Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
du bist nicht mein Auserwählter.«
»Das weißt du nicht«, erwiderte er kurz angebunden.
»Glaub mir, ich weiß genug.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich will mir die Gelegenheit geben, meinen wirklichen Auserwählten kennenzulernen. Ich will verführt werden und …«
»Willst du mich verarschen?« Calebs Blick verfinsterte sich. »Verstehst du nicht, was du mit mir gefühlt hast? Das wirst du mit keinem anderen fühlen.«
»Das kannst du nicht wissen …«
»Natürlich kann ich das … Ich habe mit vielen Frauen geschlafen, Aileen, und mit keiner habe ich gefühlt, was ich mit dir gefühlt habe.«
Aileen schwieg einen Moment. Sie wollte wegen dem, was Caleb gesagt hatte, nicht unverschämt grinsen, und sie würde es bei Gott nicht machen, sie würde ihm nicht zeigen, wie sehr es ihr gefiel, das zu hören.
»Du kannst wenigstens vergleichen.« In dem Moment, in dem sie das aussprach, bereute sie es. Calebs Blick wurde ausdruckslos. Sein Gesicht versteinerte sich. »Ich meine …«
»Sieh an, sieh an, die Hybridin. Ich weiß ganz genau, was du damit sagen willst.« Caleb machte einen Satz und sprang mit seiner wunderbaren Erektion und einer gewaltigen Wut vom Bett auf. Er fühlte sich in seinem Stolz verletzt. Wie konnte Aileen nur das vergleichen wollen, was sie beide gehabt hatten? Er blieb stehen und schaute sie kalt an. »Also, was willst du, Süße?«
Aileen kniete sich auf das Bett und zog die Decke nach oben, sie fühlte sich nackt, nicht nur körperlich. Jetzt war die Unterhaltung wirklich kalt und hässlich geworden.
»Ich will meine Unabhängigkeit, Caleb. In meinem Haus leben, zu meinen Freunden zurückkehren, mein Leben wieder aufnehmen. Seit gestern Abend weiß ich nicht einmal mehr, wo sie sind, ob es ihnen gut geht …«
»Darum brauchst du dich nicht zu kümmern, Daanna ist bei ihnen«, sagte er nüchtern. »Aber ich habe dich und mich gemeint. Was willst du da?«
»Ich …«
»Nach dem, was du sagst, willst du vergleichen können. Du vertraust deinen Instinkten nicht und willst herausfinden, ob dein Märchenprinz irgendwo da draußen ist.« Er verschränkte seine Arme, war prächtig und wunderschön in seiner Nacktheit. »Ich mache dir Angst, du liebst mich nicht. Das hast du gesagt.«
Aileen fühlte sich schrecklich, als sie diese Worte aus Calebs Mund hörte. So klangen sie hart, leer und oberflächlich.
»Ich will nur Zeit und Abstand«, murmelte sie und presste die Decke an ihre Brust. »Das alles erdrückt mich, du erdrückst mich. Du musst verstehen, dass …«
»Was ich verstehe, ist, dass du andere ausprobieren willst – um zu sehen, ob du dich dann nicht so erdrückt fühlst«, wiederholte er spöttisch. »Vor wenigen Stunden hast du mir gesagt, dass es dir nicht gefällt, wenn ich mich einem anderen Weibchen nähere.«
»Einer anderen Frau.«
»Und was bedeutet das für mich? Heißt das, dass ich frei bin zu tun, was ich will? Ist das die Freiheit, von der du sprichst? Ist es das, was du willst?«
Aileen schwieg und wendete den Blick ab. Caleb beobachtete sie, als hätte er ihr am liebsten die Decke weggezogen, um ihr zu zeigen, wer sie wirklich erdrückte. Doch zu ihrer Überraschung ließ er die Arme zu beiden Seiten herunterhängen.
»Ich habe dir gesagt, dass ich dich zu nichts zwingen werde«, erinnerte er sie mit sanfter Stimme. »Das werde ich nicht tun, Aileen. Ich werde mein Wort halten. Du willst Abstand? Wunderbar, du wirst Abstand bekommen. Du willst Erfahrungen sammeln? Mach, wonach dir der Sinn steht. Du entscheidest. Aber weißt du was? Du hast keine Ahnung, was du uns damit antust, keine Ahnung.« Er kam näher, beugte sich über das Bett, eine Hand auf jeder Seite ihres Körpers, trieb sie in die Enge. »Weißt du was? Ich werde ebenfalls versuchen, mich von anderen erdrücken zu lassen«, sagte er verächtlich. »Vielleicht mache ich denen ja keine Angst. Wenn du das darfst, dann darf ich das auch, oder?«
Aileen spürte, wie sich ein Dolch in Form von Worten in ihr Herz bohrte und es bluten ließ. Was sie hörte, gefiel ihr überhaupt nicht, sie spürte einen Stachel unerwarteter Eifersucht in ihrem Fleisch.
»Warum willst du dich dafür entscheiden?«, fragte er beunruhigt, als er sah, wie sehr sie diese Worte schmerzten. »Mach es nicht so schwer … Ich habe dir gesagt, dass du den Rhythmus dieser Beziehung vorgibst, wir können einen Schritt nach dem anderen machen. Du bestimmst.« Seine Stimme war voller Sanftheit und
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