür gekommen und knapp ihrem Messerwurf entkommen war. Sie verbeugte sich tief und wagte weder, ihn anzusehen noch ein Wort zu sagen.
    Cornelius wusste gar nicht mehr, was los war. Warum benahm sich Luzia so k o misch und wer war dieser Mann, vor dem sie sich so ehrfürchtig verbeugte. Das war doch nicht etwa, das konnte doch nun wohl wirklich nicht sein. Weiter kam er nicht in seinen Überlegungen, da der Fremde auf einmal vor ihm stand und ihm die Hand zur Begrüßung

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