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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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hervor, und alle anderen Schatten wichen vor ihr zurück, als sie auf den Königlich Gekrönten Prinzen zutrat. Als diese Dunkelheit den Zug betrat, neigte sich der Waggon zu einer Seite.
    Die Vorhänge der Hintertür teilten sich, und Uri kam vorsichtig herein.
    Er verneigte sich vor allen, sah Sealiah aber einen Sekundenbruchteil länger in die Augen.
    Sie erwiderte seinen feurigen Blick und wünschte sich, es hätte mehr sein können.
    Doch diese Angelegenheit mit ihrem ehemaligen Leutnant würde bald vorbei sein. Es war das Beste so. Uri würde wieder der Ihre sein oder ewig verloren – in jedem Fall wäre er von den Qualen erlöst, die er an Beals Seite erduldete. Wie
Sealiah sich doch wünschte, dass es einen anderen Weg gegeben hätte!
    Sie warf einen Blick zu Uziel, während er gerade mit einem bescheidenen Bauern einen von Mulcibers Handelsherren schlug. Wenn man das Spiel spielte, gingen unweigerlich Spielfiguren verloren. Wenn man sich um Verluste sorgte, durfte man nicht spielen.
    Uri griff in seine nachtschwarze Sportjacke und zog ein elektronisches Gerät daraus hervor. Er suchte den Waggon nach Wanzen ab. Dann zog er ein brennendes Weihrauchbecken aus den voluminösen Falten, schwenkte es, schnüffelte und studierte die Muster der Rauchfahnen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass es hier weder gefährliche Geräte noch schädliche Absichten gab, stieg er wieder aus dem Zug.
    Beal trat einen Moment später ein; sein Federmantel war mit der glühenden Asche bedeckt, die in diesem Teil der Wüste herabregnete.
    Uri klopfte ihm die Funken sorgfältig mit einer Bürste ab. Die Federn sträubten sich unter seiner Berührung.
    Beal musterte sie alle. Er betastete seinen faustgroßen Saphir, Charipirar, das Symbol seines Clans, das er an einem Riemen um den Hals trug. Solch eine prahlerische Machtdemonstration! Sealiah hätte ihm das Juwel liebend gern vom Hals gerissen und es zerquetscht.
    Diese Ödlande waren Teil seines Herrschaftsbereichs, und er verfügte hier über die größte Macht. Doch er hatte beschlossen, bis hierher nicht mitzufahren, was bedeutete, dass er annahm, ihnen nur innerhalb der Grenzen seines Reichs auf Augenhöhe begegnen zu können. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er glaubte, sein Stern wäre im Sinken begriffen.
    Sealiah lächelte ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
    Er lächelte sie ebenfalls an, ein Haifischgrinsen, das verblasste, als er Julie Marks entdeckte. »Also war deine handverlesene Verführerin der Aufgabe nicht gewachsen?«
    »Es stand alles in Sealiahs Bericht«, antwortete Lev. »Hast du ihn nicht gelesen?«

    Beal warf Uri einen raschen Blick zu; Uri flüsterte ihm daraufhin etwas zu. Beal nickte, runzelte die Stirn, ging den Gang entlang und setzte sich gegenüber von Sealiah und Julie hin.
    »Mein Computernetzwerk«, erklärte er, »hat ein paar Probleme mit dem Upgrade.«
    Abby öffnete die Hand und ließ einen goldenen Skarabäus in die Luft fliegen; dann drehte sie sich um, um mit Beal zu sprechen. »Das Mädchen hatte Eliot schon in die Enge getrieben, hat aber im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.«
    »Es scheint so«, bemerkte Ashmed, »als hätte sie ein Gewissen entwickelt.«
    »Wirklich?« Beal beugte sich vor. »Und das, nachdem sie eine ganze Weile im Tal des Mohns verbracht hat?«
    Julie drückte sich gegen die Rückenlehne ihres Sitzes und versuchte, Beals Aasgeruch zu entkommen. »Nein … Nicht direkt.«
    Mulciber und Uziel sahen von ihrer Schurkenschachpartie auf; jetzt waren auch sie interessiert.
    »Was denn dann?« Beal legte Julie eine Hand aufs Knie und drückte zu, bis sie wimmerte.
    »Es war seine Musik.« Julie kämpfte darum, die Tränen zurückzuhalten. In diesem Reich war die Luft so heiß, dass sie sofort trockneten und Flecken auf ihren Wangen hinterließen.
    Sealiah spürte, dass das Herz des jungen Mädchens in der Brust hämmerte … obwohl es gar nicht hätte schlagen sollen.
    »Ich hätte Ihnen Eliot bringen können«, sagte Julie, »aber nicht, nachdem er für mich gespielt hatte.«
    »Wir haben ihn alle spielen hören«, sagte Beal, »aber wenn es um meine Seele ginge …«
    »Das war es wert«, wimmerte Julie. »Es war, als ob Leute zu seiner Musik singen würden.«
    Sealiah erstarrte.
    Das war ein Detail, von dem das Mädchen ihr nichts erzählt hatte – und sie wünschte, Julie hätte es auch jetzt nicht erwähnt.
    »Es war wie …«, sagte Julie und rang nach Worten. »Wie … Es war ein Engelschor.«

    Jeder im

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