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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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mit liebevollem, ehrlichem Blick. »Ich will nicht, dass dir etwas passiert, verstehst du das?«
    Aileen war ganz bewegt und spürte einmal mehr diesen, in den letzten Tagen zur Gewohnheit gewordenen Kloß im Hals.
    »Verwechsle unseren Schutz bitte nicht mit einem Gefängnis«, bat er.
    »Das tue ich nicht, Großvater«, murmelte sie mit gebrochener Stimme. »Aber ich habe das Gefühl, bei allem Wichtigen, bei allem, was euch betrifft, außen vor zu sein. Ich würde mir wünschen, dass ihr euch mir anvertraut, dass ihr mich einbezieht. Ich will mich für das rächen, was mir angetan wurde …« Die Tränen ließen sie nicht fortfahren.
    As verzog schmerzhaft das Gesicht.
    »Aileen, lass uns diesen Abend allein«, sagte er bestimmt. »Und danach spreche ich mit Caleb, damit du an den Patrouillen teilnimmst, dass du uns begleitest.«
    Aileen machte es wütend zu sehen, dass selbst ihr Großvater As einen Teil seiner Macht auf Caleb übertragen hatte. Als würden alle bereits anerkennen, dass sie zu ihm gehörte, dass kein anderer als er über sie zu entscheiden hatte.
    »Warum musst du ihn um etwas bitten?«, mäkelte sie und trocknete sich die Tränen mit ihrem Hemdsärmel.
    »Weil er dein Auserwählter ist«, erwiderte ihr Großvater spitz. »Und weil wir nach einem über zweitausend Jahre dauernden Krieg Frieden zwischen die Klans bringen wollen. Da würde es nicht helfen, wenn ein Vanir und ein Berserker sich die Vormundschaft über eine Hybridin streitig machen.«
    »Aber ich bin deine Enkelin«, schrie sie verletzt.
    »Und auch seine Frau, seit dem Augenblick, in dem er dich gezeichnet hat.« Liebevoll ergriff er ihr Gesicht. »Es kann sein, das die Dinge zwischen euch gerade etwas schwierig sind. Du hast ihn abgewiesen, und er ist verletzt.«
    »Und dann hat er mich ganz schrecklich abblitzen lassen. Hat er dir das etwa nicht gesagt?«
    »Das ist ein Zank zwischen Verliebten«, spielte er das Ganze herunter.
    »Verliebte? Er ist nicht in mich verliebt …«, sagte sie nervös. »Er ist nur abhängig, weil ich seine tägliche Speise bin.«
    »Ich habe da so meine Zweifel, dass eine Menükarte die Augen eines Vanir so zum Glänzen bringen kann, ganz besonders einen so dickköpfigen, wie du es tust. Selbst wenn ihr euch streitet, strahlt Caleb, wenn er dich ansieht, und plustert sich ganz stolz in seinem Stuhl auf. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein Mann wie Caleb sich derart um eine Menükarte sorgt. Du hättest ihn sehen sollen, als ich ihm gesagt habe, dass du angegriffen wurdest. Er ist ganz blass geworden, hat noch mehr vor Wut gebrodelt, als er es sonst schon tut. Und bevor wir es begriffen hatten, hatte er sich ins Auto gesetzt und war losgefahren.
    Aileen stellte sich vor, wie Caleb ihretwegen so impulsiv vorgegangen war.
    »Gib dich in seine Hände«, schlug As vor. »Er wird sich um dich kümmern wie keiner sonst, dessen bin ich mir sicher. Und lass ihn erneut in deine Gedanken, Aileen. Er wäre sofort zu dir geflogen, wenn du ihm gesagt hättest, was dir widerfährt. Denk an deine Sicherheit.«
    Das konnte sie nicht. Sich in seine Hände übergeben? Noch mehr? Nein. Nicht, wenn Caleb alles von ihr nahm und selbst nichts gab.
    Diese Offenbarung erstaunte und ängstigte sie zugleich, und ihr wurde klar, wie wichtig es für sie war, dass auch Caleb sich in ihre Hände gab. Dass sie wollte, er würde sie von ganzem Herzen lieben und ihr sein Herz zu Füßen legen. Es war ihr wichtig, dass er sie liebte.
    Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und schüttelte den Kopf, ungläubig, da sie feststellte, wenn sie das von ihm verlangte, dann weil sie bereit wäre, ihm dasselbe zu geben. Weil sie in ihn verliebt war. Das war unmöglich.
    »Ich glaube, ich werde krank …«, sagte sie.
    »Fühlst du dich nicht gut?«, fragte As besorgt.
    »Ich möchte nur nach Hause.«
    24 Piuthar : bedeutet im gälischen Keltisch »Schwester«.

20. Kapitel
    »Menw, lass mich in Ruhe«, brüllte Daanna den Vanir an, der sie keinen Schritt tun ließ, ohne ihr zu folgen.
    »Brüll mich nicht an«, erwiderte er ruhig. »Nach allem, was du uns erzählt hast, brauchst du gar nicht daran zu denken, dass du uns loswerden könntest.«
    »Caleb, ihr übertreibt es.« Daanna sah ihren Bruder an, der unbeirrt durch das Fenster des Wohnzimmers in den Garten hinausstarrte. Von nun an würde man sie aus nächster Nähe bewachen, denn sie wussten, dass sie in großer Gefahr war.
    »Lass mich da raus, Daanna«, sagte Caleb

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