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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Stirn.
    »Wie ist sein Name? Was hindert ihn daran, William zu schützen?«
    Eloises Herz schlug heftig vor Aufregung, als sie antwortete:»Weil er in Ketten im Gefängnis ist. Sein Name ist Dark Flynn, aber er steht auf der Seite des Gouverneurs. Isobel, du musst mir vertrauen und von deinem Mann die Schlüssel zum Gefängnis besorgen, damit wir Flynn befreien können. Oder zumindest, dass ich zu ihm gelangen und mit ihm sprechen kann.«
    Isobel Trelawny wurde so bleich wie nie zuvor in ihrem Leben und sank mit einem Stöhnen auf das Sofa.

21. Kapitel
     
    Der Ausflug zu den Trelawnys hatte Eloise mehr angestrengt, als sie gedacht hatte. Bereits in der Kutsche spürte sie, wie die Wunde an der Schulter wieder aufbrach, aber sie biss die Zähne zusammen. David sollte nichts bemerken, denn sonst würde er ihr in naher Zukunft keinen weiteren Ausflug gestatten. Als Dotty später den Verband wechselte, konnte Eloise ein Stöhnen nicht unterdrücken, da ein Teil des Mulls am blutigen Schorf festklebte.
    »Missis besser wären im Bett geblieben«, konnte Dotty sich nicht verkneifen zu sagen, und Eloise gab zu, dass die Sklavin wohl recht hatte. Sie hatte Lady Trelawny verlassen, ohne eine Antwort auf ihre Bitte, den Gefängnisschlüssel zu besorgen, erhalten zu haben. Eloise war ein großes Wagnis eingegangen und hoffte, Isobel würde ihre Befürchtungen bezüglich eines Sturzes ihres Mannes nicht für eine bloße Vermutung oder gar wilde Phantasie ansehen. Sie wusste, sie verlangte von Isobel sehr viel, vielleicht zu viel, denn ihre junge Freundschaft war gerade erst am Wachsen, aber Eloise sah keinen anderen Weg, um zu Flynn zu gelangen. Auch wenn es zu Trelawnys Schutz war – die Entwendung des Schlüssels war ein Vertrauensbruch, den man einer liebenden Gattin kaum zumuten konnte. Vielleicht würde Isobel ihrem Ehemann alles erzählen, und dieser würde die Behauptung, Dark Flynn wolle ihm helfen, für einen Trick halten und ihn daraufhin so schnell wie möglich hinrichten lassen.
    Seufzend verbarg Eloise ihr Gesicht in den Händen. DieTrauer um Kate fraß zusätzlich an ihrem Herz, und sie hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Die nächsten zwei Tage verbrachte sie in ihrem Zimmer, nur ein Mal ging sie in Dottys Begleitung ein paar Schritte im Garten spazieren. Als sie dabei an der alten Laube, von der aus sie das Gespräch Davids mit diesem Peabody belauscht hatte, vorbeikam, lief ein eiskalter Schauer über ihren Körper. Dotty bemerkte, wie Eloise zitterte, und bestand darauf, sofort ins Haus zurückzukehren, und dort bat sie Eloise, sich wieder hinzulegen. Eloise hasste es, so schwach zu sein, aber selbst wenn sie den Schlüssel für das Gefängnis von Isobel Trelawny bekommen sollte – sie konnte unmöglich allein dort hingehen und Flynn herauszuholen. Dazu brauchte sie Hilfe. Plötzlich fiel ihr ein, was Kate einst über einen Kontaktmann in Kingston gesagt hatte. Aber wie sollte sie in die Stadt gelangen und den Mann finden?
    Zwei Tage später kam Eloise der Zufall zur Hilfe. Zusammen mit David nahm sie das Frühstück im kleinen Speisezimmer ein. Sie waren gerade fertig, als Morgan sagte: »Leider werde ich dich für ein paar Tage allein lassen müssen, meine Liebe. Gestern Abend erhielt ich eine Nachricht über Schwierigkeiten im Norden. Dort besitze ich ebenfalls ausgedehnte Zuckerrohrfelder. Es ist leider nicht zu vermeiden, dass ich noch heute aufbreche und vor Ort nach dem Rechten sehe.«
    Eloise versuchte, sich ihre Freude nicht anmerken zu lassen. Ruhig antwortete sie: »Das tut mir leid, aber ich werde mir die Zeit schon vertreiben. Außerdem bin ich immer noch recht schnell erschöpft.«
    Wohlwollend tätschelte Morgan ihre Hand.
    »Wenn ich zurückkomme, werden wir den Tag unsererHochzeit festlegen, liebe Eloise. Es wird nun langsam Zeit, auch vor dem Gesetz und vor Gott Mann und Frau zu werden, wenn wir schon wie ein Ehepaar zusammenleben.«
    Eloise schoss das Blut in den Kopf. »Äh … ganz so leben wir nicht zusammen. Ich meine … zwar unter einem Dach, aber …«
    »Mein Liebling, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.« David rutschte näher an sie heran und legte einen Arm um ihre Schultern. »Der letzte Schritt ist noch nicht getan. Leider, wie ich gestehen muss, wenn du mir die Bemerkung verzeihst, aber ich bin ein Gentleman. Ich könnte dies allerdings vergessen, wenn du damit einverstanden bist. Es sind doch nur noch ein paar Tage, höchstens zwei Wochen, bis wir

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