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Gemma

Gemma

Titel: Gemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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um und hieb ihm ihre kleine, geballte Faust mit
aller Kraft auf die Nase.
    »Wage es nicht, mich anzufassen!«, schrie sie ihn an. »Und du«,
fuhr sie an Butch gewandt fort, »wage es nicht, auch nur daran zu denken.«
    Mit einem Kopfnicken befahl Butch zwei
weiteren Männern, Gemma hinauszubringen, während er sich wieder Bryce
zuwandte. Mit einem Messer trennte er geschickt Bryce' Hosenbein auf und legte
die Wunde in seinem Oberschenkel frei.
    Ein allgemeines Raunen ging durch die Menge der anwesenden
Männer, als sie sahen, wie tief sich das abgebrochene Ende der Rahe in Bryce'
Fleisch gebohrt hatte. Butch berührte zögernd die Ränder der Wunde und zuckte
erschrocken zusammen, als sich Bryce trotz seiner Bewusstlosigkeit vor Schmerzen
aufbäumte.
    »Was ist passiert?«, fragte Gemma erstaunlich ruhig, aber mit
blutleeren Lippen. Ihre Beine wollten ihr den Dienst versagen, aber eine
unsichtbare Kraft hielt sie in der Kajüte und in Bryce' Nähe.
    »Das weiß keiner so genau«, meinte Johnnie Carpenter
schulterzuckend. »Aber anscheinend hat eine Flutwelle die Dragonfly überspült.
Sobald wir wieder auf den Beinen waren, stürzten wir an Deck, aber ...«
    Während er sprach, war Gemma unbemerkt näher
an die Koje herangetreten. Ihr Blick fiel auf Bryce' entblößten Oberschenkel,
und erneut drohte ihr Magen zu rebellieren. Ohne das blutgetränkte Material der
Hose sah die Wunde noch schlimmer aus. Nur ein kleines Stück des zersplitterten
Holzes war sichtbar, der weitaus größere Teil steckte tief in Bryce' Bein und
hatte es beinahe eine Handspanne breit aufgerissen.
    Ein kurzer Blick von Butch Harron war die
einzige Warnung, die Gemma bekam, bevor Mallory und Carpenter sie von hinten
ergriffen und in Richtung Tür schoben. Gemma schrie auf und stemmte ihre Beine
gegen die hölzernen Planken. Als sie damit nichts ausrichtete, begann sie, mit dem Mut der
Verzweiflung zu kämpfen.
    Ungeahnte Kräfte durchströmten ihren schlanken Körper und
verliehen ihr eine Stärke, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Mit einem
wilden Aufschrei bäumte sie sich auf, um dann plötzlich und ohne Vorwarnung in
sich zusammenzusinken. Überrascht ließen die Männer sie los, und bevor sie
erneut nach ihr greifen konnten, hatte sich Gemma auf allen vieren zwischen ihren Beinen hindurchgezwängt und hastete
stolpernd hinüber zum Schreibtisch. Die Männer versuchten, ihr den Weg
abzuschneiden, aber Gemma hatte den Schreibtisch bereits erreicht.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah sie Butch nach der Säge greifen,
um damit Bryce für den Rest seines Lebens zu verstümmeln.
    Mit vor Hast zitternden Händen riss Gemma eine Schublade auf und
schloss ihre Finger um den glatten, kühlen Griff der Pistole, die Bryce dort aufbewahrte. Sie zitterte noch immer,
als sie die schwere Waffe herausnahm und die Mündung auf Butchs breiten Rücken
richtete. Mallory und Carpenter erstarrten.
    »Lass die Säge fallen, Butch Harron, oder, bei Gott, ich erschieße
dich.« Nur ein leichtes Beben verfälschte die entschlossene Kälte in ihrer
Stimme, aber Butch wusste dennoch instinktiv, dass sie es ernst meinte. Langsam
richtete er sich auf und sah sie an.
    »Miss Gemma, bitte, so nehmt doch Vernunft an.« Er warf einen
Blick auf Bryce und auch Gemmas Augen zuckten kurz zu der schrecklichen Wunde, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder
auf Butch richtete. Der Lauf der Waffe zitterte leicht, und Gemma zwang sich,
ihre Hände ruhig zu halten.
    »Nur wenn wir eine saubere Wunde schaffen«, fuhr Butch beschwörend
fort, »hat der Captain überhaupt eine Chance. Miss Gemma, bitte, lasst mich das
tun, was getan werden muss, bevor es zu spät
ist.« Flehend sah er sie an, bevor plötzlich ein Hauch von Misstrauen über
seine Züge zuckte. Sein Blick zog sich drohend zusammen. »Oder wollt Ihr nicht,
dass er lebt? Ist das Euer Ziel? Hofft Ihr etwa, der Captain würde sterben?«
Mit vor Wut geballten Fäusten trat er drohend einen Schritt vor, aber Gemmas
leichtes Anheben der Mündung stoppte ihn.
    Tränen glitzerten in ihren Augen, als seine Anschuldigungen sie
wie Peitschenhiebe trafen.
    »Wie kannst du das nur glauben?«, flüsterte sie erstickt, während
ihr die Angst um Bryce' Leben die Kehle zuschnürte.
    »Gemma, gebt mir die Waffe«, redete Butch beschwörend auf sie ein
und kam einen Schritt näher. Das laute Knacken, als Gemma den Hahn spannte,
zerriss wie ein Donnerhall die plötzliche Stille der Kajüte. Stumm schüttelte
sie den Kopf.
    »Gemma,

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