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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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auszustrecken.
    »Bitte mach es nicht …« Sie spürte, wie Tränen sich unter ihren Lidern sammelten.
    »Das ist seine Entscheidung, Aileen«, erklärte Noah, während er sich aufrichtete und zum Tisch ging. »Keiner könnte mich davon abhalten, ihn auszupeitschen. Er hat es verdient. Es sei denn …«
    Aileen kniff die Augen etwas zusammen. Von allen Berserkern war Noah derjenige, der am meisten Hass für Caleb empfand. Warum hatte Caleb ihn ausgewählt? Er würde keinerlei Mitleid haben.
    »Es sei denn was?«, fragte sie und strich mit der Zunge über ihre trockenen Lippen.
    »Ich würde es nicht tun, wenn du mir sagst, dass du etwas für ihn empfindest. Du gehörst zu meinem Klan. Ich könnte deine Bitte nicht missachten, wenn es sich um derartige Gefühle handelt, um … deinen mutmaßlichen Partner. Du bist die Tochter von Prinzessin Jade.«
    Machte er etwa Witze? Provozierte er sie gerade? Aileen wurde wütend auf Noah.
    »Sag es, Aileen. Sag, dass du dir Sorgen um ihn machst, weil du etwas für ihn empfindest, und ich werde nicht derjenige sein, der ihn auspeitscht. Komm schon, sei verrückt genug, es zuzugeben. Weder ich noch sonst einer könnte ihn verwunden, wenn du das sagst, weil es bedeuten würde, dass es dir egal ist, was er dir angetan hat.« Das war ein Ultimatum. Noah wusste, dass er sie so an die Wand drängte. »Gewalttätig und brutal im Bett zu sein ist kein Verbrechen, also …« Er zuckte mit den Schultern.
    Aileen verwarf den Gedanken, Noah die Haare auszureißen. Außerdem hatte Caleb sie vergewaltigt. Er hatte sie beschämt. Sie sah Caleb an, der sich bereits niedergekniet und auf den Tisch gelegt hatte.
    Sie schluckte hart. Zuzugeben, dass das, was zwischen ihnen passiert war, in beiderseitigem Einvernehmen stattgefunden hatte, war nicht … Sie schüttelte den Kopf. Nein, das stimmte nicht.
    Caleb hob den Kopf, um sie anzusehen. Sie war stocksteif. Ihr Gesicht angespannt. In ihren Augen lagen Nervosität, Zweifel und Widerspruch. Würde sie es sagen? Würde sie sagen, dass sie etwas für ihn empfand? Oh Gott, er wünschte sich so sehr, diese Worte von ihren entzückenden Lippen zu hören, mehr noch, als er sich die Luft zum Atmen wünschte.
    Aileen presste die Nägel in ihre Handflächen, und der Schmerz vertrieb die Worte, die ihr eben noch auf der Zunge gelegen hatten. Sie hatte Angst nach allem, was passiert war, etwas so Zusammenhangloses zuzugeben. Warum war sie dann aber so bekümmert? Das Stockholm-Syndrom.
    Sofort reagierte sie wieder.
    »Nein, es gab kein beiderseitiges Einvernehmen. Was Caleb getan hat, war nicht richtig«, entgegnete sie kalt. Sie sah weg von Caleb, drehte sich um und ging zu ihrem Großvater.
    Caleb spürte, wie sein Herz ausgepeitscht wurde. Was hatte er erwartet? Dass sie sagte: Ja, Caleb, nach allem, was du mir angetan hast, glaube ich, etwas für dich zu empfinden? Aileen konnte ihm nur Hass und Groll entgegenbringen.
    Er drehte seinen Kopf zu Noah und sagte: »Schneide dich nicht, du Köter. Räche dich. Du wirst keine weitere Gelegenheit wie diese bekommen.«
    Noah verzog den Mund in einer nicht gerade angemessenen Weise. »Ich tue das für sie«, stellte er mit einem Funken Unbehaglichkeit im Blick klar. »Irgendjemand muss sie rächen. Du fängst nicht an zu heulen, oder, Reißzahn?«
    Caleb schaute Aileen ein letztes Mal an, wie sie ihr Gesicht an As’ Brust presste. Doch As zwang sie zuzusehen.
    »Das ist das Opfer eines Mannes, Kleine«, sagte ihr Großvater und hielt sie an den Schultern fest, damit sie der Bestrafung des Vanir beiwohnte. »Caleb gibt seinen Fehler zu. Das Mindeste, was du tun kannst, ist zuzusehen.«
    Sie sah hin, aber als der erste Peitschenhieb die Haut des Vanir zum Platzen brachte, wandte sie den Blick ab.
    Brave stürzte sich auf Noahs Hose, knurrte und verteidigte seinen neuen Freund. Rasch nahm Aileen ihn auf den Arm. Sie schloss ihn in die Arme und presste ihn fest an sich, doch Brave hörte nicht auf zu bellen.
    Caleb seinerseits ließ sie während keinem der zweiundzwanzig Hiebe aus den Augen. Sein Oberkörper war eine einzige offene Wunde. Die Muskeln seines Rückens zerfetzt. Der Tisch, voller Blut, das in eine große und tiefe Pfütze auf dem Boden triefte. Seine Kiefer fest aufeinandergepresst und seine Augen vor Wut und Schmerz gerötet. Er hatte seine Eckzähne in die untere Lippe gepresst, und sein Mund war mit seinem eigenen Blut verschmiert.
    Sie hatte das Geräusch des Stricks gehört und das der Splitter,

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