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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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warteten begierig auf ihr Debüt. Ich selbst plante damals schon, ihr einen Antrag zu machen. Doch Pelham war schlau und wartete nicht, sondern verführte sie direkt nach der Schule, bevor einer von uns die Chance hatte, ihr den Hof zu machen.«
    »Er verführte sie?«
    »Ja. Das war für alle Welt offensichtlich. Wie sich sie ansahen … Es herrschte große Leidenschaft zwischen ihnen. In ihrer Nähe war die Luft immer wie aufgeladen. Ich habe ihn immer um die Gunst einer so offensichtlich willigen Frau beneidet und auch gehofft, das mit ihr zu erleben, aber es sollte nicht sein. Selbst als er anfing herumzustreunen, liebte sie ihn noch, obwohl ihr der Schmerz anzusehen war. Pelham war ein Narr.«
    »Hört, hört«, murmelte Gerard und registrierte, wie Eifersucht in ihm aufflammte.
    Markham lachte leise und trank einen Schluck. »Du erinnerst mich an ihn. Oder besser gesagt, früher hast du mich an ihn erinnert. Er war zweiundzwanzig, als er sie heiratete, und genauso anmaßend wie du. Tatsächlich hat Pel früher öfter erwähnt, wie sehr du sie an Pelham erinnerst. Als ihr heiratetet, dachte ich, das wäre der Grund. Doch dann bist du weiter deinen Vergnügungen nachgegangen und sie ihren. Das hat uns alle verblüfft und einige auch sehr verärgert. Es schien eine solche Verschwendung, dass Pel endlich wieder verheiratet war, allerdings mit jemandem, der sich nicht für sie interessierte.«
    Gerard starrte auf seine Hände, die von der Arbeit gerötet und voller Schwielen waren. Er drehte an dem schmalen goldenen Ehering, den Pel und er aus Jux gekauft hatten. Sie hatten sogar gewitzelt, er würde wohl nie das Tageslicht erblicken. Er wusste nicht genau, warum er ihn jetzt trug, doch er merkte, dass es ihm gefiel. Es war ein seltsames Gefühl, sich jemandem zugehörig zu fühlen. Er fragte sich, ob Pel auch so empfunden hatte, als er ihr an diesem Nachmittag den Ring übergestreift hatte. Ob sie ihn deshalb so rundheraus abgelehnt hatte.
    Der Viscount lachte. »Ich sollte dich eigentlich hassen, Gray. Aber du machst es mir verdammt schwer.«
    Gerard hob die Augenbrauen bis zum Haaransatz. »Ich hab doch gar nichts getan, um dich davon abzuhalten.«
    »Du wirkst nachdenklich und grüblerisch. Wenn das kein sicheres Zeichen für deine Veränderung ist, dann weiß ich es auch nicht. Freu dich doch: Sie gehört jetzt dir, und dich kann sie nicht wegschicken wie mich, Pearson oder einen der anderen.«
    »Aber da ist immer noch Hargreaves«, erinnerte er ihn.
    »Ja, allerdings«, bestätigte Markham mit breitem Grinsen. »Wie ich schon sagte, der Gerechtigkeit wird Genüge getan.«
    »Ich bin schrecklich enttäuscht, dass dein ruheloser Gatte nicht zu Hause ist«, beschwerte sich die Duchess of Sandforth.
    »Mutter«, sagte Isabel kopfschüttelnd, »ich kann nicht glauben, dass du nur hierher geeilt bist, um Gray anzugaffen.«
    »Wieso denn nicht?« Ihrer Gnaden grinste breit wie eine zufriedene Katze. »Bella, mittlerweile solltest du doch wissen, dass unstillbare Neugier eines meiner Laster ist.«
    »Eines von vielen«, grollte Isabel.
    Ihre Mutter überhörte das. »Lady Pershing-Moore suchte mich auf, und du kannst dir nicht vorstellen, wie schrecklich es war, dass sie ihn bis ins letzte Detail beschreiben konnte, während ich nicht mal wusste, dass er wieder in der Stadt ist!«
    »Das einzig Schreckliche ist diese Person.« Isabel durchquerte mit großen Schritten ihr Boudoir. »Ich bin sicher, sie hat ihr Bestes gegeben, an einem Tag so viele Klatschmäuler wie möglich zufriedenzustellen.«
    »Sieht er so gut aus, wie sie behauptet?«
    Seufzend nickte Isabel. »Ich fürchte, ja.«
    »Sie hat geschworen, er hätte dich höchst unanständig angestarrt. Stimmt das ebenfalls?«
    Isabel zögerte und sah in die ausdrucksvollen braunen Augen ihrer Mutter. Die Duchess galt immer noch als außerordentliche Schönheit, auch wenn ihr dunkelrotes Haar hier und da bereits von ein paar silbernen Strähnen durchzogen war. »Darüber spreche ich nicht mit dir, Mutter.«
    »Wieso nicht?«, erwiderte diese betroffen. »Wie schön! Du hast einen hinreißenden Liebhaber und jetzt einen noch hinreißenderen Ehemann! Ich beneide dich.«
    Isabel kniff sich in die Nasenwurzel und seufzte. »Da gibt es nichts zu beneiden. Das Ganze ist eine Katastrophe.«
    »Aha!« Ihre Mutter sprang auf. »Also will Grayson dich! Das wurde auch Zeit, wenn du mich fragst. Ich habe mich schon langsam gefragt, ob er nicht ganz bei Sinnen ist.«
    Das ganz

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