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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Vielleicht findest du diesmal die Frau, mit der du glücklich werden kannst.« Sie grub dem Pferd die Fersen in die Flanken, das Tier machte einen Satz nach vorn und trug sie von ihm weg den Pfad hinauf.
    Sekundenlang starrte Ramon ihr nach. Dann schwang er sich auf den Rücken seines Braunen und folgte ihr mit donnerndem Galopp. Er hatte die Zähne aufeinandergebissen, und sein Gesichtsausdruck war grimmig. Das Herz in seiner Brust schlug dumpf, war taub vor Schmerz und Kummer. Seine Hände zitterten, mit denen er die Zügel hielt.
    Er hatte gewußt, daß es so kommen mußte. Immer wieder hatte er es erlebt. Sie war eine Angelo. Wie hatte er ihr vertrauen können? Er wußte genau, eines Tages würde sie ihm das Herz brechen.
    Und doch hatte er es geschehen lassen, entgegen jeglicher Vorwarnung, entgegen seines Schwurs, sie nicht zu nah an sich heranzulassen. Hatte er sie so sehr geliebt? Hatte er den Kummer riskieren wollen, den ihm eine Frau wie Caralee bringen mußte?
    Die Antwort kam rasch und heftig. Sie brannte ihm bitter auf der Zunge. Ja, er hatte sie geliebt. Mehr als sein eigenes Leben. Selbst jetzt ging er ein noch größeres Risiko ein, da er wußte, sie konnte durchaus zu ihrem Onkel gehen und ihm verraten, wer er war. Vermutlich würde sie es auch tun.
    Es störte ihn nicht.
    Nichts spielte mehr eine Rolle, nicht mehr seit dem Moment, als er das Zimmer betreten und sie halbnackt in den Armen seines Cousins hatte liegen sehen. Hätte er seine Pläne nicht geändert, hätte er nicht ein zusätzliches Pferd gemietet, um schneller zu ihr zurückkehren zu können, wäre er nicht wie ein Verrückter geritten. Weil er sie so unbedingt Wiedersehen wollte, hatte er sie mit Angel erwischt.
    Er wäre ebenso leicht hinters Licht geführt worden wie zuvor.
    Por Dios , was war er für ein Narr!
    Und für diese Dummheit bezahlte er mit dem Schmerz, der ihm jetzt das Herz zusammenzog.
    Sie ritten den ganzen Tag über, machten nur kurz Rast, um die Pferde zu tränken. Am späten Nachmittag hatten sie die Gabelung des Pfades erreicht, von der die eine nach Rancho del Robles führte und die andere nach Las Almas und die Ländereien  dahinter. Carly zügelte ihr Pferd.
    »Komme ... komme ich hier entlang zu meinem Onkel?«
    » Si . Es sind nur noch anderthalb Kilometer nach Norden. Ich werde dich hinbringen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich will allein reiten.« Sie wandte sich ein wenig ab, und ein Sonnenstrahl, der durch das Geäst einer Eiche fiel, warf helle Lichtblitze in ihr Haar. Der Anblick ihres schönen Gesichts schien sich dadurch unvergeßlich in sein Gedächtnis einzubrennen. Das Beben ihrer Lippen ließ sein Herz erzittern.
    Ramon sagte nichts, sondern betrachtete sie nur, wie sie hoch aufgerichtet auf ihrem Pferd saß. Innerlich zerriß es ihm fast das Herz. Dabei durfte er gar nicht solche Gefühle hegen, durfte nicht daran denken, wie sie die ganze Nacht geweint hatte. Das leise, herzerweichende Schluchzen war quer über den Lagerplatz bis zu ihm gedrungen, und es hatte ihn seine ganze Willenskraft gekostet, nicht zu ihr zu gehen, ihr zu verzeihen und sie zu bitten, bei ihm zu bleiben. Er durfte nicht daran denken, wie entsetzt und ungläubig sie ihn angeschaut hatte, als er sie eine Hure genannt hatte, durfte sich nicht erinnern, welche Trauer in ihrem Blick gelegen hatte, als sie ihm gestanden hatte, daß sie ihn liebte.
    Es war nicht die Wahrheit. Wenn sie ihn liebte, hätte sie ihn nicht betrogen.
    »Ramon?«
    Si , Cara?«
    »Wir waren einmal Freunde, vielleicht sogar mehr. Denk  daran, wie es da zwischen uns war, ja? Tu so, als wäre in Monterey nichts geschehen. Erinnere dich an die Dinge, die wir zusammen gemacht haben, das Vergnügen, das wir miteinander hatten, und die guten Zeiten, nicht die schlechten. Willst du das meinetwegen tun?«
    Seine Kehle war wie zugeschnürt. » Si , Cara, ich werde es versuchen«, stieß er gepreßt hervor. Seine Hände zitterten, und mit jedem Atemzug, zu dem er sich zwang, schmerzte es ihn in der Brust. Er wollte seinen Hengst schon weglenken.
    »Und noch eins.«    
    Er wandte sich ihr wieder zu und sah die Tränen in ihren Augen schimmern. »Du mußt dir nicht so sehr zu Herzen nehmen, was passiert ist. Wenn du mich wirklich geliebt hättest, wäre es dir leichtgefallen, die Wahrheit zu erkennen, selbst wenn du es mit den Augen nicht hättest sehen können. Such dir eine Frau, die du lieben kannst, Ramon, und geh keinen Kompromiß ein.«
    Ihm zog sich

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