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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
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ihre Gedanken einzudringen, herauszufinden, wo sie sich befand.
    Denk ja nicht daran, du Scheusal , riet sie ihm mit dünner Stimme.
    Caleb drückte sich ab und flog über Dudley. Er ließ sich mehr von seiner Intuition als von etwas anderem leiten. Es war ihm gelungen, ein Bild von Segdleys Zentrum zu sehen. War sie bis dorthin gekommen?
    Wo bist du?, fragte er sie und presste die Kiefer aufeinander. Er wollte sie unbedingt finden und in seinem Haus einsperren, um sich auf seine Art bei ihr zu entschuldigen.
    Ganz ruhig, Süße, du wirst wieder gesund. Du musst nur noch etwas länger aushalten …
    Was war das für eine männliche Stimme? Wer war das? Bei wem war Eileen? Das war ein Mann. Eileen war bei einem Mann, der sich um sie kümmerte. Verdammt noch mal … Ein ihm gänzlich unbekanntes Gefühl durchlief seine Eingeweide und ließ ihn alle Muskeln seines Körpers anspannen. Noch bis vor wenigen Stunden hatte Eileen ihm gehört. Nur ihm. Mit wem war sie verdammt noch mal gerade zusammen? Er stieß ein wütendes Gebrüll aus, und der unkontrollierbare Wunsch, demjenigen, der jetzt bei ihr war, den Kopf abzureißen, machte ihn rasend.
    Wer war er?
    Oh Gott …
    Was? Was ist los mit dir? Er nahm ihren Schmerz wahr. Irgendetwas schien sie zu zerreißen.
    Eileen brüllte mit aller Kraft. Sie schwitzte noch immer und konnte die Augen nicht öffnen. Das letzte Mal, als sie sie geöffnet hatte, war sie von gleißendem Licht geblendet worden.
    Caleb erschrak. Eileen, ich komme sofort zu dir. Sag mir, wo du bist. Eileen?
    Sie antwortete nicht, und die mentale Verbindung wurde unterbrochen. Caleb, der über die Grenzzone zwischen Wolverhampton und Dudley flog, verlor unmittelbar seine Kraft und knallte auf den Boden, wo er ohne zu atmen liegen blieb.
    »Nein, Eileen …«
    Er konnte sie nicht mehr ausfindig machen, spürte sie nicht mehr. Sie konnte nicht gestorben sein, das ging einfach nicht. Sie war so stark wie keine andere, die er gekannt hatte. Nein, er lächelte erleichtert. Sie war nicht tot. Er nahm sie wieder wahr.
    Der Schmerz um sie und das Mitgefühl, das sein Bewusstsein und sein Herz zerfraß, die er über Jahrtausende nicht wahrgenommen hatte, ließen seine Kräfte so plötzlich schwinden.
    War Eileen seine Cáraid ? War es möglich, dass seine Cáraid ihn derart hasste? Würde sie ihm vergeben können? So, wie er sich an alles erinnerte, nein, bestimmt nicht.

7. Kapitel
    » LAUF , AILEEN … lauf … dreh dich nicht um, Aileen …«
    Die Erinnerung an die Stimmen ihrer Mutter und ihres Vaters vermischte sich mit dem Wind und den Schritten der Männer, die sie verfolgten. Sie atmete heftig, hatte zu große Angst, sich umzudrehen. Eine Hand griff nach ihrem Hals, riss sie zu Boden und verpasste ihr einen Schlag ins Gesicht. Sie hatte die Augen halb geschlossen, war aber noch ganz bei sich. Das Einzige, was sie sah, war ein Antlitz mit weißem Bart und Adlerblick, das sich über sie beugte. Mikhail, etwas jünger. Außerdem hatte er drei Schrammen am Oberschenkel.
    »Du hättest sie töten können, du Dummkopf!«, wies Mikhail denjenigen mit dem Baseballschläger zurecht.
    »Ich glaube, sie steht unter Schock.«
    »Sie ist bewusstlos. Trag sie zum Auto, wir nehmen sie mit. Wir werden schon sehen, inwiefern sie uns von Nutzen sein kann.«
    »Und die Eltern?«
    »Die lassen wir in den Forschungszentren. Aber erst bleibt die Mutter ein Weilchen bei mir. Sie wird es noch bereuen, mir den Oberschenkelmuskel abgetrennt zu haben. Verdammt, es kann sein, dass ich für immer hinken werde«, murmelte er unter Schmerzen.
    War der Tag angebrochen? Oder war sie vielleicht auch einfach tot? Sie wusste es nicht.
    Sie hatte davon geträumt, was an dem Tag, an dem sie ihre Eltern verloren hatte, geschehen war, denn in der Zwischenzeit war sie davon überzeugt, dass sie ihre wirklichen Eltern waren. Sie hatte sich an den Tag erinnert, an dem sie ausgestreckt auf der Wiese lag und Mikhail sie mit sich nahm.
    Mikhail hinkte, weil Jade ihn bei dem Versuch, Aileen zu schützen, schrecklich verletzt hatte.
    Eigentlich müsste sie durch die Enthüllung, dass er nicht ihr Vater war, erschüttert sein, doch das war sie nicht. Im Gegenteil, sie fühlte sich beruhigt und fand zum ersten Mal seit langer Zeit ihre innere Ruhe … nun ja, sie hatte sich noch nie so gefühlt.
    Ja, sie war Aileen. Die Tochter von Thor und Jade. Sie wusste nicht genau, was in dieser tragischen Nacht vorgefallen war. Man hatte sie verfolgt, gewiss, aber mehr

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