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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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die aussah, als wäre sie hundert Jahre alt. Alles war ruhig, ordentlich, friedlich. Selbst das Insekt bewegte sich mit dem Anstand einer Südstaatenlady, die zum nachmittäglichen Tee schreitet.
    Er wusste jetzt, wo er war. Die Insel, das Heim von Admiral Lockwood, lag etwa hundert Seemeilen südwestlich von England. Und genau diesen Ort hatte er seit sehr, sehr langer Zeit vergeblich gesucht.
    Er lag ruhig da und genoss seinen Triumph, der jedoch nur kurz währte. Ja, er hatte Haven gefunden. Aber er war allein und darüber hinaus verletzt. Müde fuhr er mit der Hand zu seinem Bauch und fühlte den Verband unter seinen Fingern. Er erinnerte sich an das Aufblitzen des Schwertes, das der Kapitän der Fregatte gegen ihn geschwungen hatte, an den stechenden Schmerz in seinem Körper. Die Wunde tat immer noch weh.
    James schloss die Augen. Einen Moment sah er nur den blutroten Schimmer hinter seinen Augenlidern. Dann spülte eine Woge aus schwarzem Wasser über ihn hinweg, und er hörte die Schreie der Männer, die von ihr fortgerissen wurden. Ironischerweise hatten seine Ketten ihm das Leben gerettet und ihn an Bord gehalten, während die tödlichen Wellen Seeleute wie Offiziere an ihm vorbei von Deck gespült hatten. Das Wasser füllte seine Ohren, und sein Tosen löschte alle anderen Geräusche, jeden anderen Gedanken aus.
    Unvermittelt schlug er die Augen auf.
    Ein kleines Mädchen stand neben seinem Bett. Es musterte ihn ernst, die blauen Augen fest auf sein Gesicht gerichtet.
    James Ardmore besaß nur wenig Erfahrung mit Kindern. Schiffsjungen waren keine Kinder; es waren Jugendliche, die viel zu schnell erwachsen wurden, so wie er selbst einer gewesen war.
    »Wie heißt du?« Seine Stimme klang krächzend, brüchig.
    Das Kind blinzelte einmal und betrachtete ihn mit demselben furchtlosen Blick wie seine Mutter. Die Kleine konnte das sehr gut. Seine eigene Schwester Honoria hatte ihn genauso angesehen, wenn sie ihn wissen lassen wollte, dass seine Überheblichkeit sie kein bisschen einschüchterte. Genau genommen blickte sie ihn selbst heute noch so an.
    Das Mädchen wirbelte plötzlich herum und huschte zur Tür. James schloss wieder die Augen. Sie würden ihn gleich holen, jeden Augenblick. Marinesoldaten in roten Uniformen würden sich in den Raum drängen, ihn zu irgendeinem englischen Schiff abführen und zu einer Gefängnisgaleere schleppen, auf der er warten konnte, bis er gehängt wurde. Dann hätte er die Chance vertan, das zu erledigen, weshalb er hergekommen war. Vielleicht würde der Kapitän des Schiffes ihn ja auch ohne viel Federlesens sofort erschießen oder hängen. Das käme Diana Worthing gerade recht!
    Aber noch war er frei. Das Zimmer roch sauber, und der Wind, der durch das Fenster hereinwehte, brachte den Duft von Sand, Salzwasser und Holz mit sich. Die Matratze, auf der er lag, hatte zwar einen dicken Klumpen unter seinen Knien, aber der verschlissene Bezug war weich und anschmiegsam.
    Er hörte nur den Wind vor dem Fenster und den schrillen Schrei einer Möwe. Zu schade, dass er nicht genügend Kraft besaß, vom Bett aufzuspringen, durch das Fenster zu klettern, ein Boot zu stehlen und sich davonzumachen. Aber die Flucht musste bis später warten, solange er nur mit Mühe den Kopf bewegen konnte.
    Die Tür ging auf. Leise Schritte näherten sich über die Bodendielen, und dann berührte eine kühle Hand seine Stirn. Er schlug die Augen wieder auf.
    Diana Worthing beugte sich über ihn. Ihr rotes Haar lag in einem lockeren Zopf, aus dem sich einige weiche Strähnen gelöst hatten, über ihrer Schulter. Sie gefiel ihm besser so, schlicht, ein wenig zerzaust, nicht so künstlich.
    Die Konturen ihres Gesichts und ihres Kinns waren klar und kräftig. Sie besaß eine wilde Schönheit von der Art, die den primitivsten Paarungstrieb in einem Mann wecken konnte. In James Ardmore jedenfalls hatte sie ihn entfacht.
    Er lag ruhig da und genoss das Gefühl ihrer weichen Hand auf seiner Stirn und seiner Wange, den Duft ihrer Haut. Sie benahm sich so, als glaubte sie, dass er zu hilflos war, um aufzuspringen und sie anzufallen. Offenbar hatte sie nicht bemerkt, dass er sie unter gesenkten Lidern beobachtete.
    Er holte rasselnd Luft. »Es überrascht mich, dass Ihr mich am Leben gelassen habt.«
    Sie sprang fast einen halben Meter hoch in die Luft. Ihre Lippen öffneten sich, und ihre Augen unter den rotgoldenen Wimpern waren weit aufgerissen.
    Doch im nächsten Moment hatte sie sich wieder unter

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