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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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an.«
    »Ich will aber, daß es mich etwas angeht.«
    Carly hätte ihn umarmen können. Vincent sprang auf und griff Ramon mit einer Kraft an, die sie ihm nicht zugetraut hätte. Den ersten Schlag mußte Ramon einstecken, doch den zweiten teilte er aus. Schon hingen sie aneinander und prügelten sich. Doch als Fackellicht durch die Fenster hereinfiel, war der Kampf im Handumdrehen beendet.
    Ihr Onkel eilte in die Scheune. Sam Hollingworth und dessen Frau Amanda, George Winston, Royston Wardell und wie es schien fast die Hälfte der Gäste von der fandango folgten ihm samt Vincents Vater.
    Du lieber Himmel! Carly faßte erschrocken nach ihrem schrecklich zugerichteten Kleid und errötete vor Scham. Mit zitternden Händen zog sie sich das Stroh aus dem offenen Haar. Meine Güte, was würden die anderen denken? Vincent straffte die Schultern und schaute ihren Onkel an. Dabei setzte er eine bedauernde Miene auf, während Ramon sich zurückhielt.
    »Was hat das zu bedeuten? Was ist hier los, Vincent?« Fackellicht erhellte das strenge Gesicht ihres Onkels. Sie hatte mit Entsetzen und Zorn gerechnet. Statt dessen schien er eigenartigerweise ruhig.
    »Ich möchte mich höchst ernsthaft bei Ihnen entschuldigen, Mr. Austin. Caralee kann nichts dafür. Ich habe sie hierher eingeladen, um ihr ein Geschenk zu geben, was heute morgen erst eingetroffen ist.« Er lächelte liebenswürdig, fast jungenhaft. Carly hätte ihm am liebsten einen Tritt verpaßt. »Sie sah so wunderschön aus, daß ich schlicht den Verstand verloren habe.«
    Ihr Onkel runzelte die Stirn. »Solche Dinge passieren unter den jungen Leuten eures Alters. Über die Folgen bist du dir natürlich im klaren.«
    Carly schwindelte. Solche Dinge passieren? Unmöglich konnte Onkel Fletcher das gesagt haben. Dann fiel es ihr auf. Das triumphierende Leuchten seiner kühlen, grünen Augen konnte sie einfach nicht mißverstehen. Carly schaute Vincent an und stellte fest, daß er nicht minder triumphierend dreinblickte. Entsetzt starrte sie die beiden Männer an. Sie hatten es hinter ihrem Rücken so geplant! Vincent wollte mit ihr erwischt werden, möglicherweise mitten in der beschämenden Tat.
    Ihre Röte verstärkte sich, und ihre Wut wuchs. Sie konnte kaum noch atmen. Wie konnten sie es wagen? Erschrocken, was nun folgen würde, suchte sie Ramon und fand ihn im Licht der Lampe. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, daß er genau wie sie wußte, was passieren würde. Verärgerung zeichnete sich in seiner Miene ab, Mitleid flackerte in seinen Augen auf und etwas, das sie nicht näher beschreiben konnte.
    Helfen würde er ihr nicht, wurde ihr dumpf klar. Ramon würde sie ihrem Schicksal überlassen, und sie hatte keine andere Wahl, als es anzunehmen.
    Nun, das würde sie auf keinen Fall tun!
    Eine der Frauen sagte etwas. Carlys Blick wanderte zu Amanda Hollingworth und den anderen Damen, die sich versammelt hatten. Wenn sie Vincent nicht heiratete, würde sie von ihnen nicht mehr beachtet werden. Sie würde ausgestoßen, wäre eine Schande für die Nachbarn und die wenigen Freunde, die sie gerade erst gewonnen hatte. Zorn auf ihren Onkel packte sie, so daß ihre Hände bebten. Doch gleich darauf folgte eine Welle der Niedergeschlagenheit. Ihre Schultern sackten herab, und ihr wurde übel.
    Lieber Himmel, konnte sie denn gar nichts dagegen tun?
    Vincent redete wortreich auf ihren Onkel ein, bat ihn um Verzeihung, hielt um ihre Hand an und versicherte ihm, er werde ihr ein guter Ehemann sein. Sie könnten noch vor seiner Rückkehr in die Stadt heiraten, erklärte er.
    Bei dem Gedanken wurde Carly elend zumute. Sie schaute wieder Ramon an, der in stoischem Schweigen dastand, und das Mittel der Rettung schoß ihr wie eine Antwort auf ihre stummen Gebete durch den Sinn.
    Es war so einfach, lag so greifbar nah, daß ihr vor Erleichterung schwindlig wurde. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie prüfte die Lösung auf mögliche Fallen, fand jedoch keine. Es war nicht die beste Idee, entschied sie, aber ihr blieb keine andere Wahl. Und die Lehre, die sie ihrem Onkel damit erteilen konnte, war es wert. Sie konnte kaum erwarten, was für ein Gesicht er machen würde.
    Carly biß sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzulachen. Ramon würde wütend werden, aber sobald sie allein waren, konnte sie ihm alles erklären, und er würde sie verstehen.
    Sie machte einen Schritt auf die Menge zu und setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf. »Jetzt reicht es aber, Vincent. Du bist

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