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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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einander ja überhaupt nicht kennen. Ich bin gern mit dir zusammen.« Sie lachte so unsicher, dass es fast verlegen klang. »Ich begehre dich. Aber bei Licht besehen ist das zu wenig.«
    Max war verblüfft. Eine so offene Aufforderung - oder Herausforderung -, die Chancen einer engeren Beziehung zu prüfen, hatte er nicht erwartet.
    Zumindest nicht so rasch. Ehrlich gesagt hatte er nicht den Eindruck gehabt, dass sie an mehr interessiert war als an einer leidenschaftlichen, unverbindlichen Affäre, und ihm war nie der Gedanke gekommen, sich zu überlegen, ob er selbst mehr wollte. Wollte sie jetzt zum Ausdruck bringen, dass ihre Beziehung zu Ende war, falls er diese Aufforderung oder Herausforderung von sich wies? Das war nicht in seinem Sinn.
    »Dann sollten wir vielleicht anfangen, uns kennen zu lernen«, sagte er bedächtig. »Vielleicht haben wir das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt.« Er drehte sich zur Seite, um sie mit seinen blauen Augen eindringlich anzusehen. »Sag mir, was dir im Leben am "wichtigsten ist. Abgesehen von der Familie, meine ich. Was bewegt dich, Constance? Was bringt dein Blut in Wallung?«
    Sie stieß abermals ein kleines Lachen aus. »Du meinst, abgesehen vom Sex mit dir?«
    »Im Ernst«, schalt er sie. »Du warst diejenige, die dieses Gespräch anfing.«
    »Das Frauenstimmrecht«, sagte sie, den Stiel ihres Glases fester umfassend. Es war ein Thema, für das sie sich mit Inbrunst und Energie einsetzte. »Die Durchsetzung weiblicher Gleichberechtigung ist die Triebkraft meines Lebens.«
    »Ich kenne deine Ansichten zu dem Thema«, erwiderte er. »Du machst ja kein Hehl daraus. Aber sind dir diese Dinge wirklich so wichtig und die Triebkraft deines Lebens?«
    »Absolut.« Sie erwiderte seinen eindringlichen Blick. »Ohne Übertreibung.«
    Wieder war er verblüfft. Ein politisches Thema als Triebkraft des Lebens? Nur bei Fanatikerinnen vorstellbar. »Dann bist du Mitglied der WSPU?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Aber ich behalte es für mich, da es meinen Vater aufregen würde. Mit der Zeit werde ich meine Mitgliedschaft offenbaren, jetzt aber noch nicht.«
    »Ich verstehe.«
    Ihr Blick verlor nichts an Intensität, als wolle sie hinter seine scheinbar gelassene Fassade sehen. »Du glaubst, ein Mitglied dieser Partei würde eine schlechte Bettgespielin abgeben, Max?« Ihr Ton verriet einen Hauch Spott. »Besser, es von vornherein als erst später zu wissen.«
    »Du legst mir immer etwas in den Mund, Constance«, fuhr er sie an. »Gib mir die Chance, auf meine Weise zu antworten.«
    »Tut mir Leid«, sagte sie rasch. »Eine schreckliche Gewohnheit.«
    Fast hätte er gelacht. »Du weißt es also?«
    »Ja. Ich neige zu voreiligen Schlüssen, wie ich immer wieder zu hören bekomme.«
    »Von wem?« Er beobachtete sie, wobei sein Blick ein wenig weicher wurde, als er sah, wie Kümmernis über ihr Gesicht huschte.
    »Von meiner Mutter ... von Douglas ... meinen Schwestern. Von allen, die ich liebe ... liebte.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich scheine meine Lektion nicht gelernt zu haben.«
    »Nein. Aber ich glaube, das ist für einen Tag genug an Selbstbezichtigung. Und um deine Frage zu beantworten, falls es eine war: Ich verstehe den Standpunkt der Frauenrechtlerinnen zwar nicht, doch ich toleriere ihn.«
    »Tolerieren!«, rief Constance aus. »Wie gönnerhaft, Max!«
    Er überlegte kurz, ehe er sagte: »Nun bin ich es, der sich entschuldigen muss.«
    Constance akzeptierte dies schweigend. Dann sagte sie: »Wenn du zu einer Versammlung kommen würdest, könntest du verstehen, um was es geht. Du könntest Emily Pankhurst kennen lernen und dein Meinungsspektrum erweitern.«
    Das war die Chance, Einblick in die Organisation zu gewinnen. Je näher man an die Führungsriege herankäme, desto mehr konnte man in Erfahrung bringen.
    »Du könntest uns sagen, was die Regierung plant oder meint«, fuhr sie fort. »Geheimnisse würdest du keine verraten. Du hast gesagt, dass man sich zumindest mit dem Antrag befasst, ob für weibliche Steuerzahler das Stimmrecht in Frage käme. Das ist wohl kein Geheimnis.«
    Wie raffiniert, dachte er leicht amüsiert. Sie hatte also die Absicht, ihm brauchbare Informationen zu entlocken. Nun, so konnte einer dem anderen von Nutzen sein. Mal sehen, wer zuerst profitierte.
    »Ich kann dir nicht mehr sagen als das, was die Presse täglich bringt«, erwiderte er mit lässigem Schulterzucken. »Aber ich werde dich zu einer Versammlung begleiten.«
    » Übermorgen findet

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