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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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angespannt und stützte sich auf das Sofa. »Du bist daran schuld, dass Aileen nicht mehr mit mir redet. Du hast ihr beigebracht, sich zu schützen und …«
    »Wie bitte?«, unterbrach seine Schwester ihn erstaunt. »Aileen will nicht mit dir sprechen, weil du ein Rohling bist, weil du ihr nichts gezeigt hast, Brüderchen. Ich wäre auch ziemlich sauer, wenn mein Cáraid so herrschsüchtig und gebieterisch wäre wie du und außerdem Dinge vor mir geheim hält und keine Geduld mit mir hat.«
    Caleb ging nicht auf ihre Stichelei ein.
    Es wurde schon dunkel, und seitdem er Aileen gesehen hatte und wieder zurück war, hatte er sich nicht aus seinem Stuhl bewegt. Er hörte Daanna und Menw schon seit Stunden über dasselbe diskutieren.
    Menw würde der persönliche Leibwächter von Daanna sein, und sie wollte nicht, dass er ihr näher als zwei Meter kam, während Cahal sich köstlich darüber amüsierte, wie die beiden vor Wut tobten.
    Caleb war in Gedanken ganz woanders. Er dachte an Aileen.
    Als er mit dem Auto angekommen war und sie in Daannas Garten gesehen hatte, wie sie dastand, im Sonnenlicht, verletzt, mit Tränen in den Augen, löste sich etwas in seinem verschlossenen Herzen.
    Er wollte sie trösten, sich um sie kümmern. Aileen hatte gezeigt, wie mutig sie war und wie sie die ihren beschützte, und hatte dabei sogar Daanna in den Kreis dieser Personen einbezogen.
    Ganz allein ohne jede weitere Hilfe hatte sie sich um seine Schwester gekümmert, wie eine Tigerin gekämpft und außerdem für sie geblutet. Und er hatte nichts getan, um sie darauf vorzubereiten, ihr noch nicht einmal erklärt, was für Fähigkeiten sie besaß. Nein, er hatte das nicht getan, weil er sie nicht an seiner Seite kämpfen sehen wollte. Er würde sich nie verzeihen, wenn sie sich in einem Kampf verletzte oder sogar sterben würde, weil er sie nicht rechtzeitig retten konnte. So wie es bei seinem Vater, seiner Mutter und Thor gewesen war. Wer hätte es gedacht, es hatte sie dennoch gleichermaßen getroffen.
    Er hörte nicht auf, an sie zu denken. Er bewunderte sie. Bewunderte ihren Mut, für das zu kämpfen, was ihrem Verständnis nach richtig war. Und nach allem, was er von ihr gesehen hatte, hatte sie ein paar sehr mutige Prinzipien. Für einen Mann wie Caleb, einen, der über andere befahl, einen, der immer das letzte Wort haben wollte, der von seinem Klan respektiert und geliebt wurde, war es nicht nur ängstigend, auf jemanden wie Aileen zu treffen, sondern darüber hinaus faszinierend. Und ja, er hatte Angst. Angst, weil alle, mit denen er verbunden war und die er mehr als sich selbst geliebt hatte, verschwunden waren und er trotz seiner Stärke und seiner Macht nichts hatte unternehmen können, um das zu verhindern.
    Würde er Aileen verlieren, würde er wahnsinnig werden. Sie war in seiner Haut, in seinem Blut, in seinem Herzen. Und dort war sie aus eigenem Verdienst.
    Daanna war von ihr gerettet worden. Und es stellte sich als verwirrend heraus festzustellen, dass seine Partnerin ihr Leben für jemanden von seiner Familie geopfert hätte. Aileen war jetzt seine Familie, sein Leben, seine Gefährtin.
    Er liebte sie. Er liebte Aileen. Er war süchtig nach ihr und nicht nur nach dem Geschmack ihres Blutes, sondern nach jeder Faser ihres Körpers und ihres Geistes.
    Er stand vom Sofa auf und ging zum Fenster. Die Sonne war jetzt verborgen, am Himmel waren nur noch die leuchtenden Farben eines wunderschönen Sonnenuntergangs zu sehen.
    Aileen war sehr wütend auf ihn. Man konnte es ihr nicht verdenken. Er hatte sich wie ein Egoist verhalten und ihr gegenüber keinerlei Verständnis gezeigt. Sie war erst seit fünf Tagen verwandelt, noch ein Welpe, ein Baby, das viel Zuwendung und Wärme brauchte, und er stellte nur Forderungen. Das hatte sie ihm unmissverständlich an den Kopf geworfen.
    Diese defensive und machohafte Haltung wurde von seiner Angst hervorgerufen, sie zu verlieren. Seitdem er sie zum ersten Mal gesehen hatte und obwohl er wusste, dass sie seine Feindin war – zumindest hatte er das zu dem Zeitpunkt geglaubt –, hatte die Kleine ihm die Stirn geboten, ihn mehr als einmal in seine Schranken verwiesen, und er hatte sie vom ersten Augenblick an begehrt und für sich beansprucht.
    Und jetzt, nachdem er in ihre Gedanken eingedrungen war, sie sich besser kannten, gefiel ihm alles an ihr. Selbst wenn sie wütend auf ihn wurde und außer sich war, und das gefiel ihm nicht nur, sondern ließ ihn so hart wie ein Pfahl

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