Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
und einem, der aussieht, als gehöre er zu den Unsterblichen. Eileen, was bist du doch für eine Herzensbrecherin.«
Bob packte Caleb an der Schulter, und Cahal und Menw warfen sich sofort auf ihn.
»Denk nicht einmal daran, Bursche.« Menw schüttelte verneinend den Kopf. »Zu deinem Wohl.«
»Ich sehe schon«, murmelte er mit einem Blick auf Caleb, »das sind also deine Babysitter … Brauchst du etwa Aufpasser?«
»Bob, lass es gut sein«, sagte Aileen und legte eine Hand auf seine Brust. Caleb war sehr stark und könnte ihm ziemlich wehtun.
Sofort packte Caleb ihr Handgelenk knurrend, zog ihre Hand von Bob weg und sah sie jähzornig an. Ihm drehte sich der Magen um, wenn seine Cáraid einen anderen berührte.
»Fass ihn nicht an, Aileen.«
Aileen presste die Kiefer aufeinander und spürte, wie Wut sich in ihren Eingeweiden breitmachte und die letzten Überreste ihrer Selbstbeherrschung und ihres Verständnisses überschwemmte. »Lass mich in Ruhe, Caleb. Ich gehe, mit wem ich will!«, brüllte sie ihn mit zusammengeballten Fäusten an.
Caleb ging nicht darauf ein, sondern zog sie am Handgelenk weiter.
»Dein Bruder ist etwas besitzergreifend, findest du nicht?«, fragte Gabriel Daanna.
Daanna schnitt eine Grimasse. Bob war der unvorhergesehene Teil ihres Plans. Es war vorgesehen, dass Aileen vor Eifersucht brodeln sollte, wenn sie Caleb mit Mina und Lona sah. Dadurch sollte ihre besitzergreifende berserkerische Ader geweckt werden. Die Folge wäre gewesen, dass sie ihnen Caleb entrissen, sich aufs Heftigste mit ihm gestritten und sich danach, bedingt durch ihre vanirische Ader, auf ihn gestürzt und ihn regelrecht verschlungen hätte. Thor hatte das bei Jade so gemacht, und es hatte funktioniert. Aber nein, dieser sogenannte Bob musste die Angelegenheit hier kompliziert werden lassen.
Weißt du was? Du bist wirklich ein Hurensohn! , ließ Aileen ihn wissen, während sie miteinander rangen. Zur Abwechslung antwortete er wieder einmal nicht.
Und dann passierte alles ganz schnell. Bob rannte hinter ihnen her, bekam Caleb von hinten zu fassen und warf ihn auf den Boden. Aileen wendete sich verschreckt ab. Caleb stöhnte vor Schmerzen, kam auf alle viere und hustete.
Menw und Cahal jagten Bob hinterher und hielten ihn fest. Ruth und Gabriel rannten zu Aileen und stellten sich neben sie. Daanna eilte Caleb zu Hilfe, der noch immer nach Luft schnappte.
Ein Haufen Leute versammelte sich um sie, und plötzlich hörte man entsetzliche Schreie. Durch die Scheiben des Pubs wurden Menschen nach draußen geworfen und fielen leblos zu Boden. Zwei unmenschliche Bestien rannten auf allen vieren herum wie Affen und bleckten tobend ihre blutigen Zähne.
»Wolflinge!«, schrie Menw.
Cahal und Menw hasteten los, um die Bestien aufzuhalten, flogen über Autos und sprangen über die Köpfe der Umherstehenden. Drei sehr bleiche schlanke Männer näherten sich Aileen. Sie hatten schwarze Haare, und die Augen waren von derselben Farbe. Ihre leeren, ausdruckslosen Gesichter blickten Daanna herausfordernd an. Die Leute rannten kopflos von einer Seite zur anderen.
Daanna bewegte sich rasend schnell, ergriff mit der Anmut eines Samurais ihren Dolch und stach damit in den Hals eines Angreifers und durchschnitt seine Kehle. Der Vampir fiel mit lautem Gezeter auf die Knie, die Hände an seiner offenen Wunde. Einer der beiden anderen ergriff Daanna von hinten, woraufhin Gabriel ihm mit einem Stück Holz, das aus dem Pub geflogen war, eine überzog. Der Vampir drehte sich zu Gabriel um und schleuderte ihn allein mit der Kraft seines Blickes durch die Luft, ehe er auf die Frontscheibe eines roten Volkswagens krachte. Unmittelbar darauf ging die Alarmanlage los. Gabriel sah den Vampir an und bemerkte, wie dessen ruchloser Glanz in den Augen erlosch. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er auf seine Brust, wo ihm Daanna den Dolch ins Herz gestoßen hatte. Und kurz darauf lag er auch schon in sich zusammengesunken auf dem Boden, und sein Körper fing ganz von selbst Feuer.
»Verrotte in der Hölle«, stieß Daanna aus.
Ruth war wie gelähmt. Der andere Vampir lächelte Aileen an und sah dann zu ihr. Ruth wusste nicht, wie es ihm gelungen war, aber er hielt sie in seinen Armen, ihren Kopf mit entblößtem Hals nach hinten gebeugt.
»Nein, Ruth …!«, schrie Aileen.
Sie rannte los wie ein Zyklon und riss den Vampir an den Haaren, woraufhin dieser durch die Luft flog. Überrascht über ihre Kraft blickte sie auf ihre Hände. Sie
Weitere Kostenlose Bücher