Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Augen. Die Scherben auf dem Boden erhoben sich und schwebten hinter Aileen. Es ähnelte einem Bild, das geradewegs aus Matrix war.
Der Wolfling betrachtete die drei Personen, die zusammengekauert auf dem Boden lagen. Er stürzte sich auf sie, packte die schwarze Decke, um sie von Daannas Körper wegzuziehen.
»Verbrenn bei lebendigem Leib, du Nutte!«, brüllte er und hoffte, sie zu enthüllen.
Aileen ließ alle Scherben auf ihn niederfahren und ihn in Stücke zerteilen. Ruth und Gabriel bedeckten Daanna zu jedem Moment, doch die schwarze Decke schützte sie durch einen mentalen Befehl von Aileen, der verhinderte, dass die Sonnenstrahlen die Vanirin erreichten oder das Blut des Wolflings die unbefleckte Haut ihrer Freunde traf.
Es war zu Ende. Sie fühlte sich plötzlich ganz schwach, schwankte zu ihren Freunden und fiel bei ihnen auf die Knie.
Sie legte eine Hand auf die Wölbungen unter der schwarzen Decke.
»Geht es euch gut?«
»Bei Gott …«, seufzte Ruth zitternd. »Aileen … unglaublich … Das war …«
»Geht es dir gut? Alles in Ordnung?«, fragte Daanna.
Aileen blickte zum Fenster, durch das für die Vanirin schädliches Licht eintrat.
»Bleibt hier«, befahl sie und stand auf. »Es ist keiner mehr da. Wir müssen uns in einen Raum begeben, in dem es keine Sonne hat. Ich gehe mich umsehen.«
»Bringt mich zu den unterirdischen Räumen«, schlug Daanna vor.
»Nein, Aileen. Geh nicht, es könnte gefährlich sein.« Gabriel wollte unter der Decke hervorkommen.
»Heb die Decke nicht an, Gabriel«, sagte sie vorsichtig. »Daanna könnte verletzt werden. Ich komme gleich wieder. Es ist keiner mehr da.«
Das sagten ihr ihre Instinkte. Ihr sechster Sinn war ein viel zu perfekter Radar, um ihm nicht zu vertrauen.
Sie verließ das Zimmer. Überall im Haus schien die Sonne herein. Die abgedunkelten Fenster waren alle zerborsten, und nichts hielt das Sonnenlicht mehr davor zurück, die Villa zu erleuchten.
Sie ging hinaus in den Garten. Noah und Adam lagen mit offenen Augen auf dem Rücken. Etwas hatte sich in ihre Hälse gebohrt. Eine Art Pfeil. Ja. Diese hatte sie zuvor in Calebs Haus gesehen. Sie machten einen bewegungsunfähig. Aber sie waren bei Bewusstsein.
»Aileen? Bei Odin …«, knurrte Noah, als er sie sah. »Sie haben dich verletzt.«
»Glaub mir, sie sehen schlimmer aus.«
»Wo sind alle?«, fragte Adam mit seiner rauen, tiefen Stimme.
»Die Wolflinge, tot.« Sie riss die Pfeile aus den Hälsen der Berserker. »Die anderen sind im Zimmer. Daanna kann von dort nicht weg. Sie ist unter einer schwarzen Decke, aber wenn die Sonne weiterhin so stark herunterbrennt, dann wird sie aufgrund der Nähe zur Sonne krank. Sie strahlt ins ganze Zimmer hinein. Wir müssen sie an einen anderen Ort bringen.«
»Wir können uns nicht bewegen«, sagte Noah.
»Ich weiß«, antwortete sie betrübt. »Ich hätte eine dieser Taschen mitnehmen sollen, die Menw vorbereitet hatte. Ich werde meinen Großvater anrufen. Er soll kommen und die Gegenmittel für euch mitbringen.«
Sie stieg in den Hummer und holte das iPhone aus ihrer Tasche.
»Aileen, ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, sagte As, kaum dass er abgehoben hatte. »Caleb war sehr unruhig und ist hin und her gelaufen. Er hat gesagt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich habe euch mehrfach angerufen, aber keiner hat abgehoben. Wir waren kurz davor, ins Auto zu steigen und …«
»Großvater, hör mir zu«, befahl Aileen in einem Ton, den sie sich ihm gegenüber unter anderen Umständen niemals herausgenommen hätte. »Wir sind angegriffen worden.«
Aileen bemerkte, dass As die Luft wegblieb. »Bitte? Warte, Caleb.«
»Es geht uns gut«, stellte Aileen klar, bevor As noch verrückt wurde. »Noah und Adam sind von diesen Dingern mit bewegungsunfähig machendem Gift getroffen worden. Daanna ist unter einer schwarzen Decke, alle Fenster im Haus sind kaputt, und ich bringe sie jetzt nach unten. Ihr müsst kommen und Noah und Adam einsammeln, sie können sich nicht bewegen, und das Gift wird sich nicht schnell verflüchtigen, wenn sie nicht behandelt werden.«
»Ich komme sofort zu euch. Geht es dir gut, Liebes?«
»Schnell, Großvater. Sie sind wegen jemandem hierhergekommen, und das werden sie wieder tun.«
Sie legte auf, und in diesem Moment spürte sie, wie ihr Kopf kurz vor dem Zerplatzen stand. Sie presste ihre Hände an den Kopf und die Augen zusammen.
Eine Mauer. Eine Mauer. Sie musste eine Mauer sein.
Trotzdem verschwand diese Kraft
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