Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gemma

Gemma

Titel: Gemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
Vom Netzwerk:
flammende
Berührung wurde stärker und stärker, anstatt endlich zu verblassen.
    Sie wusste, dass er erwartet hatte, sie würde
heute etwas sagen, immerhin war sie morgens wach gewesen und hatte seine
Überraschung gespürt, als er das neue Hemd aus dem Schrank genommen hatte.
Einen Augenblick lang hatte sie befürchtet, er könnte es zur Seite werfen und
ein anderes nehmen, aber er hatte es nicht getan. Er hatte das Hemd, das sie
für ihn genäht hatte, den ganzen Tag getragen!
    Jetzt war es an ihm, den nächsten Schritt zu
tun. Das Hemd war ein Friedensangebot gewesen, aber als er begann, wütend hin
und her zu gehen, befürchtete sie bereits, er hätte die Geste missverstanden.
Warum sagte er denn nichts? Sie spannte die Schultern, als er aufsprang. Würde
er ihr jetzt sagen, dass sie sich zumindest nicht mehr bekämpfen würden? Aber
nein, er ging nur zur Tür und erteilte Tabby Befehle. Ihr Kopf zuckte hoch, als
sie ihn nach einem Bad verlangen hörte, aber als er sich zu ihr umdrehte, gab
sie bereits wieder vor zu lesen. Was hatte er vor? Ganz sicher würde er sich
nicht in ihrer Gegenwart ausziehen. Sogar Bryce konnte nicht so ungehobelt
sein. Oder etwa doch?
    Tabby tauchte kurze Zeit später wieder auf und bereitete seinem
Herrn das Bad, aber seinen Bewegungen fehlte die ihm sonst so eigene
zielgerichtete Effizienz. Stattdessen war er nervös und unbeholfen, ganz so,
als hoffe er, Bryce' Bad so lange wie möglich hinauszuzögern. Aber selbst die
langsamsten Vorbereitungen führen irgendwann zum Unausweichlichen. Schließlich
goss Tabby das Wasser in die Wanne und stellte sich daneben, um Bryce zu
helfen.
    »Danke, Tabby, du kannst jetzt gehen«, sagte Bryce mit ruhiger
Stimme. Tabby sah verwirrt aus. Dann blickte er hinüber zu Gemma, die ruhig in
ihrem Sessel saß.
    »Aber, Capt'n ...«
    »Danke, Tabby«, wiederholte Bryce mit Nachdruck. Widerstrebend
ließ Tabby die beiden allein.
    Als Bryce aufstand, erhob sich auch Gemma und ging zur Tür.
    »Du bleibst!« Sein rauer Befehl stoppte sie.
Gemma atmete einmal tief durch und straffte die Schultern, bevor sie sich
langsam zu Bryce umdrehte. Ihre Augen sprühten blaues Feuer, als sie ihn mit
kühler Herablassung betrachtete. Aber beinahe mühelos nahm sein Blick den ihren
gefangen, als er zuerst das Hemd, das sie für ihn genäht hatte, am Hals aufknöpfte
und es sich anschließend über den Kopf zog. Selbst die kurze Unterbrechung des
Augenkontaktes vermochte den beinahe hypnotischen Bann, der auf Gemma lastete,
nicht zu brechen. Gemmas Augen weiteten sich, als sie beobachtete, wie seine
Hände zu seinem Hosenbund glitten und ihn öffneten. Fasziniert folgten ihre
Augen jeder seiner langsamen Bewegungen, bis er sich das Kleidungsstück über
die Hüften schob. Ihr Kopf zuckte hoch, und sogar im schwachen Licht der Lampe
konnte Bryce erkennen, wie Gemma errötete. Schnell wandte sie den Blick ab und
starrte über seine Schulter hinweg an die Wand.
    Bryce lachte leise, als er Hose und Stiefel
abstreifte und in die Wanne stieg. Gemma war zu störrisch und zu stolz, um sich
umzudrehen, hatte es aber dennoch geschafft, ihm nicht beim endgültigen
Entkleiden zuzusehen. Dennoch war es ein sehr ... erregendes Gefühl gewesen,
ihre Blicke auf sich zu spüren. Er konnte nicht genau sagen, ob er lediglich
Neugierde in ihrem Blick gelesen hatte oder noch etwas anderes. Aber
was auch immer es gewesen war, es würde nicht dazu beitragen, ihn heute Nacht
ruhig schlafen zu lassen.
    Bryce seufzte vor Wohlbehagen, als er sich tiefer in das heiße
Wasser sinken ließ. Zwar ragten mehr als sein halber Brustkorb und auch seine
Knie aus dem Wasser, dennoch spürte er, wie die Wärme angenehm in seinen Körper
kroch und seine Muskeln sich langsam entspannten. Er sollte viel häufrger ein
Bad nehmen, beschloss er. Zwar hatte er die Wanne immer an Bord, aber
normalerweise wusch er sich lediglich, solange sie auf See waren, um seinen
Leuten die Mühe zu ersparen, Wasser zu erhitzen und ihm zu bringen. Aber heute,
entschied er, war es die Mühen wert gewesen.
    Gemma stand noch immer, wo seine Worte sie gestoppt hatten, und
weigerte sich, ihn anzusehen. Bryce wusste sehr wohl, dass das klare Wasser
seinen Körper, wenn überhaupt, dann doch nur sehr unzulänglich verbarg. Er
brauchte nicht einmal nachzusehen, um zu wissen, dass das Bild, das er bot, sie
sehr wohl entsetzt hatte. Seine hochgezogenen Knie schützten seinen Körper zwar
vor ihren Blicken, sollte sie in seine Richtung

Weitere Kostenlose Bücher