Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter
der Lage sind, einer Frau einen Heiratsantrag zu machen.“
„Irgendwie schien es nie der rechte Zeitpunkt zu sein.“ Er verschränkte die Arme. „Es waren andere Leute dabei, oder sie schien mir nicht in der richtigen Stimmung zu sein, oder ich habe alles ruiniert durch einen dummen Witz über Tripper. Ich habe meinen Sinn für gesellschaftliche Verpflichtungen nicht vollkommen zerstört. Wie auch immer, selbst ich habe Ängste und Befürchtungen. Ich befürchte, dass sie mich abweist. Und sobald sie das unmissverständlich tut, bedeutet das das endgültige Aus.“
„Weiß sie denn überhaupt, dass Sie etwas für sie empfinden?“
„Sie weiß es“, sagte er ruhig. „An diesem Punkt müsste sie strohdumm sein, es nicht zu wissen, und das ist sie nicht. Ich nehme an, dass sie aus ihren eigenen unerfindlichen Gründen es sich selbst nicht eingestehen will. Ich bin mürrisch und schwierig, aber ich bin nicht sonderlich raffiniert, und es kann keine andere Erklärung für meine Aufmerksamkeit ihr gegenüber geben.“
Er blickte ihr in die Augen, während er sprach, und sie verspürte eine unwillkommene Hitze in ihrem Bauch, als hätten diese Worte tief in ihr ihr Ziel gefunden. Sie schüttelte das seltsame Gefühl ab und wandte sich von seinem eindringlichen Blick ab.
„Glauben Sie es oder nicht, Dr. Grantham, ich beginne, Sie allmählich gern zu haben. Ihre Persönlichkeit mag … nun, ein wenig borstig sein, aber allmählich wächst sie mir ans Herz. Ich möchte Ihnen helfen, Ihnen einen Stoß geben. Selbst borstige, schwierige Männer verdienen ihr Glück. Ich sollte in der Lage sein, ohne weitere Schwierigkeiten herauszufinden, von wem Sie so eingenommen sind.“
„Ja, das müssten Sie“, erwiderte er.
Jeder Satz sandte einen Funken der Erregung durch sie hindurch.
Sie zwang sich, ihn mit einem Lächeln anzusehen. „Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Für Sie ein gutes Wort einlegen oder so.“
Er lächelte schwach. „Wenn Sie es herausfinden“, sagte er, „wäre ich Ihnen sehr verpflichtet. Sagen Sie ihr, dass ich schwierig sein kann, aber ich bin bemerkenswert beständig in meiner Zuneigung, und dass ich in diesen letzten sechzehn Monaten jeden Tag an sie gedacht habe. Selbst wenn es vollkommen unvernünftig ist.“
Und das sandte die heftigste Erregung durch sie, und ihr ganzer Körper schien mit einer unerklärlichen Dringlichkeit zu summen.
Kapitel Neun
D IE ZWEITE N ACHT HINTEREINANDER hatte Dr. Grantham Lydia in einen Zustand restloser Verwirrung versetzt. Nachdem er sie an ihre Türschwelle gebracht hatte, hatte ihre Verwirrung nicht nachgelassen und sich standhaft allen Versuchen widersetzt, sie zu entwirren. Sie dachte während des Dinners über das nach, was er gesagt hatte, als sie ins Haus gegangen war. Sie dachte immer noch darüber nach, als sie sich zu ihren Eltern in den hinteren Salon gesellte.
Er hatte zugegeben, dass er seit mehr als einem Jahr in eine Frau verliebt war. Das war so romantisch. Was der Grund war, warum sie es von ihm kaum glauben konnte.
Wenn jemand sie vor heute gefragt hätte, hätte sie geantwortet, dass er zu denen gehörte, die sagten, alle Frauen seien gleich. Er benutzte medizinische Fachausdrücke. Eine Vagina, könnte er sagen, ist wie die andere. Beide boten die gleiche Stimulation für die Lustzentren. Sie biss sich auf die Lippen, stellte sich vor, wie er das mit seiner tiefen Stimme sagte.
Aber das hatte er nicht gesagt. Und heute, hinter dem Baum …
Sie würde nie in der Lage sein zu erklären, wie viel es ihr bedeutet hatte, von ihm im Arm gehalten zu werden. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, es würde alles gut werden, auch wenn sie nie zuvor so heftig geweint hatte. Auch wenn der Tannenduft sie an den alten Schmerz erinnert hatte. Er hatte ihr geholfen, auch wenn es ihn verlegen gemacht hatte. Es war nur fair, wenn sie im Gegenzug versuchte, ihm bei seiner Brautwerbung zu helfen.
Während sie neben ihrer Mutter saß und an der Tischdecke stickte, kehrten ihre Gedanken immer wieder zu Grantham zurück.
„Mutter“, sagte sie schließlich, „was weißt du über Dr. Grantham?“
„Du begleitest ihn auf ein paar Hausbesuche, nicht wahr? Gibt es da ein besonderes Interesse?“
Lydia wurde rot. „Nein, nein. Natürlich nicht.“ Sie war nicht so dumm, Interesse an einem Mann zu entwickeln, der eine andere begehrte. Auch wenn sie wissen wollte, wer es war.
Ihre Mutter schaute sie eine lange Weile an, bis Lydia den Blick senkte. Von
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