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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nur mit ihm verschmelzen, ein Teil von ihm werden. Sie wollte sich vergessen, nur als Einheit mit ihm existieren.
    Er hob ihr Kinn an, damit sie ihm ins Gesicht sehen mußte. Seine Augen waren hungrig, dunkel, voller Verlangen. Nicole spürte, wie ein Feuer durch ihren Körper brandete. Das war es, was sie vermißt hatte! Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um seine Lippen mit ihren Zähnen zu ergreifen. Sie gab einen leisen Laut von sich, halb fauchend, halb lachend.
    Clays Zunge berührte die kleine Höhlung neben ihrem Mundwinkel.
    Nicoles Knie wurden weich.
    Clay lachte an ihrem Hals, hob sie auf seine Arme und trug sie in die samtene Dunkelheit der Höhle hinein.
    Hastige, zu hastige Bewegungen: zwei Menschen, die zueinanderstrebten wie Ausgehungerte, verzweifelt, begierig, fordernd, während das Feuer unter ihrer Haut zu brennen begann und schon wütend danach verlangte, sich in einem Brand zu verzehren. Im Nu hatten sie sich ihrer Kleider entledigt, warfen sie achtlos auf den Boden.
    Sie sagten kein Wort, als sie zueinander kamen. Sie ließen nur ihre Haut sprechen. Sie gingen heftig miteinander um. Nicole wölbte sich gegen Clay, und ein Blitz flammte in ihrem Kopf auf. Als sie spürte, wie das Blut in ihren Schläfen pochte, lächelte sie und begann sich zu entspannen.
    »Clay«, flüsterte sie. »Ich habe dich so sehr vermißt.«
    Er hielt sie fest an sich, und sein Atem war weich und warm an ihrem Ohr. »Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr.« Seine Stimme klang traurig.
    Sie schob sich von ihm weg und kuschelte sich dann an seine Seite, ihren Kopf in die Wölbung seiner Schulter gebettet. »Heute ist der erste Morgen, an dem ich glauben konnte, daß fast schon Frühling ist. Mir scheint, ich habe eine Ewigkeit auf den Frühling gewartet.«
    Clay beugte sich über sie und nahm ihr Cape. Er breitete es über sie aus, daß das Pelzfutter ihre Haut berührte.
    Nicole lächelte wohlig und rieb ihren Schenkel an Clays Hüfte. Es war ein vollkommener Moment - sie in den Armen ihres Liebhabers, ihre Körper gesättigt, ihre Haut liebkost von dem üppig weichen Nerzfell.
    »Wie geht es deiner Mutter?« fragte Clay.
    »Sie schreit nicht mehr so viel wie anfangs. Ich bin froh darüber, denn die Zwillinge haben schrecklich darunter gelitten.«
    »Nicole, ich habe dir schon ein paarmal gesagt, daß du die Zwillinge zu mir zurückschicken sollst. In deinem Haus ist jetzt kein Platz mehr für sie.«
    »Bitte, laß sie bei mir bleiben.«
    Er zog sie noch enger an sich. »Du weißt, ich werde sie dir niemals wegnehmen. Nur hast du schon viel zu viele Leute in deinem Haus und viel zuviel zu tun.«
    Sie küßte seine Schulter. »Es ist lieb von dir, daß du dir deswegen Sorgen machst; doch ich habe wirklich keine Last mit ihnen. Wenn du Janie und Gerard in dein Haus nehmen wolltest, würde ich ernsthaft darüber nachdenken.«
    »Macht Janie dir Schwierigkeiten?«
    »Nein. Nur können die beiden sich nicht ausstehen, und es kommt ständig zu Reibereien. Ich kann ihr Gezänk nicht mehr hören, das ist alles.« »Wenn Janie jemanden nicht leiden kann, hat sie in der Regel gute Gründe dafür. Du hast mir bisher kaum etwas von deinem Stiefvater erzählt.«
    »Mein Stiefvater.« Nicole lächelte. »Es ist schon eine seltsame Vorstellung, daß Gerard ein Ersatz für meinen Vater sein könnte.«
    »Erzähle mir von deinem Leben. Ich fühle mich so von dir entrückt.«
    Sie lächelte abermals in dem Gefühl seiner Liebe, das sie ganz einhüllte. »Gerard sonnt sich in dem Gedanken, daß er nun der französischen Aristokratie angehört. Mir kommt das komisch vor, wenn ich daran denke, daß Hunderte von Aristokraten in Frankreich alles dafür geben würden, wenn sie zum gemeinen Volk gehören könnten.«
    »Soweit ich hörte, ist seine Anwesenheit in deinem Haus nicht gerade erheiternd. Du weißt, wenn du etwas brauchst...«
    Sie legte ihre Fingerspitzen auf seine Lippen. »Du bist alles, was ich brauche. Wenn es manchmal sehr laut zugeht und jeder sich wie ein Gewicht an mich zu hängen scheint, verschließe ich meine Ohren und denke an dich. Als ich heute morgen aufwachte, war ich schrecklich aufgeregt über diese Wärme in der Luft. Glaubst du, im Westen herrscht das gleiche Wetter wie hier? Undweißt du wirklich, wie man ein Haus baut? Wann, glaubst du, können wir aufbrechen? Ich habe schon so lange packen wollen; aber ich glaubte immer, es wäre zu früh, Janie schon in unsere Pläne einzuweihen.«
    Sie hielt inne, als er

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