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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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finden. Es hilft vielmehr.“
    „Himmel, sind Sie begriffsstutzig.“ Lydia schüttelte den Kopf. „Für einen Mann, der so freimütig wie Sie ist, sind Sie bemerkenswert begriffsstutzig. Ich bin nicht unbedingt eine begehrenswerte Partie.“
    „Sehen Sie sich selbst so?“
    „Oh, ich habe vergessen. Ich bin die elfthübscheste junge Frau in Leicester.“ Sie reckte das Kinn ein wenig. „Ich nehme an, damit sollte ich imstande sein, mir wenigstens den zweiundzwanzigstbegehrenswertesten Mann zu angeln – unter Berücksichtigung meiner Treulosigkeit und meiner anrüchigen Vergangenheit.“
    „Das habe ich nie gesagt. Sicherlich muss es doch irgendwo in ganz Leicester – wenn wir die unmittelbare Umgebung hinzunehmen – einen Mann geben, der unkritisch genug ist, Sie zu heiraten.“
    Lydia fühlte sich seltsam. „Ich bin sicher, den gibt es“, erwiderte sie leise. „Und meine größte Sorge ist, dass ich unkritisch genug bin, das zuzulassen.“
    Darauf sagte er nichts.
    „Nehmen Sie nur Captain Stevens, meinen früheren Verlobten. Er hat nicht nur meine allerbeste Freundin bedroht, sondern auch noch auf meinen Vater schlimmen Druck ausgeübt. Und ich wusste das, als er um mich angehalten hat. Ich habe mich bereit erklärt, ihn zu heiraten, weil ich dachte, wenn ich das täte, würde er aufhören. Ich habe mir eingeredet, dass wir gut miteinander auskommen würden – dass ihm etwas an mir lag, dass er einen guten Ehemann für mich abgäbe. Ich wusste, dass ich keine besondere Zuneigung für ihn empfand, und das war in meinen Augen das Beste an ihm. Ich dachte, dann sei ich sicher.“
    Grantham erwiderte auch darauf nichts.
    „Hören Sie gut zu, was ich Ihnen jetzt sage. Ich habe mir weisgemacht, George Stevens sei sicher, obwohl er meinen Vater bedrängt hat.“ Lydia warf die Hände in die Luft. „Und Tom Pagett – ich war nicht das einzige Mädchen, mit dem er herumgemacht hat. Ein paar Monate, nachdem er die Stadt verlassen hatte, haben ihn die Bewohner der neuen Stadt, in die er gezogen war, mit einem dreizehnjährigen Mädchen erwischt. Sie konnte nicht beweisen … wie dem auch sei, er wurde nur an den Pranger gestellt, aber die Leute waren so aufgebracht, dass sie mit mehr als Fallobst geworfen haben, und er …“ Lydia wollte den Satz nicht beenden, aber das musste sie auch nicht. Grantham wusste bestimmt selbst, wie es jemandem erging, der aus geringer Entfernung mit Steinen beworfen wurde. „Und daher, ja, Doktor, ich bin sicher, dass es Männer gibt, die hinreichend interessiert sind. Was ich am meisten fürchte, ist, dass ich mir einrede, er sei sicher. Dann heirate ich ihn, weil er das Leben meiner Familie leichter machen wird, und sage mir wieder und wieder, dass es so am besten für mich ist.“ Sie biss die Zähne zusammen. „Und die ganze Zeit über ist er nicht besser als ein gemeiner Verbrecher. Sie hatten wenigstens in einem Punkt recht. Ich bin übertrieben fröhlich. Und keine Gruppe verdient diese Fröhlichkeit weniger als die Männer, die an …“
    Sie biss sich auf die Lippe. Sie konnte das Wort nicht aussprechen, nicht einem Mann gegenüber. Es ging einfach nicht. Aber er schaute sie an, und irgendwie brachte sie doch den Mut auf.
    „Keine Gruppe verdient sie weniger als die Männer, die an meiner Vagina interessiert sind. Aber wir haben nicht über mich geredet, sondern über Sie.“ Sie blickte nach unten. „Jetzt, da ich herausgefunden habe, dass Sie nicht so schlimm sind, wie ich immer dachte, staune ich immer noch. Wie kommt es, dass Sie sich über eine so lange Zeit auf eine Person konzentrieren? Ich kann allerdings verstehen, dass sie Ihre Gefühle nicht erwidert … das ist vollkommen nachvollziehbar.“
    „Natürlich“, bemerkte er bedrückt.
    „Nicht, dass ich grausam sein wollte, aber Sie sind ein wenig …“
    „Ich bin mir meiner Fehler sehr wohl bewusst“, sagte er. „Wenn es Ihnen recht ist, können wir die Aufzählung auf später verschieben.“
    „Also – sie hat Ihren Antrag abgelehnt. Unwiderruflich. Aber Sie sind immer noch auf sie festgelegt? Das scheint mir überaus unlogisch von Ihnen.“
    Grantham sah sie an. „Sie hat meinen Antrag nicht abgelehnt. Wenn Sie es genau wissen müssen, ich habe sie gar nicht gefragt.“
    „Sie nicht gefragt? Dr. Grantham, Sie können einer Patientin geradewegs ins Gesicht sagen, Sie sollte sich eine Gummikappe für ihren Muttermund anfertigen lassen. Sie können mir unmöglich weismachen, dass Sie nicht in

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