Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
ein Eroberer.
Aileen blickte ihn herausfordernd an, und er sah, wie sie die Augenbrauen hob und ihn kühl anlächelte. Was machte er mit ihnen? Sie hatte gute Lust, ihr Terrain abzustecken, die beiden Blondinen so übel zuzurichten, dass sie als weibliche Form des Elefantenmenschen durchgingen, und danach Caleb die Eier abzuschneiden. Woher kam diese zerstörerische Wut? Sie musste sich beherrschen.
»Zum Glück sind wir endlich hier«, sagte Ruth aufgeregt und warf einen Blick nach hinten. »Da ist eine ganze Menschenmeute, die sich auf Eileen stürzen wollte.«
Aileen sah Caleb an, und ihr fiel auf, wie sehr diese Bemerkung ihn verärgerte.
Warum reagierte er so? So wie es aussah, gefielen ihm die beiden Blondinen, überlegte sie wütend und enttäuscht. Sie spürte Pfeile irrationaler Eifersucht in ihrem Inneren.
»Entschuldige, Süße«, sagte ein Kerl hinter ihr.
Aileen drehte sich um, sah Caleb dabei verstohlen an, und als sie den Kerl sah, der gerade näher gekommen war, riss sie ihre Augen vor Überraschung auf und lächelte breit. »Bob?«
Der Kerl lächelte zurück und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Augenblicklich versteifte sich Aileen. Bob war leicht beschwipst, und sie mochte es nicht, dass ihr ein anderer Mann so nahe kam. Mit ihren vollständig ausgeprägten Sinnen war ihr sofort klar, dass Bob sie nicht nur als Freundin sah.
»Was machst du hier?«, fragte sie.
»Ich bin raus, was trinken mit meinen … Freunden. Und du?«
»Ähm … wie du siehst, habe ich meine Freunde in Wolverhampton doch noch getroffen. Wie sind ausge …«
Er kam ihr viel zu nah, beugte sich zu ihr und unterbrach sie, um ihr vorwurfsvoll ins Ohr zu flüstern: »Du hast mich nicht angerufen.« Er gab vor, wütend zu sein. »Ich nehme an, du hast den Zettel mit meiner Telefonnummer verloren.«
Aileen erinnerte sich daran, Bobs Nummer bekommen zu haben. Der Zettel musste in der Jeans sein, die Daanna ihr geliehen hatte und die direkt in die Waschmaschine gewandert war.
»Ich habe dich nicht vergessen. Es ist nur …«
Plötzlich blickte Bob nicht mehr Aileen an, sondern sah nach oben, etwa zwanzig Zentimeter über ihrem Kopf, zu etwas, das zweifellos größer war als er.
Als Aileen sich umdrehte, sah sie Caleb, der mit düsterem Blick und aufeinandergepressten Kiefern dastand.
»Hier.« Caleb gab Bob fünf Pfund. »Das Geld, das du ihr geliehen hast. Sie hat es doch nicht gebraucht. Jetzt schuldet sie dir nichts mehr. Also verschwinde und hör auf, so rumzugeifern.«
Herausfordernd hob Bob die Augenbrauen.
Aileen starrte ihn an. Wie konnte er es wagen? Caleb packte sie grob am Arm und forderte sie auf, aus dem Pub zu gehen. Alle Vanir folgten.
Es wäre besser, du würdest mich loslassen, du arrogantes Schwein.
Caleb hörte ihr nicht zu, ging nicht auf sie ein. Als sie draußen waren, drehte er sie schroff zu sich um und musterte sie finster von oben bis unten.
Ruth und Gabriel sahen sich verwundert an. Das hier war ziemlich heftig. Zweifelsohne waren sie mitten in einer Auseinandersetzung. Aber sie wussten weder, warum, noch wie es losgegangen war.
Aileen wurde langsam wütend und atmete heftiger, ihre Brust hob und senkte sich schnell. »Warum hast du das gemacht? Er hat mir geholfen, als …« Sie versuchte sich von seiner Hand loszumachen. »Ich habe dir nichts von Bob erzählt. Woher weißt du, dass …?«
»Dein Großvater hat es mir gesagt. Und es ist mir scheißegal, Aileen. Geh weiter.« Er stieß sie leicht vorwärts, damit sie weiterging.
Aileen hatte sich noch nie so sehr geschämt, und das Schlimmste war, es gab überhaupt nichts, worüber sie sich schämen müsste. Außerdem war er noch vor wenigen Minuten ganz erfreut über die Aufmerksamkeit der beiden Blondinen gewesen. Doch plötzlich war er wie vom Blitz getroffen aufgestanden, als er sie mit Bob reden sah. Und jetzt stand sie auf der Straße und sollte irgendwohin gehen, wo Caleb sich wohler fühlte. Das kam gar nicht in Frage.
»Auf gar keinen Fall, du Scheusal!« Sie blickte in seine geröteten Augen. Caleb sah schwach aus.
Der Vanir empfand einen stechenden Schmerz, als er dieses Wort erneut aus ihrem Mund hörte. Einem pulpösen, feucht glänzenden Mund.
»Hör zu, du …« Bob tauchte zwischen den Leuten auf der Straße auf. »Warum lässt du sie nicht los? Sie will nicht mit dir kommen.«
»Drama, Drama«, murmelte Ruth aufgeregt über das, was sich hier abspielte. »Eine atemberaubende Prinzessin zwischen einem Rugbyspieler
Weitere Kostenlose Bücher