Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Spitznamen geworden? Nennst du mich nicht mehr Flittchen?«
Caleb presste die Kiefer aufeinander und zwang sich dazu, keinen weiteren Schritt auf sie zuzumachen. Ganz eindeutig würde es schwierig werden, sich mit dieser Frau zu streiten. Sie war so schön, wenn sie wütend war. »Ich weiß, dass alles, was ich dir sagen könnte, nicht ausreicht, Aileen. Ich habe mich geirrt.«
»Oh ja! Du hast dich geirrt.« Auch sie presste die Kiefer aufeinander.
»Das alles war ein Irrtum … ein Riesenirrtum. Und ich bereue alles, was ich dir angetan und gesagt habe. Ich bitte dich, mir zu verzeihen.« Beschämt senkte er den Kopf. »Im Namen der Vanir bitte ich dich um Verzeihung, Aileen. Für nichts, was mit dir geschehen ist, habe ich eine Entschuldigung, aber ich wünsche mir, dass du uns die Gelegenheit gibst, das wiedergutzumachen.«
Aileen hatte keine Entschuldigung erwartet, und noch weniger eine, die so ehrlich war wie diese. Doch das reichte nicht aus. Sie fühlte sich verletzt. »Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, dass es etwas gibt, das du wiedergutmachen kannst.« Sie war überrascht zu sehen, wie sehr diese Worte Caleb trafen. »Spar dir deine Entschuldigungen, du Scheusal. Ich nehme sie nicht an und brauche sie auch nicht.«
»Aber ich, Aileen.« Er hob den Blick, und in seinen Augen lag die Bitte, ihm alles zu verzeihen. »Ich habe mich von Wut und Rache leiten lassen. Ich habe dir schreckliche Dinge angetan, du bist das Opfer der dunklen Seite geworden, die ich noch nie herausgelassen hatte, von der ich noch nicht einmal wusste, dass ich sie in mir hatte. Eine Seite, die sich von falschen Informationen und Verwirrung leiten ließ.« Und auch von ihrem Körper und von allem, was sie in ihm hervorrief. »Ich habe noch niemals jemandem Ähnliches zugefügt, keiner einzigen Frau und ganz bestimmt keiner mit menschlicher Natur. Ich schäme mich für mein Verhalten.«
»Das kann man dir nicht verdenken«, keifte sie. »Verschwinde jetzt!«
Aileen schickte sich an, ihn einfach so dort zurückzulassen. Sie wollte nichts mehr hören. Sie konnte seiner Stimme nicht mehr zuhören, denn sie brannte sich in ihr Innerstes und gab ihr das Gefühl, schwach zu sein. Und sie wollte sich niemals wieder schwach und wehrlos fühlen.
Gerade als sie schnell an Caleb vorbeigehen wollte, hielt er sie sanft, aber bestimmt am Arm zurück, beugte sich vor und sagte ihr ins Ohr: »Hör gut zu, Aileen. Ich lasse dich nicht in Ruhe, bis du mir verziehen hast. Ich bin kein Scheusal, und ich werde nicht aufhören, bis du mir glaubst. Wann immer du mich brauchst, bin ich da. Wenn du etwas über mich oder die Vanir wissen willst, dann musst du mir nur Bescheid geben, und ich eile herbei, um mit dir darüber zu sprechen.«
»Warum ist es dir so wichtig, was ich von dir denke, du Scheusal?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen. »Und fass mich nicht an.«
Weil ich das, was ich zerstört habe, wieder in Ordnung bringen möchte. Und weil, auch wenn du es nicht glaubst, Thor ein Bruder für mich war und ich ihn zutiefst geliebt habe. Es schmerzt mich, ihn so im Stich gelassen, mich so getäuscht zu haben. Wenn du es zulässt, dann würde ich mich deiner annehmen. Er hätte das so gewollt.
Aileen hob das Kinn und sah ihm ungläubig in die Augen. »Erstens: Dring nie wieder in meine Gedanken ein. Hast du verstanden?« Wenn Blicke töten könnten, wäre Caleb auf der Stelle tot. »Und die Antwort ist: Nein. Ich würde mich niemals in deine Hände begeben.«
Caleb runzelte die Stirn und ging zum Gegenangriff über. »Hast du Hunger, Aileen? Einen geradezu tierischen Hunger, der nicht zu stillen ist, auch wenn du den ganzen Tag isst?«, knurrte er ungeduldig.
Aileen schloss die Augen und drehte ihr Gesicht zur Seite, damit er sie nicht sah.
Ja. Sie hatte Hunger, und egal, wie viel sie aß, ihr Magen blieb leer.
Mango. Das war es, was sie wollte.
Caleb lächelte verständnisvoll. »Natürlich hast du Hunger. Du bist eine Vanirin. Ich habe dein hungriges Gesicht gestern Abend gesehen, als du ganz nah bei mir warst.« Er beugte sich tiefer, sodass er mit seinen Lippen Aileens rechtes Ohr streifte, als er weitersprach. »Auch ich habe mich nach dir gesehnt. Ich kann dir helfen und deine Magenkrämpfe lindern, die die Agonie hervorrufen, deinen Hunger nicht stillen zu können. Du wirst schwächer werden, wenn du diesen Hunger nicht stillst, Kleines.«
Ihre Pupillen weiteten sich. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich von seiner
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