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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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erinnerte sie sich an ihren Vater, wie er abends mit dem Dolch geübt hatte. Wie er mit seinem muskulösen bronzefarbenen Körper die Übungen absolvierte und sich dabei wie ein Panther bewegte. Ein paar Schritte nach vorn, einen Überschlag nach hinten. Schnelles Zustechen.
    »Immer zielgerichtete, schnelle Stöße, mein Schatz«, sagte ihr Vater, während sie ihm bewundernd zuschaute. »Erinnere dich an die Vitalpunkte. Hier musst du durchkommen: zwischen den Augenbrauen, am Hals, in den Achseln, in den Leisten, an den Knöcheln und am Solarplexus. Stoß den Dolch in diese Punkte hinein. Lokis Gezücht, die Wolflinge wenigstens, sterben, wenn man weiß, wo man sie angreifen muss. Sie sind nicht so stark wie wir.«
    »Dazu muss man ihnen aber ganz schön nahe kommen, Athair «, hatte sie gesagt und die Arme zu ihm hochgestreckt, damit er sie hochhob.
    »Du kannst das. Du bist genauso schnell wie ich oder sogar noch schneller« – er hatte sie auf die Wange geküsst und angelächelt –, »weil deine Mutter wie eine Wölfin läuft.«
    Aileen kam aus ihrer Erinnerung zurück.
    Die Wolflinge umrundeten sie. Einer von ihnen griff sie von hinten an, aber sie täuschte ihn und beugte sich vor, weshalb er auf dem Rücken landete. Ungewöhnlich schnell und selbst für Wolflinge kaum nachvollziehbar verpasste Aileen diesem Monster einen Dolchstoß in den Plexus, und er starb fast im gleichen Atemzug.
    Ein weiterer Wolfling verpasste ihr einen Schlag ins Gesicht, und Aileen fiel nach hinten. Ihre Sicht trübte sich, und ein unerträglicher Schmerz brannte auf ihrer Wange und ihrer Lippe. Sie schmeckte den Geruch nach Eisen ihres eigenen Blutes.
    Der Wolfling setzte sich rittlings auf sie und griff nach Thors Dolch. »Du magst also harte Spielchen, ja?«, murmelte er und hob den Dolch, um ihn in sie hineinzustechen.
    Gerade rechtzeitig drehte Aileen den Kopf zur Seite, und der Dolch drang in den Boden neben ihrem Gesicht ein. Sogleich ergriff sie die Handgelenke des Wolflings, zog die Knie an, bis sie auf Höhe seines Halses waren, drückte ihn dann nach hinten und hielt ihn dort fest. Sie ergriff den Dolch, stach damit in seine Hoden, ließ den Wolfling ausbluten und dabei brüllen wie ein Tier. Das war zwar keiner der Vitalpunkte, die ihr Vater ihr beigebracht hatte, trotzdem wusste sie, wie empfindsam sie dort waren.
    Vier weitere Wolflinge betraten den Raum.
    Der erste sah das Blut auf dem Boden und stellte bekümmert fest, dass alles von den Seinen war.
    Ruth und Gabriel wollten nicht mehr zusehen. Sie hielten sich im Arm, während sie weiterhin Daanna verdeckten, und fingen an zu weinen. Sie würden sterben.
    Aileen spürte, wie ihre Hände brannten, juckten. Der Druck zwischen ihren Augenbrauen war sehr stark, und plötzlich wusste sie, was sie zu tun hatte.
    Sie betrachtete den Dolch, der noch immer in der Innenseite des Oberschenkels des Wolflings steckte, und schickte ihn mit einem mentalen Befehl zwischen die Augenbrauen des vierten Wolflings, der auf der Stelle vernichtet war. Sie rannte zu ihm, und im selben Moment, in dem sie hochsprang, um dem fünften einen Stoß ins Gesicht zu versetzen, riss sie den Dolch aus dem Schädel des vierten und warf ihn auf das Herz des sechsten, ließ es sich verdrehen, um ihm größere Schmerzen zu bereiten. Einer von ihnen, der fünfte, dessen Nase sie gebrochen hatte und aus dem das Blut nur so heraussprudelte, hielt sie von hinten fest und biss sie in die Schulter, riss ihr ein großes Stück Fleisch ab und hinterließ eine tiefe, klaffende Wunde.
    Aileen brüllte vor Schmerzen.
    »Du bist ganz schön köstlich«, murmelte er, als er ihr die Haut mit den Zähnen aufriss.
    Ohnmächtig und wütend knurrte sie, blickte sich im Zimmer um und blieb an den Scherben des Fensters hängen, die auf dem Boden lagen.
    Sofort flogen zwei scharfe Scherben mit ungleichen Spitzen durch die Luft, bohrten sich in die Schläfen des Wolflings, der sie gebissen hatte, und töteten ihn auf der Stelle.
    »Was geht hier vor sich?«, rief Daanna nervös und erschrocken zugleich.
    Ruth und Gabriel fehlten die Worte, um zu erklären, was Aileen gerade tat. Es war unglaublich.
    Schwer atmend und sich die Tränen des Schmerzes aus den Augen wischend drehte Aileen sich langsam zum siebten und letzten Wolfling um, der sie voller Furcht ansah.
    »Verdammte Scheiße …«, stieß er hervor, als versuche er, sich selbst Mut einzuflößen. »Du bist gar nicht schlecht, du Hure.«
    Aileen ließ ihn nicht aus den

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