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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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der Mann, den sie liebte, das behauptete.
    Sie hatte sich weisgemacht, dass sie nicht wütend war wegen dessen, was ihr passiert war. Lydia wusste, dass sie so geflissentlich log, wie Grantham die nackte Wahrheit sagte.
    Aber gelegentlich gelang es ihr, sich sogar selbst zu schockieren.
    Sie hatte gerade gedacht, sie hätte ihn ihrer besten Freundin überlassen. Als bedeutete die bloße Tatsache, dass er sie heute Nachmittag gehalten hatte, dass er ihr gehörte. Sie wollte ihn nicht für sich, oder? Sie konnte ihn nicht wollen. Er war … Er war …
    Lydia schluckte.
    Er liebte eine andere.
    Sie weiß es, erinnerte sie sich, hatte er ihr ruhig gesagt. Ich bin nicht sonderlich raffiniert.
    „Oh“, entfuhr es ihr. „So ein hinterlistiger, durchtriebener … absolut lächerlicher …“
    Ihr gingen die Adjektive aus, als ihre Eltern aufblickten und sie ansahen.
    „Nicht du“, sagte sie zu ihrem Vater. „Und du auch nicht, Mutter.“
    Aber er war weder hinterlistig noch durchtrieben gewesen. Er war erstaunlich offen und geradeheraus gewesen. Er hatte ihr gesagt, dass er rettungslos in sie verliebt war, dass er das seit Monaten war. Und er hatte es gerade sarkastisch genug gesagt, dass sie den Kopf geschüttelt hatte und sich geweigert hatte, über das Flattern in ihrem Magen nachzudenken. Aber es ergab dennoch keinen Sinn. Er konnte nicht in sie verliebt sein. Himmel, er wusste, dass sie schwanger gewesen war – dass sie mit einem Mann außerhalb der Ehe eine Beziehung gehabt hatte.
    Das Jungfernhäutchen ist nur ein membranartiges Gebilde …
    Oh Gott. Wenn sie von der Voraussetzung ausging, dass er sie begehrte, dann bekam diese ganze Wette eine völlig andere Komplexität.
    Wenn sie davon ausging, dass er sie begehrte, wusste sie gar nicht, ob sie überhaupt mit ihm reden konnte. Ihre unbeschwerte Unterhaltung am letzten Tag, ihre Freundschaft, seine Witze über Tripper … Wie er die Arme um sie gelegt und sie gehalten hatte, auch wenn er dabei seine körperliche Erregung nicht länger vor ihr verheimlichen konnte. Alles war so einfach.
    Ich mag schwierig sein, aber ich bin bemerkenswert beständig in meiner Zuneigung, und in diesen letzten sechzehn Monaten habe ich jeden Tag an sie gedacht.
    Er hatte sie gemeint. Er hatte die ganzen Zeit sie gemeint. Er hatte es gewusst und hatte ihr ins Gesicht geschaut, hatte genau gewusst, was er sagte und zu wem er es sagte.
    Und er hatte recht. Sie hatte es gewusst. Obwohl sie es vor sich nicht hatte zugeben können, hatte sie es verstandesmäßig gewusst, und auch ihr Körper hatte es gewusst, hatte sich ihm zugeneigt, sich an ihn geschmiegt. Ihre Haut hatte geprickelt, als er sie anschaute. Das war weder Furcht, die verspürte, noch Antipathie. Dieser Schock, der sie durchfuhr, wenn er sie anschaute … das war Anziehung.
    Lydia schluckte.
    Sie hätte sich über die Entdeckung freuen sollen. Sie begann, ihn gern zu haben – vielleicht auch mehr. Die Erkenntnis, dass er ihr gegenüber ganz ähnlich empfand, dass er so auf sie fixiert war, trotz all der Sachen, die sie zu ihm gesagt hatte …
    Nein. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war dieses Sehnen, dieses Gefühl, dass er sie auf eine Weise vervollständigen konnte wie sonst niemand. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war diese Hitze in ihr, wenn er von sexueller Erregung sprach, ihr auf seine ruhige Weise sagte, dass es natürlich war, ganz normal. Dass sie es verspüren durfte, dass es nicht falsch war.
    Wenn sie das nicht zur Kenntnis nahm, was sie fühlte, was er wollte, dann konnte er sie nicht in die Irre führen. Am liebsten hätte sie sich abgewandt und ihren Kopf in den Röcken verborgen. Sie wollte diese Sicherheit nehmen und sie wieder dorthin zurückstecken, wo sie sie vorher versteckt hatte. Aber es war unmöglich, wieder ungewusst zu machen, was sie nicht wissen wollte. Er wollte sie, und sie wollte ihn.
    Wissen führte zu Handeln, und Handeln zu Herzschmerz.
    Sie wusste es jetzt und wünschte sich, es wäre anders.

Kapitel Zehn

    S IE WUSSTE ES.
    Jonas konnte daran, dass sie ihm nicht länger in die Augen schaute, erkennen, dass sie heute Nachmittag nicht seinen Arm nehmen würde. Er konnte es daran ablesen, dass sie ihn auf dem Weg zu ihrem endgültigen Ziel kaum anschaute. Und am meisten konnte er es daran erkennen, dass sie sich, als er sie zu sich zog, um sie durch das Labyrinth aus Altmetall zu führen, das den ganzen Vorderteil des Hauses füllte, gleich wieder von ihm löste, sobald

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