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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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dir meine Entschuldigung dar. Ich verdiene es nicht, weiter hier zu sein«, gab er niedergeschlagen zu. Aileens Mitleid veranlasste ihn dazu, sich zu unterwerfen, und genau das tat er gerade.
    Erneut drückte er die Spitze des Dolchs auf sein Herz. Aileen spürte, wie sich die Klinge leicht in seine Brust eindrückte.
    »Nein, hör auf!«, schrie sie gequält und wollte sich aus seinem Griff befreien.
    Caleb sah sie mit schmerzerfüllten Augen an.
    »Ich kann das nicht tun«, murmelte sie und sah ihn ihrerseits an. »Verstehst du das nicht? Ich … kann nicht. Ich will dich nicht umbringen.«
    Sie wollte ihm nicht wehtun und ihn noch viel weniger umbringen. In dieser Position wirkte Caleb unsicher, sensibel, zerbrechlich … Und Aileen brach das Herz, sie hätte ihn gerne umarmt und sein wunderschönes Gesicht an ihren Bauch gedrückt. Ihm über das Haar gestreichelt wie einem Kind, das nach einer Rüge für schlechtes Verhalten Trost und Wärme brauchte.
    »Ich werde das nicht tun«, sagte sie mit zitterndem Kinn und unterdrückte den Wunsch, eine seiner schönen Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen. »So bin ich nicht.«
    Erleichterte Seufzer waren von Seiten der Vanir zu hören. Völlige Stille aufseiten der Berserker.
    »Wenn dem so ist« –, Caleb erhob sich, als trüge er die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern – »dann komm.«
    Er ergriff ihr Handgelenk, sie versuchte sich loszumachen, doch er zog sie bis zum Tisch mit sich. Er nahm die mit Splittern übersäten Stricke und reichte sie Aileen. Aileen schaute sie bestürzt an. Diese Splitter waren messerscharf.
    »Wie alt bist du?«, fragte Caleb.
    »Was hast du vor?« Wütend warf sie die Stricke auf den Boden. Es gefiel ihr nicht, wie sie sich seinetwegen im Moment fühlte. Sie wollte niemandes Peiniger sein, am allerwenigsten Calebs.
    »Wie alt bist du?«, fragte er erneut.
    »Das weißt du bereits.«
    »Sprich es laut aus.«
    »Warum?«, wollte sie ängstlich wissen.
    »Sag es.«
    »Zweiundzwanzig.« Wortlos bat sie ihn, mit dem, was er gerade tat, aufzuhören. »Bitte, Caleb, lass es sein.«
    »Gut.« Er kniete sich nieder und legte sich so auf den Tisch, dass sein Rücken nach oben lag, bereit, seine schreckliche Strafe zu empfangen. »Ich möchte, dass du mir zweiundzwanzig Peitschenhiebe verpasst und dir bei jedem einzelnen von ihnen Erleichterung darüber verschaffst, was ich dir angetan habe. Ein Peitschenhieb für jedes Jahr deines Lebens. Das ist das Wenigste.«
    »Nein.« Sie hatte vor, zu ihrem Großvater As zu rennen und dort Zuflucht zu suchen. Das wollte sie niemandem zufügen.
    Caleb erhob sich, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her, und hielt Aileen an den Armen zurück.
    »Was ist los mit dir?« Er schüttelte sie. »Das ist dein Moment, um dich zu rächen, Aileen. Lass deinen Ärger an mir aus. Ich bin für deine Angst verantwortlich, für deine …«
    »Ich werde das nicht tun. Ich weigere mich, wen auch immer zu foltern«, sagte sie rundheraus. »Du bist eine Bestie, aber ich werde dich nicht auspeitschen.«
    »Du weigerst dich?« Herausfordernd zog er die Augenbrauen hoch und sah die Menge an. »Wenn du es nicht tust, dann tut es ein anderer.«
    »Nein, ich verzeihe dir. Okay?« Sie würde es nicht ertragen, wenn Caleb von jemandem gefoltert würde, und dieser Gedanke war sehr bestürzend für sie. »Ist es nicht das, was du hören willst? Hör jetzt damit auf und …«
    »Nein, Aileen. Du meinst es nicht wirklich.« Er sah ihr in die Augen. Er sah in ihr Innerstes, und sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. »Du lässt mir keine Wahl. Ich verdiene es so. Ich möchte keine Milde, und ich muss auf irgendeine Weise dafür bezahlen, was passiert ist.«
    Er ließ sie los, hob die Stricke auf und stellte sich vor Noah.
    Aileen spürte, wie ihr Herz stehen blieb.
    »Caleb, ich habe dir gesagt, du sollst aufhören.« Sie stieß ihn weg, doch er ignorierte sie. Noah würde ihn umbringen. Sie konnte nicht zulassen, dass er das tat.
    »Nimm die Stricke, Noah«, sagte Caleb, ohne weiter auf Aileen einzugehen. »Zweiundzwanzig Peitschenhiebe.«
    »Hör nicht auf ihn, Noah«, schrie sie und hoffte verzweifelt, dass er Calebs Bitte nicht nachkam.
    Noah sah zuerst Caleb an und dann Aileen. Sie wirkte erschreckt und sehr verängstigt darüber, was er Caleb antun würde. Der Berserker schnalzte mit der Zunge, ergriff mit einem Blick auf Caleb die Stricke. Der nickte und begab sich zum Tisch, um sich wie zuvor darauf

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