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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Es war ein warmer Abend und tatsächlich Vollmond. Die meisten Gäste ergingen sich im Freien. Ihre Schwestern konnte sie nirgends entdecken, wohl aber David Lucan und Hester Winthrop, die in verlegenem Schweigen an der Brüstung standen. Wenn sie dem Pärchen ein wenig unter die Arme griff, würde es ihr vielleicht leichter fallen, dieses lächerliche Prickeln zu ignorieren.
    »Ich muss mit Lord Lucan sprechen«, sagte sie. »Er sieht aus, als würde er ein wenig Schützenhilfe brauchen.«
    Max betrachtete das Paar. »Er scheint mir alt genug, um ohne Assistenz ein Gespräch mit einer jungen Frau zu führen«, wandte er ein.
    »Ja, aber Hester ist so schüchtern, und David ist auch unter günstigen Umständen nicht sehr redegewandt. Ich gehe nur hinüber und ebne ihnen den Weg.« Sie nahm ihre Hand von seinem Arm. »Sie müssen wirklich nicht mitkommen.«
    »Ich muss, wenn ich Ihre Gesellschaft nicht missen möchte«, stellte er fest.
    In diesem Moment trat Prudence aus dem Haus, und Constance winkte sie zu sich. »Prue, ich dachte, wir könnten David und Hester ein wenig ermutigen.«
    Prudence blickt zu den beiden hin. »Die brauchen mehr als nur ein wenig.«
    »Wird hier eine Ehe angebahnt?«, fragte Max.
    »Nein ... natürlich nicht«, leugnete Constance. »Aber wir tragen schließlich die Verantwortung dafür, dass unsere Gäste sich in passender Gesellschaft gut unterhalten.«
    »Und Sie sind der Meinung, dass diese beiden zueinander passen? Wenn das kein eklatanter Fall von Kuppelei ist ...«
    Er schüttelte den Kopf. »Typisch weiblicher Unsinn! Ich gehe jetzt und halte mich an Ihren Vater, an Lord Barclay und den Malt-Whiskey.«
    Constance sah, wie er mit seinen langen, weit ausholenden Schritten ins Haus eilte. »Typisch weiblicher Unsinn - nicht zu fassen!«, sagte sie indigniert.
    »Der Leopard hat seine Flecken nicht verloren.« Prudence sah ihre Schwester gewitzt an. » Oder bist du anderer Meinung?«
    Constance schüttelte den Kopf. »Nein, nicht im Mindesten.«
    »Du hast also noch immer die Absicht, ihm einen Dämpfer zu versetzen?«
    Nach einem Blick hinauf zum Mond gestand Constance: »Ja, absolut. Das Problem ist nur, dass ich meinen Körper nicht so in der Gewalt habe wie meinen Verstand. Aus irgendeinem Grund macht mir mein Verlangen schwer zu schaffen. Nie zuvor habe ich dergleichen empfunden. Es ist so widersinnig. Ich bin entschlossen, ihn zu benutzen; ich lehne alles ab, wofür er eintritt; doch meinem Körper ist das einerlei.« Sie schüttelte den Kopf. »Es muss der Mond sein.«
    »Was wirst du nun tun?« Prudence sah ihre Schwester fasziniert und mit einem gewissen Grad an Besorgnis an.
    »Keine Ahnung.« Constance breitete die Hände in einer Geste totaler Resignation aus. »Ein Teil von mir sagt, lehn dich zurück und genieße das Vergnügen, meine vernunftbetonte Seite aber rät mir, suche schleunigst das Weite. Ach, ja ...« Wieder schüttelte sie den Kopf, dann griff sie in ihre Handtasche und holte ihren Gewinn vom Bridgetisch hervor. »Das ist übrigens mein Anteil an der Partie gegen Vater und Lord Barclay. Wir können ihn ebenso gut wieder dem Familienbudget zuführen.«
    Prudence nahm das Geld. »Ein gesunder Kreislauf«, sagte sie. »Ach, das wäre eine Idee. Wenn du es schaffen würdest, immer gegen Vater zu gewinnen, bliebe das Geld in der Familie und dem Zugriff der Außenwelt entzogen.«
    »Hübsche Idee«, erwiderte ihre Schwester mit einem spöttischen Lächeln. »Wenn du mich fragst, wäre es viel besser, ihn von Lord Barclay loszueisen. Der Mann ist mir nicht geheuer. Ich weiß, er und Vater sind schon seit Jahren befreundet, doch werde ich das Gefühl nicht los, dass er Vater in irgendwelche dunkle Machenschaften hineinziehen möchte. Entweder dies, oder er verführt ihn zum Spiel und anderem Leichtsinn.«
    Prudence nickte. »Mir geht es ähnlich. Mutter mochte ihn auch nicht ... Jetzt aber etwas Hoffnungsvolleres: Was sollen wir mit unseren zwei Quasi-Turteltäubchen machen?«
    »Ich setze auf Tennis«, sagte ihre Schwester. »Morgen Nachmittag. Wir lassen sie im Doppel spielen. Hester wird seine Sportlichkeit auf dem Platz bewundern, und David kann sich als Kavalier bewähren und ihre Spiele für sie machen.«
    Prudence lachte, obwohl sie die Argumente ihrer Schwester nicht zu entkräften vermochte. Sie überquerten die Terrasse und traten zu dem Paar, das sich so gegenüberstand, dass ihre verlegene Unsicherheit spürbar war - halb sahen sie sich an, halb blickten

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