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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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ihnen gerannt war.
    »Daanna« – Aileens Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft – »es sind Wolflinge, und sie sind im Garten.« Sie ging zum Fenster und schaute auf die Szenerie draußen.
    Noah und Adam lagen bewusstlos auf dem Boden und wurden von ein paar riesigen Wolflingen mit Füßen getreten.
    Das Glas des Fensters zerbrach, und Aileen warf sich mit übermenschlichem Reflex auf Daanna, um sie vor den Sonnenstrahlen zu schützen.
    »Verdammt!«, rief Daanna. »Lass nicht zu, dass die Sonne an mich herankommt, Aileen.«
    »Beweg dich nicht.« Sie hielt sie fest. »Lauf, Gabriel, bring mir die schwarze Decke, um sie zuzudecken. Woher wissen sie, dass wir hier sind?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Daanna, die ihr Gesicht an Aileens Schulter verbarg. »Lass nicht zu, dass ich direkt von der Sonne berührt werde, bitte. Wenn ich so nah bei direktem Sonnenlicht bin, kann ich meine Fähigkeiten nicht einsetzen.«
    »Ganz ruhig«, murmelte Aileen. Sie sah zum Himmel hoch. Sie hatte noch nie einen solch wolkenlosen Tag gesehen. »Scheiße.«
    »Was machen wir?«, fragte Ruth hysterisch.
    Die Wolflinge schlugen gerade die Eingangstür ein, und ein paar kletterten mit kaum vorstellbaren Sprüngen an der Wand hoch, fast wie Nagetiere. Sie kamen in ihre Richtung.
    »Wie viele sind es?«, fragte Daanna.
    »Sieben.«
    »Sieben?«, schrie Gabriel. »Verdammt, wir werden sterben …«
    »Nein«, stieß Aileen hervor. »Bedeckt ihr zwei Daanna.«
    Gabriel und Ruth hüllten Daanna in die Decke ein und verdeckten sie gleichzeitig mit ihren beiden Körpern.
    »Was willst du tun, Aileen?«
    Aileen sah den ersten Wolfling, der auf allen vieren im Fenster stand und sie seinerseits ansah. Er hatte schwarzes Fell, ein deformiertes Gesicht mit roten Augen und spitzen gelben Zähnen. Mit einer Hand griff sie nach dem Dolch ihres Vaters und nahm eine Verteidigungsposition ein.
    Sie dachte an Caleb. Mit seinem ausgeprägten Sinn für Verantwortung und Verpflichtung würde er es nicht überwinden, wenn seiner Schwester etwas zustieße. Er würde sich die Schuld an alldem geben, und das konnte sie nicht zu lassen. Caleb hatte seit mehr als zweitausend Jahren für etwas gelitten, wofür ihn keine Schuld traf, wogegen er nichts hatte unternehmen können. Sie wollte nicht, dass Caleb erneut litt, denn sein Leiden schmerzte auch sie. Es schmerzte sie, weil er ihr wichtig war. Es schmerzte sie, weil … sie ihn liebte.
    Was sagst du da?, wies sie sich zurecht. Du kennst ihn doch kaum. Er ist erst seit sechs Tagen in deinem Leben.
    Ja, aber was für Tage! Ihr fiel ein Abschnitt aus dem Tagebuch ihrer Mutter ein:
    Ich habe mich von dem Moment an, in dem ich ihn zum ersten Mal sah, in ihn verliebt. Ganz plötzlich und obwohl sich unsere Blicke nur Sekunden getroffen hatten, wusste ich, dass er zu mir gehörte. Jetzt, mit meiner Tochter in den Armen, gebe ich zu, dass es auch sehr schwierige Momente zwischen Thor und mir gegeben hatte, doch das, was ich in den ersten Sekunden gefühlt hatte, hat mich nie getäuscht. Liebe hat nichts mit Zeit zu tun. Wenn sie kommt, kommt sie, egal, ob du diese Person seit fünf Jahren oder erst seit einem kurzen Blickwechsel kennst. Denn die Liebe ist etwas so Mächtiges, dass sie sich der Kontrolle der Zeit entzieht, aus dem einfachen Grund, weil man sie mit nichts messen kann.
    »Ich werde kämpfen«, antwortete sie und konzentrierte sich erneut.
    »Vorsicht, Aileen!«, schrie Ruth.
    Der Wolfling war über Aileen hinweggesprungen, bereit zuzuschlagen, aber mit einer grazilen Bewegung wich sie ihm aus und trat ihm stattdessen in den Rücken. Sie ergriff den Schaft ihres Dolchs, stieß ihm diesen in den Nacken und schnitt ihm dann die Halsschlagader auf.
    Der Wolfling ging in die Knie und verblutete.
    Aileen betrachtete die blutverschmierte Klinge. Sie hatte ihn getötet. Gut oder böse, sie hatte ein Leben genommen.
    Zwei weitere Wolflinge tauchten im Fenster auf und warfen einen Blick auf ihren leblosen Gefährten.
    »Diese verdammte Nutte hat ihn umgebracht«, zischte der hässlichere der beiden. Bestimmt hatten alle Wolflinge das Pech, nicht nur böse, sondern noch dazu hässlich und übel riechend zu sein.
    »Das ist die Hybridin? Sieh an, sieh an … Hier ist sie also«, sagte der Dickere und ließ seine Zunge über seine ungleichen gelben Zähne gleiten. »Dann schlagen wir ja gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir nehmen beide mit.«
    Beide? Aileen umfasste Thors Dolch fester. In dem Moment

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