Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
fallen, als warte sie darauf, dass jemand sie nach hinten strich. Ein eng anliegendes rotes Hemd, das bis zum Ansatz ihrer süßen Brüste offen stand, die er gerne erneut berührt hätte, ein Jeansminirock, der gerade so viel bedeckte, um der Phantasie noch ausreichend Spielraum zu lassen – das war ihr neuer Look. Und er gefiel ihm … An den Füßen spitze Cowboystiefel, die nicht nur etwas Absatz hatten, sondern auch noch rot waren. Caleb zog die Augenbrauen hoch, als er diese gewagten Schuhe sah.
Aileen schaute zu ihren Schuhen und dann wieder mahnend zu ihm, als wolle sie sagen: Sieh mich nicht so an, als könntest du dich hier bedienen.
Sie ließ ihren Blick über ihn schweifen. Schwarze Schuhe, weite Jeans, ein schwarzes Poloshirt, das seinen unglaublichen Bizeps nicht verhüllte, sondern mit einer verblüffenden Vollkommenheit seine breiten Schultern und seine ausgeprägten Brustmuskeln zur Geltung brachte. Etwas hatte sich an ihm verändert. Sein Haar. Er trug ein sehr dünnes schwarzes Haarband, wie Menw es getragen hatte, das seine Haare aus dem schönen Gesicht hielt.
Es war ihr gleichgültig, dass er dem Inbegriff der Männlichkeit entsprach. Sie würde seinem Aussehen keinerlei Beachtung schenken. Weder seiner bronzefarbenen Haut noch seinem flachen Bauch oder seinen muskulösen Beinen und ganz bestimmt nicht diesen merkwürdig grünen Augen, die sie mit einer Mischung aus Schuld und Gewissensbissen ansahen.
Er war anders und roch nach Mango. Oh Gott, sie war verrückt nach Mango.
Caleb kam zwei Schritte auf sie zu, ließ den Abstand kleiner werden, und sie zuckte zusammen, als er so dicht vor ihr stand.
Ihr Atem beschleunigte sich. Alles roch nach Mango, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte Hunger. Wenn ihr Magen so weitermachte, würde sie sich nicht in einen Wolf, sondern in eine riesige fette Kuh verwandeln.
»Du hast seine Augen, Aileen«, sagte er mit sehnsüchtigem Lächeln, als er ihr das Buch überreichte. »Thor hatte denselben lilafarbenen Blick.«
Aileen musste sich räuspern, um sprechen zu können. »Bleib, wo du bist. Komm nicht näher«, befahl sie ihm, ohne auf seine Bemerkung einzugehen, und entriss ihm die Seiten. »Es ist noch nicht dunkel. Wie kannst du da nach draußen?«
Caleb neigte den Kopf zur Seite und machte noch einen Schritt auf sie zu, hielt aber inne, als er sah, dass sie nach hinten auswich.
»Wir vertragen nur das direkte Sonnenlicht nicht«, antwortete er und unterdrückte die Lust, sie mit einem Ruck an seine Brust zu ziehen. Es störte ihn, dass sie sich von ihm entfernte. »Uns verletzt nicht die Tageszeit, sondern die Art des Tages.«
»Und deshalb seid ihr in England, dem Land des Regens. Ihr macht euch die Wolken zunutze, um nach draußen gehen zu können«, gab sie bestürzt ihre Gedanken laut preis.
»Es ist nicht das Land, sondern die Zone, mein Engel. Auch in England gibt es Sonnentage, doch in Black Country impliziert das keine direkte Sonne. Nur bei seltenen Ausnahmen.«
Aileen schenkte ihm so viel Aufmerksamkeit, als wäre er der einzige Mensch auf Erden. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich nervös den Hals. Sie würde später herausfinden, was mit Black Country gemeint war. Jetzt wollte sie nur von hier weg. »Ach, sei doch einfach still … Das ist mir egal«, log sie. Natürlich war es ihr nicht egal, aber sie wollte sich nicht mit ihm unterhalten. »Warum bist du hier? Hier gibt es Leute, die auf mich aufpassen, also kannst du mir nichts antun. Außerdem sind die anderen noch nicht da, um …«
»Ich bin gekommen, um mit dir zu reden«, lautete seine ehrliche Antwort. »Allein. Ich bin nicht hier, um dir wehzutun, ich habe dir schon gesagt …«
»Du wirst nicht mit mir reden und deine Worte niemals mehr direkt an mich richten, es sei denn, jemand meines Klans ist bei mir.«
»Ich gehöre zu deinem Klan.«
»Niemals!«
»Ich bin Vanir wie du auch, wie dein Vater. In unseren Venen fließt dasselbe Blut.«
»Derselbe Fluch, willst du wohl sagen«, schrie sie. Ihre Wangen hatten sich rot gefärbt.
»Aileen, es ist wichtig, dass du mir zuhörst«, sagte er mit sanfter, aufmunternder Stimme.
»Mach das nicht.« Sie hielt ihre Hand nach oben, um ihn zum Schweigen zu bringen. Seine Stimme hatte Macht über sie. »Ich werde dir nicht gehorchen.«
»Ich möchte dir nichts befehlen, Prinzessin.«
»Prinzessin?«, wiederholte sie, erstaunt über den wütenden Tonfall ihrer eigenen Stimme. »Was ist aus meinem anderen
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