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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Gebäudes auf dem Gehweg wieder.
    Er sah an dem Haus hoch und bemerkte die bogenartigen Stufen oben, aus denen eine schmale Spitze aufragte. Dieses Gebäude hatte er schon einmal gesehen, als er sich mit der Innenstadt vertraut gemacht hatte, und die interessante Architektur hatte ihn auf Anhieb fasziniert. Ohne Frage: Er stand vor dem Chrysler Building.
     
    Ins »Crypt« zu gehen fühlte sich an, wie ins feindliche Lager einzudringen, dachte Lexi. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie schleunigst umkehren und nach Hause zurückfahren sollte, aber sie streckte die Schultern durch und ging weiter – wild entschlossen, Darius zu finden.
    Sie bahnte sich einen Weg durch die Menge und ignorierte die Vampire, die in kleinen Grüppchen zusammenstanden und sie hungrig angafften. Sorgsam achtete sie darauf, keinem von ihnen in die Augen zu sehen, weil sie nicht versehentlich Aufmerksamkeit erregen wollte.
    Zum Glück war die Nacht noch jung, und die Vampire waren weder hungrig noch verzweifelt genug, um sich ihr aufzudrängen, so dass sie ihr problemlos Platz machten.
    Lexi drängelte sich an einer Gruppe betrunkener Menschen vorbei weiter in den Clubraum hinein und sah sich um.
    Ihr Blick verharrte auf einem besonders großen Mann, der an einer Wand lehnte. Er war vollkommen normal angezogen und hätte gewiss nicht ihr Interesse geweckt, wäre da nicht das Pentagramm-Tattoo auf seiner Wange. Das musste Tain sein.
    Mehrere sehr attraktive, knapp gekleidete Frauen strengten sich nach Kräften an, ihn zu bezirzen, doch Tain schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen. Seine Augen klebten förmlich an einer exotisch wirkenden Frau mit langen dunklen Haaren, die auf der anderen Seite des Raumes stand und sich mit mehreren männlichen Vampiren unterhielt, welche sich ihrerseits überschlugen, um sie zu betören.
    Lexi hörte das Lachen der Frau und sah wieder zu Tain, der die Stirn runzelte. Eine Minute später stemmte er sich von der Wand ab und stürmte zu der Frau hinüber. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihr etwas zu. Dann ging er fort. Die Frau ließ die eindeutig enttäuschten Vampire stehen und folgte ihm.
    Lexi beobachtete, wie die beiden sich ein Stück weiter wiedertrafen und gemeinsam auf eine Stelle an der Wand zugingen. Dann waren sie plötzlich verschwunden.
    Zuerst wollte Lexi es gar nicht glauben. Sie sah sich um, weil sie glaubte, sie litte womöglich unter Sinnestäuschungen, aber Tain und die Frau waren nirgends zu entdecken. Sie sah wieder zu der Wand und starrte sie angestrengt an. Eine Weile passierte gar nichts, aber dann, als hätte sie sie durch schiere Willenskraft heraufbeschworen, war da auf einmal eine Tür, durch die eine Frau in den Clubraum trat.
    Lexi blinzelte, und das nächste Mal, als sie hinsah, war die Tür verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. Die Frau indessen, die eben durch diese Tür gekommen war, war nicht verschwunden. Und in diesem Moment wurde Lexi klar, dass sie den Eingang zum unterirdischen Bereich des Clubs gefunden hatte, nach dem Darius suchte.
    Aber wo war er? Hatte er sie vor ihr entdeckt?
    Lexi holte ihren Empfänger aus der Tasche und sah auf den Monitor. Ihrer gegenwärtigen Position nach befand er sich unmittelbar unter ihr, was bedeutete, dass er den Eingang kannte und nun im Kellertrakt war. Schlagartig liefen die schrecklichsten Filme in Lexis Kopf ab. Darius könnte ertappt worden sein oder in dieser Minute gefoltert werden!
    Ohne nachzudenken entschied sie, durch diese Tür zu gehen. Als sie dort ankam, blieb sie kurz stehen und blickte sich in dem dichten Gedränge des Clubraumes um. Was tat sie nur? Sie hatte keine Ahnung, was sie auf der anderen Seite erwartete. Es könnte gefährlich sein, ja, tödlich.
    Darius ist da!
, raunte ihr eine leise Stimme in ihrem Kopf zu.
    Und noch ehe sie es sich selbst ausreden konnte, trat sie auf die Wand zu.
    Es war, als würde sie durch eine Art statisch aufgeladene Schranke gehen, aber sobald sie hindurch war, ließ das Kribbeln nach.
    Sie stand in einem Korridor, der von wenigen Laternen beleuchtet wurde. Dämonen zogen an ihr vorbei und schienen sich nicht darum zu scheren, dass sie hier war. Na ja, dachte sie, wo sie es schon einmal bis hierher geschafft hatte, konnte sie ebenso gut sehen, was es sonst noch gab.
    Willkürlich wählte sie eine Richtung, in die sie marschierte – nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam. Schließlich sollte jemand, der sie zufällig sah, den Eindruck gewinnen, sie

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