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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Partnerin aus, da schöne Frauen zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Mir ist weibliche Eitelkeit zuwider.«
    »Und was haben Sie gelesen, mein Freund «, fragte Constance leise hinter dem Vorhang, woraufhin Prudence ihr gegen den Knöchel trat.
    »Nun, das hat uns nicht zu kümmern, M'sieur«, sagte Chastity so unpersönlich, wie keine ihrer Schwester es gekonnt hätte. »Wir stellen nur den Kontakt her. Unsere Klienten entscheiden selbst, ob unser Vorschlag gefällt oder nicht.«
    »Ganz recht... ganz recht.« Wieder hüstelte er. »Und was das Vermögen betrifft, so glaube ich, dass ich mehr als genug besitze, um eine Frau ernähren zu können.« Er drehte den Hut und strich nervös über die Krempe. »Mir liegt nichts an einer extravaganten Frau, Madam. Mein Vermögen reicht für ein behagliches und angenehmes Leben, da man in Lincolnshire keinem übertriebenen Luxus huldigt.«
    Chastity nickte. Ihre Miene blieb hinter den Musselinfalten ihres Schleiers verborgen. »Haben Sie sonst Wünsche?«
    »Es sollte eine Frau aus guter Familie sein ... die sich in unserer kleinen Gesellschaft behaupten kann.« Er lief rot an und fuhr zögernd fort: »Noch jung genug«, er räusperte sich, »um Kinder zu bekommen. Ich brauche einen Erben, Sie verstehen?« Er lächelte verlegen.
    »Ich verstehe sehr wohl«, sagte Chastity. »Es wäre möglich, dass ich jemanden für Sie habe, M'sieur. Wenn Sie wollen, könnte ich ein Treffen arrangieren.«
    »Ich wäre Ihnen überaus dankbar, Madam.« Er faltete die Hände in einer flehentlichen Geste.
    »Erscheinen Sie nächsten Mittwoch um drei Uhr bei dieser Adresse.« Chastity reichte ihm eine Visitenkarte. »Es ist ein einfacher Besuchsnachmittag. Die Dame, die ich Ihnen empfehlen möchte, wird eine weiße Rose im Knopfloch tragen. Sie werden Ihre Gastgeberin bitten, die Vorstellung zu übernehmen, wenn Sie die Bekanntschaft der Dame machen wollen.«
    Nach einem Blick auf die Karte sagte er zweifelnd: »Manchester Square ... das ist Mayfair. Wie kommt es, dass eine Dame von stiller Wesensart unter einer so vornehmen Adresse anzutreffen ist?«
    »M'sieur, Sie wünschen eine Dame einwandfreier Herkunft. Und wo trifft man diese Frauen wohl an? Vorlieben und Neigungen sind individuell unterschiedlich und nicht an die gesellschaftliche Stellung gebunden.«
    Bravo, Chas!, spendete Phidence ihr stumm Beifall.
    »Natürlich ... natürlich.« Anonymus nickte heftig, noch immer in die Betrachtung der Visitenkarte vertieft. »Die Damen unter dieser Adresse, die Ehrenwerten Misses Duncan, wissen sie denn, weshalb ich komme? Wie soll ich mich vorstellen?«
    »Mit Ihrem Namen, M'sieur. Ich nehme an, Sie werden keine Schwierigkeit darin sehen, an diesem Punkt Ihre Identität preiszugeben, falls Sie die Sache weiter verfolgen wollen.«
    »Nein, es wäre wenig sinnvoll, anonym zu bleiben, wenn ich um eine Dame werbe. Aber was ist mit meinen Gastgeberinnen? Sind sie mit der Kontaktperson in Verbindung?«
    »Der Kontakt hat mit Manchester Square zehn überhaupt nichts zu tun«, log Chastity glatt. »Der Besuchsnachmittag bietet nur die passende Möglichkeit, in sicherer und ehrbarer Umgebung eine mögliche Ehefrau kennen zu lernen. Sie werden auf die übliche Weise Ihre Karte dem Butler übergeben, und wenn Sie Ihren Gastgeberinnen gemeldet werden, sagen Sie einfach, Sie wären ein Bekannter Lord Jerseys, der zufällig erwähnte, er würde just an diesem Nachmittag am Manchester Square zugegen sein, und Sie wollten ihn sprechen. Unnötig, zu sagen, dass er nicht da sein wird. Es droht daher keine peinliche Situation. Da die wöchentlich stattfindenden Nachmittage der Damen sich großen Zuspruchs erfreuen, wird sich niemand etwas dabei denken, wenn Sie vorbeikommen. Wie Sie vorgehen, nachdem Sie der Dame vorgestellt wurden, ist nicht mehr Sache der Kontaktperson.«
    »Ich verstehe. Es klingt sehr kompliziert ...«
    »... und dient der Diskretion. In Ihrem und dem Interesse der Dame.« Chastity schlug einen strengeren Ton an.
    Er nickte hastig. »Ja ... ja, natürlich. Sehr umsichtig.« Er drehte und wendete die Karte in seinen Händen. »Kostet diese Konsultation etwas, Madam?«
    »Das Honorar für das heutige Gespräch haben Sie bezahlt«, sagte Chastity. »Wenn Sie der Empfehlung folgen und sich am Manchester Square präsentieren, kommen fünf Guineen dazu. Wenn nicht, fallen natürlich keine Kosten mehr an.«
    »Darf ich mehr über diese Dame erfahren, ehe ich mich entscheide?« Er stellte die

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