Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
bereits von dem Handelsschiff ablegte. James erinnerte sich an den Ausdruck auf Finleys grinsendem Gesicht, als er über die Lücke zwischen den beiden Schiffen gesprungen war, offenkundig höchst zufrieden mit sich. James sagte ihm, dass sie ihn fast zurückgelassen hätten. Grayson hatte ihn nur ausgelacht.
Jetzt fragte er sich, wie viele dieser Geschichten Grayson wohl seiner entzückenden Frau erzählt hatte. Vielleicht wollte Grayson ihn ja deshalb nicht um sich haben, ganz gleich was Alexandra behauptete.
Er zupfte an seinem Gewand. »Das ist seines, richtig?«
»Euch passen nur seine Hemden. Aber das spielt keine Rolle. Er trägt sie ohnehin nie.« Sie hielt inne und wurde tiefrot.
James unterdrückte ein Lachen. Er zog sich das Hemd über den Kopf und drückte es ihr in die Hand, jetzt vollkommen nackt. »Behaltet es. Ich bevorzuge meine eigene Kleidung.«
Sie starrte ihn mit offenem Mund an, verbarg dann plötzlich beschämt das Gesicht in dem Stoff, immer noch flammendrot. James drehte sich um und ging in sein Zimmer zurück. Der kühle Wind wehte angenehm über seinen Rücken.
Sie rief ihm etwas nach. Ihre Worte wurden durch den Stoff leicht gedämpft. »Ihr trugt nur … ehm, die Unaussprechlichen, und die sind vollkommen ruiniert.«
»Verdammt«, knurrte er. Sie wirkte so komisch, mit dem Gesicht in dem Stoffbündel vergraben und fest entschlossen, nicht auf seinen nackten Körper zu starren. Er beobachtete sie einen Moment, drehte sich dann um, ging zurück in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
Er glaubte das leise Knarren einer anderen Tür zu hören, das schwache Klicken eines anderen Riegels. Er lauschte einen Moment, aber er hatte seine Kräfte erschöpft und musste schleunigst ins Bett kriechen, bevor er auf dem Boden zusammenbrach.
Der Lakai schnarchte immer noch. James legte sich hin, zog das Laken über seinen Körper und schlief sofort ein.
*
Diana konnte nicht ruhig sitzen bleiben, sondern wanderte rastlos durch den kleinen Salon, der zum Meer hinaus lag. Die tiefhängenden Wolken und der graue Ozean passten zu ihrer Stimmung.
James war aufgewacht, und es ging ihm besser, das hatte Alexandra ihr gesagt. Vor zwei Nächten war er aufgestanden, sein Fieber war gesunken, und er war fast wieder wie früher. Dann war er wieder ins Bett gegangen und hatte einen ganzen Tag und eine Nacht durchgeschlafen. Ein natürlicher Schlaf, hatte Alexandra sie beruhigt.
Und wirklich, als Diana in sein Zimmer gesehen hatte, schlief er tief und ruhig, den Kopf auf den Arm gelegt. Heute Morgen war er aufgewacht, lautstark nach Frühstück verlangend. Er hatte wie ein Bär gegessen und dann noch mehr haben wollen.
Er hatte kein einziges Mal nach Diana gefragt, weder heute Morgen noch in der Nacht, als er mit Alexandra geredet hatte. Diana hatte jedes Wort des Gesprächs mitgehört, das die beiden im Treppenhaus geführt hatten. Sie war wach gewesen und hochgefahren, als sie hörte, wie sich James’ Zimmertür öffnete. Auf nackten Füßen war sie zu ihrer Tür geschlichen, hatte hinausgesehen und ihn erkannt. Ihr Herz hatte kurz ausgesetzt, und sie hatte zu ihm laufen wollen, als sie sah, wie er sich Alexandra näherte.
Sie hatte ihre leise Unterhaltung auf der hohen Empore deutlich hören können. Er hatte sogar die Hand ausgestreckt und Alexandras Haar berührt.
Diana hatte er kein einziges Mal erwähnt, und Lady Stoke hatte nicht verraten, dass Diana im Haus war.
Als James sich das Nachthemd auszog, hatte ihr Herz so rasend geschlagen, dass sie fürchtete, sie würde ohnmächtig werden. Das Licht der Kerzen fiel über die Muskeln auf seinem Rücken, tauchte die Sehnen auf seinen Armen in ein Spiel aus Licht und Schatten. Sie begehrte ihn mit einer solchen Sehnsucht, dass sie fast verrückt wurde. Sie wollte diese starken Arme und Beine um sich fühlen, sehnte sich nach diesen harten Küssen auf ihrem Mund.
Sie kämpfte gegen den Impuls an, zu ihm zu laufen, ihn in ihr Schlafzimmer zu zerren und ihn die ganze Nacht leidenschaftlich zu lieben.
Alexandra hatte Diana erst vor wenigen Minuten gesagt, dass James aufgestanden war, sich angezogen hatte und herunterkommen würde.
»Ich habe ihm nicht erzählt, dass Ihr hier seid«, erklärte Alexandra. Ihre Augen funkelten schelmisch. »Ich dachte, es wäre eine schöne Überraschung.«
Diana brachte es nicht über sich, sie zu fragen, ob er sich nach ihr erkundigt hatte. Also lief sie in dem Salon hin und her, mit zitternden Knien,
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