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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zusammenbrechen. Es würde nicht lange dauern, bis Clay erkannte, daß sie keine Macht über ihn hatte. Sie mußte sich ein Kind machen lassen. Ganz egal, wie sie das anstellte!
    »Ja, Mr. Hawthorne. Ich möchte ein Kind haben. Ich habe mich nach Ihrer Familie erkundigt, und Sie scheinen besonders fruchtbar zu sein.«
    »So, Sie haben sich erkundigt?« Er lächelte und betrachtete sie dann abschätzend. Ihre Plumpheit störte ihn nicht; denn er liebte korpulente Frauen mit starkem Rücken, die eifrig und tüchtig waren im Bett, aber diese Frau schien noch nie in ihrem Leben gearbeitet zu haben, und das störte ihn. »Ich schätze, Sie meinen, die Hawthornes können Babys machen, selbst wenn sie unfähig sind, ihren Tabak zum Wachsen zu bringen.«
    Sie nickte kurz. Je weniger sie mit diesem Mann reden mußte, um so besser gefiel ihr die Sache. »Es muß natürlich ein Geheimnis bleiben, ln der Öffentlichkeit werde ich niemals zugeben, daß ich Sie jemals gesehen habe, und ich erwarte von Ihnen das gleiche Verhalten.«
    Oliver sah sie blinzelnd an. Er war ein untersetzter, stämmiger Mann mit einem abgesplitterten Schneidezahn, und er hatte ein Gefühl, als wäre das ganze nur ein Traum, aus dem er sehr rasch aufwachen würde. Hier war eine Frau, die ihm dafür Geld bot, daß er sie vögelte, sogar so oft vögelte, bis sie schwanger wurde. Er kam sich vor wie ein Hengst, dem man eine Stute zuführte, und er fand die Idee gar nicht so schlecht.
    »Klar, Lady, da richte ich mich ganz nach Ihnen. Ich werde mich benehmen, als hätte ich Sie oder das Kind noch nie gesehen, obwohl ich Sie warnen muß: meine sechs Kinder sehen alle aus wie ich.«
    Es geschah Clay nur recht, wenn er ein Kind als seines anerkennen mußte, das offensichtlich einem anderen Manne glich, dachte sie. Das Kind würde stämmig und untersetzt sein, so gar nichts von Clays Größe und schlanker Anmut haben. »Das geht schon in Ordnung«, sagte sie, während sich ein Grübchen in ihrer linken Wange zeigte. »Können Sie mich morgen um drei Uhr hinter der Gerberei auf der Armstrong-Plantage treffen?«
    »Armstrong, wie? Hat Clay Mühe, seine eigenen Babys zu zeugen?«
    Bianca erwiderte steif: »Ich habe nicht vor, irgendwelche Fragen zu beantworten. Sie können sich Ihre Neugierde also sparen.«
    »In Ordnung«, sagte Oliver und sah sich dann vorsichtig um. Sie befanden sich auf einer Straße, vier Meilen von der Armstrong-Plantage entfernt. Sie hatte diesen Treffpunkt in ihrer Botschaft an ihn bestimmt. Als er die Hand auss,treckte und ihren Arm berührte, machte sie einen Satz von ihm, als hätte er sie verbrannt.
    »Fassen Sie mich nicht an«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er sah ihr mit gerunzelter Stirn nach, als sie sich umdrehte und wütend die Straße zu der Stelle hinter einer Kurve hinunterging, wo der Kutscher auf sie wartete. Sie war schon eine Komische, dachte er. Sie wollte nicht, daß er sie anfaßte, doch sie verlangte, er sollte sie schwängern. Sie hatte ihn so verächtlich behandelt, als wäre er ihr widerwärtig; doch sie wollte ihn am Nachmittag treffen, um sich vögeln zu lassen. Bei hellem Tageslicht! Der Gedanke daran brachte Olivers Körper zum Glühen, und er griff sich in die Hose, weil sie ihm um das Ding dort zu eng wurde. Er war nicht einer, der einem geschenkten
    Gaul ins Maul schaute. Vielleicht würden noch mehr von diesen Ladies ihn brauchen, damit er sie für ihre schwachen Männer entschädigte. Vielleicht konnte Oliver sich sogar davon ernähren, und dann konnte der Tabak seinetwegen zum Teufel gehen.
    Er reckte seine Schultern und ging nach Hause.
    In den nächsten Wochen fühlte Nicole sich zufrieden, wenn auch nicht glücklich. Clay traf sich oft mit ihr auf der Lichtung neben dem Fluß. Es waren freudige Begegnungen, voller Liebe und Pläne für den Treck nach Westen. Sie waren wie Kinder, die davon redeten, was sie alles bekommen würden: wie viele Schlafzimmer ihr Haus haben würde, wie viele Kinder sie bekämen und welche Namen sie ihnen gäben. Sie sprachen davon, wann sie die Zwillinge und Janie in ihre Pläne einweihen würden; denn selbstverständlich würden die drei mit ihnen ziehen.
    Eines Abends im späten Februar zogen dunkle Wolken am Himmel auf, und ein Blitz drohte, in das kleine Haus einzuschlagen.
    »Warum bist du so schreckhaft?« fragte Janie. »Es ist doch nur ein Gewitter.«
    Nicole legte ihr Strickzeug in den Korb zurück, weil es keinen Sinn hatte, zu versuchen, mit ihrer Arbeit

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