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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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und Flynn irgendwo auf dem Meer oder auch auf Mantana Island. Es zwar zwecklos, über sein Tun nachzudenken, denn ihre Wege würden sich niemals wieder kreuzen. Noch am Vortag hatte Eloise sich genau das gewünscht, heute schmerzte sie die Vorstellung, nie wieder seinen muskulösen Körper mit den breiten Schultern und den schmalen Hüften zu sehen. Nie wieder durch sein dichtes, lockiges Haar zu fahren und seine Stimme an ihrem Ohr zu hören.
    Eloise wünschte sich, dieselbe Verachtung oder sogar Wut wie früher für den Piratenkapitän empfinden zu können. Das würde alles erleichtern. Doch wie sehr sie sich auch darum bemühte – die einzigen Gefühle, die sich bei ihr bei dem Gedanken an Dark Flynn einstellten, waren Zärtlichkeit und Liebe.

13. Kapitel
     
    Und kommenden Samstag wird David eine Dinnerparty geben, um mich der englischen Gesellschaft Jamaikas als seine Braut vorzustellen.« Mit diesen Worten beendete Eloise den Bericht gegenüber Kate, zu der sie gleich am nächsten Morgen geeilt und die sie ins Herrenhaus geholt hatte.
    »In zwei Wochen schon soll die Hochzeit sein?« Fassungslos sah Kate Eloise an. »Aber das … das ist unmöglich!«
    Eloise seufzte. Ihre Lippen kräuselten sich zu einem traurigen Lächeln, und Verzweiflung stand in ihren Augen.
    »Es ist gleichgültig, ob die Trauung in zwei Wochen, in zwei Monaten oder in zwei Jahren stattfindet, ich habe mich entschieden. Ach, Kate, es ist so schön, dass du bei mir bist.«
    Als Kate einen Arm um Eloises Schulter legte, konnte sie die Tränen dennoch nicht mehr zurückhalten.
    »Du kannst ihn nicht heiraten!« Zwar flüsterte Kate, ihre Stimme aber klang bestimmt. Eloise hob ihr tränennasses Gesicht.
    »Mir bleibt keine Wahl, Kate. David und ich sind verlobt, ich stehe bei ihm im Wort. Er hat meinem Vater aus seinem finanziellen Engpass geholfen und unsere Reise bezahlt. Es wäre ein unbeschreiblicher Skandal, von der Schande mal abgesehen, und …«
    Mit einer Handbewegung schnitt Kate ihr das Wort ab.
    »Du liebst Morgan nicht!«
    »Liebe? Pah!« Ein bitterer Zug bildete sich um Eloises Mundwinkel. »Das Schicksal hat mich in eine Gesellschaftsschicht hineingeboren, in der man nicht aus Liebe heiratet. Außerdem – was hat mir bisher diese sogenannte Liebe eingebracht? Doch nur Kummer und Schmerz. Ich liebte Ryan, liebte ihn mit jeder Faser meines Herzens, aber er wurde ermordet, und ich war mit meinem Schmerz allein.« Eloise schlug die Hände vors Gesicht. »Ich werde David heiraten und ihm eine gute Ehefrau und, so Gott will, Mutter seiner Kinder sein. Ich mag ihn, und vielleicht werde ich irgendwann mehr als nur Freundschaft für David empfinden können.«
    »Hast du vergessen, dass Morgan ein Sklavenhändler ist?« Kate hielt sich mit ihrer Empörung nicht zurück. »Gestern konnte ich mit Dotty ein paar Worte wechseln. Die Frau hat eine panische Angst vor Morgan, ebenso wie alle anderen, die in diesem Haus leben. Eloise, weißt du, warum die Plantage wie eine Festung gebaut ist? Morgan muss sich und seinen Besitz verteidigen. Immer wieder kommt es zu Aufständen, und die Schwarzen würden nicht zögern, Morgan zu töten, wenn sie die Gelegenheit dazu bekämen. Die Sklaven hassen ihn, denn er ist grausam und gemein.«
    »Es gab immer schon Aufstände von Seiten der Arbeiter gegen ihre Herren. Auch in England.« Eloise merkte selbst, wie schwach dieser Einwand klang, und Kate schüttelte auch sofort missbilligend den Kopf.
    »Auf Montana Island hast du die armen Kreaturen, die für Morgan als Sklaven bestimmt waren, gesehen. Du hast mit eigenen Augen gesehen, wie man sie misshandelt hat. Eloise, Schätzchen, willst du wirklich die Frau eines solchen … Monsters werden?«
    Eloise stand auf. Langsam ging sie zum Fenster und sah in den Garten, in dem Dutzende ihr unbekannter Blumen in verschwenderischer Pracht blühten. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und Kate hatte Mühe, die Worte zu verstehen.
    »Niemals werde ich irgendetwas vergessen, was wir auf Montana Island erlebt haben. Jede Minute, jeder Augenblick hat sich wie ein glühendes Eisen in meine Seele gebrannt, aber es darf keine Bedeutung mehr in meinem Leben haben. Es ist vorbei … unwiderruflich, und es wird nicht mehr als eine bittersüße Erinnerung bleiben.«
    Kate trat zu ihr und legte eine Hand auf Eloises bebenden Rücken. Plötzlich verstand sie.
    »Es ist der Captain, nicht wahr? Du liebst Dark Flynn …«
    »Nein, das tue ich nicht!« Eloise fuhr so

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