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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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gut gegangen?«
    »Aber ja«, antwortete die Frau lachend. »Ich fürchte, dass dieses kleine Früchtchen« – sie griff nach ihrer Hand und küsste ihre Finger – »noch nicht wie ihr Athair aussehen will.«
    Der Mann rieb seine Nase an ihrer.
    »Das freut mich«, sagte er. »Du bist erst drei Jahre alt. Das wäre nicht gerecht.«
    »Das ist es auch nicht für dich«, antwortete die Frau.
    »Das brauche ich nicht«, sagte er und legte einen Arm um ihre Schultern. »Ich habe jetzt euch zwei, um mein Leben zu erleuchten.«
    Das Bild löste sich wieder auf und verschwand. Es verschwand, und plötzlich tauchte sie in einer anderen Szene wieder auf.
    Sie rannten sehr schnell. Der Mann hielt sie beide fest und wich Bäumen, Steinen, Zweigen und Bachläufen aus … Er trug sie beide auf dem Arm.
    Sie flohen vor etwas oder jemandem.
    Der Mann stürzte heftig mit ihnen und drehte sich im Sturz so, dass sein Körper ihre abfing.
    Sie blickte auf den Knöchel des Mannes. Er blutete und war verdreht.
    »Aileen«, sagte die Frau und fasste sie an den Schultern, »bist du verletzt?« Ängstlich schaute sie sie an. »Nein? Schatz, sieh mich an.«
    Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Gesicht der Frau. Sie schien wunderschön zu sein, doch ihre Stimme brach vor Angst. Waren das lange schwarze Haare, die sie da sah? Und grüne Augen?«
    » Athair ist verletzt«, fuhr die Frau fort.
    Sie lenkte ihren Blick wieder auf den Mann, der sich das Fußgelenk mit einem Streifen von seinem Hemd abband. Sie sah auf die Schulter der Frau, die ebenfalls blutete. Sie hatte große Angst.
    »Schatz, sieh mich an. So ist es gut, Liebling. Du bist sehr tapfer. Papa und Mama hüten ein paar sehr wichtige Dinge. Sie sind in dem magischen Stein der Brücke im West Park vergraben. Erinnerst du dich an den Stein, mein Schatz? Ja? Ich bin so stolz auf dich … Ich möchte, dass du dorthin läufst, die Gegenstände ausgräbst und sie den Madadh-allaidh 10 bringst. Erinnerst du dich, Prinzessin? Erinnerst du dich daran, wo sie sind?«
    »Aileen« – der Mann streckte die Hand nach ihr aus, bis sie ebenfalls danach griff –, »meine Ál 11 , Aileen. Wir sind schon seit einiger Zeit nicht mehr hier gewesen, seit fast sechs Jahren … Erinnerst du dich an Wolverhampton? Erinnerst du dich an den Park? Es ist nicht sehr weit von dort, mein Liebling. Ja, meine Kleine? Bei allen Göttern …«, murmelte er bekümmert. »Was für ein reizendes Ding haben wir in die Welt gesetzt, Jade.« Er sah die Frau ehrfürchtig an. »Sie wird genauso schön wie du.«
    Die Frau zitterte und weinte.
    »Kommt hierher«, bat er. Die Frau namens Jade eilte zu ihm und küsste ihn unter Tränen.
    Aileen spürte, dass sie zwischen den beiden zerquetscht wurde, und auch sie weinte.
    »Über zweitausend Jahre Einsamkeit waren das hier wert«, sagte er und wischte sich die Tränen ab. »Bitte die Madadh-allaidh , dass sie dich zum An Duine Doch 12 bringen soll. Wiederhole, was Athair gesagt hat, Aileen.«
    » An Duine Doch …«, wiederholte sie und zog die Nase hoch. »Aber … Cha b’éid mi, athair. 13 «
    »Nein, Aileen. Noch bist du nicht wie sie, aber du wirst es sein«, sagte er und lehnte seine Stirn an ihre. »Du wirst es sein, und du wirst die Dinge verändern.«
    Dieser Mann hatte langes glattes schwarzes Haar. Und seine Augen waren … lilafarben? Lilafarben, natürlich …
    »Du wirst die Geschenke finden, Prinzessin. Und du wirst dich niemals verloren fühlen, meine süße Aileen.« Er küsste sie auf die Wange. »Und denk daran, dass Mamaidh und Athair dich immer lieben werden, ja?«
    »Is caomh lium Aileen glé mhor a mamaidh a athair. 14 « Sie umarmte sie fest und weinte unkontrolliert.
    »Is caomh lium thu glé mhor Aileen 15 « , antworteten beide gleichzeitig und versuchten, die Erinnerung an diesen Moment wachzuhalten.
    »Lauf jetzt … lauf und dreh dich nicht um …« Der Mann stand auf und nahm eine Verteidigungshaltung ein.
    Die Bilder wurden wieder verschwommener … Sie hörte Schreie und das Geräusch von Körpern, die zu Boden geschmettert wurden. Sie rannte an jenen Ort, war schon fast dort angekommen. Sie spürte die Feuchtigkeit des Waldes, nahm den besonderen Geruch der Nacht wahr und hörte das Rauschen des Flusses. Sie rannte so schnell sie konnte … Und dann plötzlich … bums … Irgendetwas traf sie am Kopf … und sie wurde von einem schwarzen Strudel ergriffen.
    Caleb beobachtete Eileen mit verschränkten Armen. Sie kräuselte die Stirn und die

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