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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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mit Menw und Cahal überwachte sie ihr Bruder, und sie wurde von den Männern des Klans derart geschätzt, dass man sie vieler Dinge beraubt hatte, wie zum Beispiel, sich Freundschaften zu widmen.
    In ihrem Klan war Daanna eine von allen respektierte und geschätzte Vanirin. Auf ihr lastete die alte Weissagung, durch die sie zur Hoffnungsträgerin am Tag des Schwellenfests würde. Am Tag dieser dimensionalen Öffnung zwischen den Welten, an dem sich der Schleier zwischen den Welten hob, wäre sie der Schutzschild, der dem Bösen den Einlass verweigern sollte. Sie war die Gesalbte. Seitdem wurde sie, wohin sie auch ging, beschützt. Keiner konnte mit wissenschaftlicher Genauigkeit sagen, wann dieser Tag eintreffen würde. Das Einzige, was zählte, war, dass sie in Sicherheit war.
    Sie fühlte eine gewisse Ähnlichkeit mit Aileen. Ähnlichkeit mit der Situation, in der sie gezwungen war zu leben, und Ähnlichkeit damit, was sich in diesem Moment für sie veränderte. Daanna wusste nur zu genau, wie groß der Schmerz der Cáraid war. Sie schluckte heftig und schob diese Erinnerungen und Verletzungen beiseite, die noch immer eine offene Wunde für sie waren.
    Aileen sah sie hoffnungsvoll an, und etwas berührte sie in ihrem Inneren, etwas, das an Loyalität erinnerte. Sie seufzte und gab diesen bittenden lilafarbenen Augen schließlich nach.
    »Also gut.«
    Aileen lächelte und umarmte sie fest. »Danke«, murmelte sie.
    »Es ist gar nicht so schwierig, wie du es dir vorstellst«, begann Daanna. »Du musst es dir nur wünschen. Ich habe dir vorher gesagt, dass dein Gehirn gewissen Mustern folgt. Stell dir eine Betonwand vor. Je härter das Material ist, desto schwieriger wird es, in dich einzudringen. So einfach ist es.«
    »Und so muss ich mit allem vorgehen? Das ist alles?«, hakte Aileen ungläubig nach.
    »Ja. Wenn du Dinge bewegen willst, dann stell dir vor, wie dieser Gegenstand sich bereits dorthin bewegt, wo du ihn haben willst. Du willst mit Tieren sprechen? Dann stell dir vor, du bist bei einem von ihnen und sprichst mit ihnen. Spring, hüpf, was immer du willst. Du wirst so weit hinauskommen, wie du willst, und so schnell sein, wie du es dir vorstellst. Das ist gar nicht so schwer, weil es in unserem genetischen Code verankert ist, das sind unsere Gaben. Die Vanir, die die Kleinen unterrichten, müssen ihnen alle möglichen Verhaltensregeln beibringen, damit sie ihre Fähigkeiten nicht ausnutzen und nicht auf die dunkle Seite gelangen. Aber du brauchst diese Richtlinien nicht.«
    »Können Menschen wie Gabriel oder Ruth mentale Gaben wie wir haben?«, fragte Aileen neugierig.
    »Aber natürlich. Nur müssen sie sich sehr viel mehr anstrengen, sich viel mehr vorbereiten und daran glauben, dass es möglich ist. Das Problem mit den Menschen ist, dass man sie über Jahrtausende hat glauben lassen, sie könnten ihre mentalen Fähigkeiten nicht weiterentwickeln. Sie sind einfältig. Man hat ihre Gedanken, ihr Gehirn, die Fähigkeit, ihr Äußeres, ihren genetischen Code zu verändern, ursprünglich so geformt, dass sie von allein zu einer mächtigen Waffe werden könnten. Aber man hat ihnen beigebracht, nicht daran zu glauben.«
    Nachdenklich nickte Aileen. Als sie noch menschlich war, hatte sie all das für nicht möglich gehalten, und trotzdem war sie jetzt hier. Wie viel von dem, was man ihr beigebracht hatte, stimmte wirklich? Die Gesellschaft, die Religion, die Erziehung – nirgends wurde etwas über die körperlichen Fähigkeiten des Menschen gelehrt. Als Pädagogin, die sie war, musste sie darüber nachdenken.
    Es war also so einfach? Caleb würde lernen, was gut war, und sie würde ihm ein paar Dinge zeigen, wie zum Beispiel, dass sie diejenige war, die über ihr Leben bestimmte und ihre eigenen Entscheidungen traf.
    Wenn sie zu alldem in der Lage wäre, dann würde sie auch andere Sachen machen können, wie zum Beispiel, tagsüber nach Samael zu suchen. Sie war eine gute Spurensucherin, das wusste sie. Ihr Vater Thor war es gewesen, und sie hatte das im Blut. Und wenn Samael Thor hatte finden können, weil sie Brüder waren, würde sie Samael finden können, da er, auch wenn es ihr widerstrebte, ihr Onkel war.
    Etwas durchzuckte plötzlich ihre Gedanken. Etwas Gefährliches, das sie ihren Bauch zusammenziehen und ihr Herz schneller schlagen ließ.
    »Aileen, lauf!«
    Ein lauter Schmerzensschrei drang durch den Wohnraum. Noahs Stimme.
    »Was war das?«, fragte Gabriel, der Ruth an der Hand genommen und zu

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